Herbert Franz Josef Huber (* 1. Januar 1931; † 1. Oktober 2005)[1] war ein deutscher Botaniker. Bei seinem Tod 2005 war er emeritierter Professor für Botanik an der Universität Kaiserslautern. Bekannt wurde er durch seine Beiträge zur Systematik der Angiospermen (Bedecktsamigen Pflanzen).[2] Sein botanisches Autorenkürzel lautet „H.Huber“.
Huber wuchs als Sohn eines Biologie-Dozenten an der theologisch-philosophischen Hochschule in Dillingen auf. Er studierte bei Hermann Merxmüller in München und schrieb seine Doktorarbeit 1958 über die artenreiche Gattung Ceropegia (Leuchterblumen). Nach der Promotion wurde er Kurator am Botanischen Garten der Universität Würzburg; anschließend übernahm er die Professur für Botanik an der Universität von Mérida (Venezuela). Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er zunächst Leiter des Herbariums in Hamburg, bis er als Professor für Botanik an die Universität Kaiserslautern berufen wurde, wo er bis zu seiner Emeritierung tätig war.[2]
Huber war einer der ersten Wissenschaftler, die aus morphologischen Gründen die traditionelle Aufteilung der Angiospermen in einkeimblättrige Pflanzen (Monokotyledonen) und zweikeimblättrige Pflanzen (Dikotyledonen) in Frage stellten. Er war ebenfalls unter den ersten Systematikern, die vorschlugen, das sehr umfangreiche Taxon der Liliiflorae aufzuspalten. Seine Beiträge erreichten zunächst keine große Resonanz, wobei hierzu beitrug, dass er überwiegend in deutscher Sprache schrieb und in den Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung München publizierte.[2]
In München veröffentlichte er auch sein erstes bedeutendes Werk Die Samenmerkmale und Verwandtschaftsverhältnisse der Liliiflorae (1969), eine detaillierte Untersuchung des Taxons, in der er dessen Zweiteilung vorschlug, in die 'Asparagoiden' Liliiflorae und die 'Colchicoiden' Lilliiflorae. Als Dahlgren, Clifford und Yeo ihre Untersuchung der Familien der Monokotyledonen (1985)[3] abschlossen, entwickelten sie Hubers Konzept weiter und machten es gleichzeitig populär, indem sie die Asparagales als eine neue Ordnung des Pflanzenreiches einführten. Von ähnlicher Bedeutung sind darüber Hubers weitere Arbeiten, die sich mit der Systematik der Dikotyledonen (Magnoliales, Eudikotyledonen) sowie deren Samenanatomie, unter anderem in der umfangreichen Pflanzenfamilie der Annonaceae (Annonengewächse), sowie mit den Rosiflorae im Sinne von Dahlgren beschäftigen.[2] Fachübergreifend initiierte Huber chemosystematische Untersuchungen innerhalb der Eudikotyledonen.[4][5]
Die Gattung Hubera, aktuell Huberantha der Annonengewächse (Annonaceae) wurde nach Huber benannt,[6][7] da Huber (1985) rein aufgrund morphologischer Merkmale bereits diese Gruppe von den beiden Nachbargruppen unterschieden hatte.
Personendaten | |
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NAME | Huber, Herbert |
ALTERNATIVNAMEN | H.Huber (botanisches Autorenkürzel) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Botaniker |
GEBURTSDATUM | 1. Januar 1931 |
STERBEDATUM | 1. Oktober 2005 |