Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte und arbeitete er wieder in Dresden, ab 1979 mit einem Dauervisum auch in West-Berlin, wo er dann 1986 seinen Wohnsitz nahm.
Von 1945 bis 1948 war Glöckner Mitglied der Künstlergruppe „Der Ruf“. Als Mitbegründer des Konstruktivismus blieb ihm bis in die 1950er Jahre eine Anerkennung versagt. Nichtsdestoweniger schuf er unbeirrt, vom Kunstbetrieb zurückgezogen, in seinem Spätwerk eine Vielzahl von baugebundenen Aufträgen, Plastiken und Collagen, die durch Freunde einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich wurden. 1969 hatte Glöckner im Kupferstichkabinett Dresden seine erste Einzelausstellung. Er hatte in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR und im Ausland eine bedeutende Zahl weiterer Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, u. a. 1946, 1949, 1958/1959, 1977/1978, 1982/1983 und 1987/1988 an den Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellung der DDR in Dresden.
1984 drehte der Dokumentarfilmer Jürgen Böttcher im DEFA-Studio für Dokumentarfilme einen biografischen Film über ihn mit dem Titel „Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner“ (35 mm, Farbe, 32 Minuten).
Glöckners Grab befindet sich auf dem Loschwitzer Friedhof. Im gleichen Stadtteil Dresdens wurde 2006 eine neu angelegte Straße nach Hermann Glöckner benannt.[5]
In der Tageszeitung Dresdner Neueste Nachrichten wurde er im Jahr 2000 zu einem der „100 Dresdner des 20. Jahrhunderts“ gewählt.[6]
Infolge der NS-Aktion Entartete Kunst von der Möglichkeit abgeschnitten, mit seiner Kunst direkt den Lebensunterhalt zu verdienen, wandte sich Glöckner in den Jahren 1937 bis 1944 sogenannten „baubezogenen ‚Brot‘-Werken“[9] zu. Nachdem er in den Jahren 1945 bis 1951 wieder ungestört künstlerisch arbeiten und ausstellen konnte, grenzte ihn diesmal der SED-geführte Formalismusstreit 1951 vom DDR-Kunstbetrieb aus. Auch dieses Mal sicherte sich Glöckner bis Mitte der 1950er-Jahre seinen Lebensunterhalt durch zahlreiche kunsthandwerkliche Arbeiten am Bau.[10]
2011/12: Neue Sachlichkeit in Dresden. Malerei der Zwanziger Jahre von Dix bis Querner, 1. Oktober 2011 – 8. Januar 2012, Kunsthalle im Lipsius-Bau, Dresden
2014: Hermann Glöckner: Der Patriarch der Moderne. Zum 125. Geburtstag, Villa Grisebach, Berlin.[13]
2017: Hermann Glöckner – Werke im Rahmen des documenta-14-Projektes von Olaf Holzapfel.
Öffentliche Sammlungen mit Werken Glöckners (Auswahl)
Christian Dittrich, Werner Schmidt: Glöckner Gemälde und Zeichnungen. 1904 bis 1945. Sandstein Verlag, Dresden 2010, ISBN 978-3-942422-12-3.
Villa Grisebach Auktionen (Hrsg.): Hermann Glöckner: Der Patriarch der Moderne. Zum 125. Geburtstag. Wolff Verlag, Schmalkalden 2014, ISBN 978-3-941461-18-5.
Hermann Glöckner. Ein Meister der Moderne. Hermann Glöckner. A Master of Modernism. Ausst. Kat. Staatliche Graphische Sammlung München/Pinakothek der Moderne 2019/2020. Köln 2019, ISBN 978-3-96098-692-8.
Dietrich Lohse: „Ein Glöckner“ kam zurück. In: Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. Radebeuler Monatshefte e. V., Dezember 2018, abgerufen am 1. Dezember 2018.
↑Yvonne Fiedler: Kunst im Korridor: Private Galerien in der DDR zwischen Autonomie und Illegalität. Zugl.: Leipzig, Universität, Dissertation, 2012. 1. Auflage. Ch. Links, Berlin 2013, ISBN 978-3-86153-726-7, S.81–82, 159–160, 340 (400 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 5. November 2024]).
↑Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000