Zu Ehren ihres Gründers trug sie mit der Wiedereröffnung im Jahr 1946 den Namen Staatliche Hochschule für Musik – Mendelssohn-Akademie (ab 1972 Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“).
Das alte Conservatorium der Musik auf einer Zeichnung von Adolf Eltzner, um 1860Das alte Conservatorium der Musik im Hofe des Gewandhauses, nach einem Aquarell von Anton Lewy 1886
Die traditionsreiche Musikstadt Leipzig, in der schon Johann Sebastian Bach wirkte, bot Anfang des 19. Jahrhunderts optimale Bedingungen für die Gründung einer musikalisch-akademischen Talenteschmiede. Vier engagierte Bürger der Stadt, nämlich der Rechtsanwalt Heinrich Conrad Schleinitz (zweiter Direktor), der Kreisdirektor von Leipzig Johann Paul von Falkenstein und der Königlich Sächsische Hofrat Johann Georg Keil sowie der Gewandhauskapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy setzten die bisherigen Gedankengänge in die Tat um.
Finanziell gefördert wurde das Projekt durch das Testament des Königlich Sächsischen Oberhofgerichtsrates Heinrich Blümner, der dem Sächsischen König Friedrich August II. 20.000 Taler zur Verfügung stellte. Im Januar 1843 wurde das Programm des zukünftigen Konservatoriums veröffentlicht. Am 2. April 1843 gründete schließlich der Komponist Mendelssohn Bartholdy ein Conservatorium der Musik. Insgesamt wurden bis Anfang des zweiten Semesters im Jahr 1843 60 Schüler (auch Amerikaner, Engländer und Holländer), davon 46 Schüler und 14 Schülerinnen,[5] aufgenommen, als allererster Theodor Kirchner. Der Unterricht erfolgte getrennt nach Geschlechtern, auch Unterrichtsinhalte und -umfang unterschieden sich. So gab es z. B. einen drei Jahre umfassenden Theoriekurs für Männer und einen auf zwei Jahre reduzierten für Frauen. Eine Kompositionsklasse für Frauen wurde erst 1859 eingerichtet.[6]
Im Jahr 1876 erhielt die Einrichtung die Erlaubnis, künftig den Namen Königliches Konservatorium der Musik zu Leipzig zu führen. Am 5. Dezember 1887 wurde das neue Gebäude des Konservatoriums in der Grassistraße 8 eingeweiht, das 1885 bis 1887 nach einem Entwurf des Leipziger Architekten Hugo Licht im Musikviertel südwestlich der Altstadt errichtet wurde. Gönner war die Familie des Pathologen Justus Radius. Außerdem kam es zu reichhaltigen Spenden durch die Herren Demuth, Frage, Gruner, Keil, Seeburg und Vogt.
Vortragssaal um 1900, mit Blick auf die historische Walcker-OrgelTreppenhaus
Im Jahr 1924 wurde das Königliche Konservatorium (nachdem es das Königreich Sachsen schon sechs Jahre nicht mehr gab) in Landeskonservatorium der Musik zu Leipzig umbenannt.
Von 1942 bis 1945 war der österreichische Komponist Johann Nepomuk David (1895–1977), der schon seit 1934 als Lehrer, später als Professor am Landeskonservatorium wirkte, kommissarischer Direktor der Einrichtung.
Am 8. Juni 1941 (sechs Jahre nach der Gleichschaltung des Landes Sachsen) wurde das „Landeskonservatorium“ in Staatliche Hochschule für Musik, Musikerziehung und darstellende Kunst umbenannt. Während des Zweiten Weltkrieges musste die Musikhochschule im Jahr 1944 ihre Tätigkeit einstellen.
Am 1. Oktober 1946 wurde die Hochschule für Musik als Staatliche Hochschule für Musik – Mendelssohn-Akademie wiedereröffnet und erhielt am 4. November 1972, anlässlich des 125. Todestages ihres Gründers, den Namen Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“.
Das Sächsische Hochschulstrukturgesetz vom 10. April 1992 bestätigte die Musikhochschule in Leipzig und erweiterte sie gleichzeitig durch den Anschluss von Teilen der aufgelösten Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig (1953 als erste Theaterhochschule Deutschlands in Leipzig gegründet) zur heutigen Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“.
„Mendelssohns Idee hat sich über 150 Jahre bewährt. Sein Konservatorium bildet mit den Thomanern, der Oper und dem Gewandhaus bis auf den heutigen Tag das Rückgrat unseres städtischen Musiklebens.“
Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Südflügel mit dem Konzertsaal des Konservatoriums wurde ab 1995 durch einen Neubau ersetzt. Im Jahr 2001 wurde der neue Große Saal mit 430 Zuschauerplätzen eröffnet. Der Entwurf des Dortmunder Architekturbüros Gerber – außen und innen mit Holz verkleidet – wurde 2004 vom Bund Deutscher Architekten Sachsen ausgezeichnet.[8] Das zweite Gebäude der Hochschule am Dittrichring (ehemalige Zentrale der Alten Leipziger Lebensversicherung bzw. „Haus der deutsch-sowjetischen Freundschaft“) wurde 2002 bezogen. Seit 2004 besteht in Kooperation mit dem Gewandhausorchester eine Orchesterakademie zur Förderung von Spitzenmusikern.
Auch heute spielt das zeitgenössische Komponieren, die Neue Musik, wieder eine große Rolle an der Hochschule. So wurde 2007 vonseiten der Fachrichtung Komposition die Reihe Musik & Gegenwart gegründet, die je Studienjahr eine Zahl Konzertveranstaltungen beinhaltet, darunter auch einmal pro Semester Studentenwerke zur Uraufführung bringt. Außerdem bezeichnet derselbe Name ein jährlich stattfindendes interdisziplinäres Symposium, zu welchem Referenten „aus den Bereichen der Philosophie, der Musikkritik, der Wissenschaft, der Komposition und der Literatur“[9] an die Hochschule eingeladen werden.
Die Konzert-Orgel im Großen Saal wurde 2002 von der Orgelbau Eule (Bautzen) erbaut. Bereits im historischen, im Zweiten Weltkrieg zerstörten Großen Saal befand sich eine große Konzertorgel, die 1887 von dem Orgelbauer E.F. Walcker & Cie. (Ludwigsburg) erbaut wurde. Die heutige Orgel wurde in Anlehnung an Instrumente von Walcker und Friedrich Ladegast gebaut. Das Schleifladeninstrument hat 60 (einschließlich zweier extendierter) Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch. Das Instrument ist mit einer programmierbaren Crescendowalze ausgestattet. Neben dem Schwellwerk sind auch das Positiv und das seltene Register Physharmonika 8′ schwellbar.[10]
I Hauptwerk C–a3
1.
Principal
16′
2.
Principal
8′
3.
Rohrflöte
8′
4.
Flute harmonique
8′
5.
Viola di Gamba
8′
6.
Doppelgedackt
8′
7.
Octave
4′
8.
Hohlflöte
4′
9.
Gemshorn
4′
10.
Quinte
22⁄3′
11.
Superoctave
2′
12.
Mixtur maior V
4′
13.
Mixtur minor III
2′
14.
Cornet V
8′
15.
Fagott
16′
16.
Trompete
8′
II Positiv C–a3
17.
Lieblich Gedackt
16′
18.
Principal
8′
19.
Lieb. Gedackt
8′
20.
Konzertflöte
8′
21.
Salicional
8′
22.
Octave
4′
23.
Flauto traverso
4′
24.
Rohrflöte
4′
25.
Nazard
22⁄3′
26.
Piccolo
2′
27.
Tierce
13⁄5′
28.
Sifflet
1′
29.
Mixtur V
11⁄3′
30.
Clarinette
8′
31.
Voix humaine
8′
32.
Physharmonika
8′
Tremulant
III Schwellwerk C–a3
33.
Stillgedackt
16′
34.
Salicional
16′
35.
Geigenprincipal
8′
36.
Flauto traverso
8′
37.
Bourdon
8′
38.
Aeoline
8′
39.
Vox coelestis
8′
40.
Fugara
4′
41.
Flûte octaviante
4′
42.
Octavin
2′
43.
Cornet d’echo III
22⁄3′
44.
Progressio harmonique II–V
2′
45.
Bombarde
16′
46.
Trompette harm.
8′
47.
Basson-Hautbois
8′
48.
Clairon harm.
4′
Tremulant
Pedal C–g1
49.
Grand Bourdon
32′
50.
Principal
16′
51.
Violonbaß
16′
52.
Subbaß (aus Nr. 49)
16′
53.
Octavbaß
8′
54.
Cello (aus Nr. 51)
8′
55.
Baßflöte
8′
56.
Octave
4′
57.
Rauschpfeife III
22⁄3′
58.
Posaune
16′
59.
Trompete
8′
60.
Trompete
4′
Koppeln: II/I, III/I (auch als Suboktavkoppel), III/II (auch als Suboktavkoppel), I/P, II/P, III/P
Im Jahr 1992 wurde das Kirchenmusikalische Institut (K.I.) der Hochschule wiedergegründet. Seine Gründung geht auf Karl Straube im Jahr 1921 zurück. Es hat in Deutschland eine bedeutende Tradition, verbunden mit Namen wie Kurt Thomas und Günther Ramin. Es gehört zur Fakultät III der Hochschule und bietet neben den Studiengängen Kirchenmusik B und A die Diplomstudiengänge Chordirigieren und Orgel sowie die entsprechenden künstlerischen Aufbaustudiengänge an.
Die Schauspielausbildung der HMT ist einzigartig in Deutschland und in ihrem Wesen die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit der Theaterhochschule "Hans Otto" Leipzig. Im Master-Studiengang Schauspiel beträgt die Studienzeit acht Semester, von denen die ersten vier (Grundstudium) an der Hochschule in Leipzig absolviert werden, während das Studium der letzten zwei Jahre (Hauptstudium) eine praktische Ausbildung in Schauspielstudios beinhaltet, die z. Z. am Düsseldorfer Schauspielhaus, Staatsschauspiel Dresden, neuen theater Halle und am Schauspiel Leipzig angesiedelt ist. Voraussetzung zur Aufnahme des Studiums ist ein bestandener Eignungstest und die Aufnahmeprüfung. Das Schauspielinstitut ist Mitglied der SKS (Ständige Konferenz Schauspielausbildung).
Seit 2020 laufen an der Bibliothek und dem Archiv der Hochschule mehrere Projekte zur Aufarbeitung der Hochschulgeschichte anhand der Unterlagen aus dem Archiv der HMT.[12]
Zum einen werden in der Online-Datenbank CARLA (Conservatory Archive Records Leipzig with Additions)[13] biographische Daten zu Studierenden, Lehrenden und weiteren Angehörigen des Konservatoriums verzeichnet. Quellengrundlage bilden die historischen Studierendenunterlagen aus dem Archiv der Hochschule, die für den Zeitraum zwischen 1843 bis 1918 in digitalisierter Form auf sachsen.digital[14] vorliegen. Alle Personen, die in diesen Unterlagen Erwähnung finden, können über CARLA recherchiert werden. Neben allgemeinen biographischen Informationen enthält CARLA auch Daten zur Tätigkeit der verzeichneten Personen am Leipziger Konservatorium. Zusätzlich wird auf weiterführende Online-Quellen, wie Wikipedia, Kalliope und MUGI (Musik und Gender im Internet) verlinkt.[15]
Parallel werden die Konzertprogramme des Leipziger Konservatoriums aus dem Archiv der Hochschule über die Ereignisdatenbank musiconn.performance des Fachinformationsdiensts Musikwissenschaft erschlossen. Die Digitalisate der Originale aus dem Archiv der Hochschule sind ebenfalls über sachsen.digital einsehbar. Auf musiconn.performance werden neben den Kerndaten der Veranstaltungen, wie Veranstaltungsdatum, -zeit und -ort auch alle aufgeführten Werke und die ausführenden Personen mit ihren Funktionen erfasst. Dadurch wird die Konzerttätigkeit des Hauses seit dem ersten Konzert 1844 abgebildet.[16][17]
Beide Projekte verweisen durch Links aufeinander, wodurch eine digitale Forschungsdatenumgebung entsteht.
Die Hochschule wird von einem Rektoratskollegium, bestehend aus einem Rektor als Vorsitzenden, zwei Prorektoren und einem Kanzler geleitet. Der derzeitige Rektor ist Gerald Fauth. Er vertritt die Hochschule nach außen. Die Prorektoren und damit seine Stellvertreter sind Ute Fries, zuständig für Lehre und Studium und Thomas Lennartz, verantwortlich für die Künstlerische Praxis. Kanzler der Hochschule ist Oliver Grimm. Er wurde 2010 vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst eingesetzt. Er ist oberster Verwalter und zuständig für den Haushalt der Hochschule.
Das oberste Gremium ist der Senat. Er besteht aus elf stimmberechtigten Mitgliedern. Dies sind sechs Hochschullehrer, drei Mitarbeiter und zwei Studierende. Hinzu kommen der Rektor, die zwei Prorektoren, der Kanzler, die Dekane der drei Fakultäten sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule als Mitglieder mit beratender Stimme.
Der Erweiterte Senat umfasst elf stimmberechtigte Mitglieder (acht Hochschullehrer, vier Mitarbeiter, vier Studierende) sowie den Rektor, die Prorektoren, den Kanzler, die Dekane und die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule als Mitglieder mit beratender Stimme.
Der Verwaltungsleiter der Hochschule ist der Kanzler.
Hinzu kommen drei Referate. Erstens das Referat Finanzen, Haushalt und Personal, welches die finanziellen und personalrechtlichen Angelegenheiten regelt. Zweitens das Referat Studienangelegenheiten, welches das Studium organisiert. Schließlich drittens das Referat Innerer Dienst für räumliche und sicherheitstechnische Belange.
Der Freundeskreis der Hochschule für Musik und Theater Leipzig e. V. wurde 1991 gegründet. Er finanzierte den 1 Mio. DM teuren Neubau des Großen Saals der Hochschule, der 2001 fertiggestellt wurde. Heute sind 200 Personen Mitglieder des Vereins. Der Vorstandsvorsitzende ist Ingbert Blüthner-Haessler, der Eigentümer der weltbekannten Julius Blüthner Pianofortefabrik GmbH.
Das Gebäude am Dittrichring beherbergt 7 der 13 Fachrichtungen der Hochschule, u. a. das Kirchenmusikalische und das Schauspielinstitut
Seit 1999 hat der Bologna-Prozess Eingang gefunden. Dies führte zu einer intensiven Diskussion über modularisierte Bachelor- und Masterstudiengänge. Bis zum Wintersemester 2010/11 setzen alle Fachrichtungen den Prozess um.[18]
Ferner verfügt die Hochschule über ein eigenes Hochschulsinfonieorchester unter der Leitung von Matthias Foremny.
Die Fachrichtung Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Sprachen untersucht im Projekt Instrumentalgattungen vom 14. bis zum 16. Jahrhundert: Improvisation – Stil – Gattung das Zusammenwirken von Stil- und Gattungsmerkmalen, ein Projekt von Kateryna Schöning. Es wurde von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung gefördert.
Im Jahr 2006 richtete die Fachrichtung Komposition und Tonsatz der HMT in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Institut für Musikforschung (SIM) der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) und dem Forum Thomanum unter der Schirmherrschaft des Thomaskantors Georg Christoph Biller das Symposium „Sethus Calvisius“ aus. Der Bericht und die CD zum Symposium wurden 2008 veröffentlicht.[19] In den Studienjahren 2017/18 und 2018/19 kooperierte die Fachrichtung Komposition/Tonsatz mit dem Musikdepartement der Sorbonne zu einem Forschungsprojekt mit dem Titel „Compositrices et interprètes en France et en Allemagne: approches historiques, sociologiques et analytiques“.[20]
Im Jahre 2006 richtete die Fachrichtung Dramaturgie ein durch die VolkswagenStiftung gefördertes Internationales Symposium Die Beziehung von Musik und Choreographie im Ballett des 16. bis 20. Jahrhunderts in Zusammenarbeit mit Michael Malkiewicz von der Paris-Lodron-Universität Salzburg und Jörg Rothkamm aus.[21] Unter der Leitung von Petra Stuber wurde das Forschungsprojekt Theater und 19. Jahrhundert ins Leben gerufen. Außerdem leitet sie das Drittmittelprojekt Virtuelle Fachbibliothek Medien- und Kommunikationswissenschaft, Theater und Filmkunst.
Die Fachrichtung Schauspiel beschäftigt sich seit 2006 mit dem Forschungsprojekt „Systemische Körper? Kulturelle und politische Konstruktionen des Schauspielers in schauspielmethodischen Programmen Deutschlands 1945–1989“, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).[22] Die Leitung hat Anja Klöck.
Seit der Gründung der Hochschule verfügt diese über eine Bibliothek. Anfänglich spendeten der Musikhochschule örtliche Musikverleger, insbesondere der erste Direktor Heinrich Conrad Schleinitz (1802–1881) und die Stifterin Hedwig von Holstein (1819–1897). Aus den Jahren von 1844 bis 1881 sind Prüfungsprotokolle Felix Mendelssohn Bartholdys (1809–1847), Carl Ferdinand Beckers (1804–1877), Ignaz Moscheles’ (1794–1870), Moritz Hauptmanns (1792–1868) und Ferdinand Davids (1810–1873) erhalten. Im Jahr 1853 hinterließ der sächsische König Friedrich August II. (1797–1854) wertvolle Dubletten aus der Königlichen Hausbibliothek Dresden. Anfang des 20. Jahrhunderts sammelte der Musikwissenschaftler Johannes Wolgast für die Bibliothek. Im Jahr 1965 übernahm die Bibliothek Sammlungen des Konservatoriums Halle, u. a. die der Sängerin Maria von Marra-Vollmer (1822–1878). Die Bestände der Hochschule für Musik und der Theaterhochschule, z. B. eine Kollektion über den Schauspieler Hans Otto (1900–1933), wurden 1993 zusammengelegt.[23]
Im Wintersemester 2013/2014 waren an der Hochschule insgesamt 946 Studenten eingeschrieben. Davon 450 Männer (47,6 %) und 496 Frauen (52,4 %). Der Anteil ausländischer Studenten lag bei 275 (29,1 %). Diese kommen aus über 50 Ländern, vorrangig aus Polen, Russland, Südkorea und der Volksrepublik China.[24] Es werden 13 ausländische Studenten vom Deutschen Akademischen Austauschdienst individuell gefördert, damit liegt die Leipziger Hochschule in der Spitzengruppe der Musikhochschulen.[25]
Die Hochschule für Musik ist regelmäßig Ausrichter zahlreicher Musikwettbewerbe. Der Lions-Club Leipzig vergibt den mit 2.500 € dotierten Albert-Lortzing-Förderpreis für Gesang. Außerdem veranstaltet die Hochschule den Hochschulwettbewerb für Ensemble und den Young Concert Artists European Auditions in Zusammenarbeit mit dem Young Concert Artists (YCA), New York.[26] Mit etwa 470 öffentlichen Kulturveranstaltungen jährlich ist sie unter allen deutschen Musikhochschulen führend.[27]
Die Studenten haben die Möglichkeit bei Opernproduktionen, Oratorienaufführungen und Kammerkonzerten des Fachbereichs I mehrmals im Jahr aufzutreten. Ferner gehören auch Konzerte in Theatern der Stadt Leipzig und Sachsen zum Programm. Öffentliche Auftritte in Kammermusik und Orchester gehören auch zum Lehrplan.
Weitere Informationen zu bekannten Persönlichkeiten der Hochschule können auf CARLA (Conservatory Archive Records Leipzig with Additions) recherchiert werden.[13]
Egon Bölsche (1907–1970), deutscher Kapellmeister, Professor für Musik (1949–1954)
Fritz von Bose (1865–1945), deutscher Pianist und Komponist, 1898–1932 in Leipzig
Johann Nepomuk David (1895–1977), österreichischer Komponist, Professor und Direktor der Einrichtung (1939–1945)
Paul Graener (1872–1944), deutscher Komponist, Professor für Komposition (1920–1927)
Hans Grisch (1880–1966), deutscher Pianist und Professor für Musiktheorie
Sigfrid Grundeis (1900–1953), deutscher Pianist und Professor, Liszt-Interpret
Sigfrid Karg-Elert (1877–1933), deutscher Komponist, Musiktheoretiker, Musikpädagoge, Pianist, Organist und Harmoniumspieler, Lehrer für Klavier, Komposition und Musiktheorie (ab 1919), Professur (1932–1933)
Julius Klengel (1859–1933), deutscher Cellist, Dozent für Violoncello (ab 1881)
Das Conservatorium der Musik in Leipzig, Breitkopf & Härtel, Leipzig 1843.
Karl W. Whistling: Statistik des Königl. Conservatoriums der Musik zu Leipzig 1843–1883. Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Anstalt. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1883.
Das neue Königliche Konservatorium der Musik in Leipzig. Erbaut von Baurath Hugo Licht daselbst. In: Architektonische Rundschau. Leipzig 1886.
C. B. Vogel: Das Königliche Conservatorium der Musik zu Leipzig. Felix Schloemp, Leipzig 1888.
Das Königliche Konservatorium der Musik zu Leipzig. 1843–1893. Königliches Konservatorium der Musik, Leipzig 1893.
Königliches Konservatorium der Musik Leipzig: Festschrift zum 75-jährigen Bestehen des Königl. Konservatoriums der Musik zu Leipzig. Am 2. April 1918. Siegel Verlag, Leipzig 1918.
Das Königliche Konservatorium der Musik zu Leipzig. 1893–1918. Königliches Konservatorium der Musik, Leipzig 1918.
Landeskonservatorium der Musik zu Leipzig. 85. Studienjahr 1928/29. Eigenverlag, Leipzig 1928.
Christine Seidel: Namhafte Musiker als Musikerzieher am Konservatorium der Musik zu Leipzig von der Entstehung am 2. April 1843 bis zur Jahrhundertwende. Staatsexamensarbeit, Leipzig 1953.
Hochschule für Musik Leipzig. Gegründet 1843 als Conservatorium der Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Herausgegeben anlässlich der Festwoche vom 17. bis 24. April 1955. Leipzig 1955.
Martin Wehnert (Hrsg.): Hochschule für Musik Leipzig. Gegründet als Conservatorium der Musik. 1843–1968. Leipzig 1968.
Johannes Forner: Mendelssohns Mitstreiter am Leipziger Konservatorium. In: Gerhard Schumacher (Hrsg.): Felix Mendelssohn Bartholdy. Darmstadt 1982.
Johannes Forner: 150 Jahre Musikhochschule 1843–1993. Festschrift Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ Leipzig. Verlag Kunst und Touristik, Leipzig 1993, ISBN 3-928802-20-8.
Herman S. J. Zandt: Der Einfluß des Dessauer Musikinstitutes und des Leipziger Konservatoriums auf die niederländische (protestantische) Orgelkunst. Landesverb. Hagen, 1993.
Annegret Rosenmüller: Zur Geschichte des Kirchenmusikalischen Institutes von der Gründung bis zur Wiedereröffnung 1992. Materialsammlung anhand von Akten des Archivs der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“. Hochschule für Musik und Theater, Leipzig 1999.
Leonard Milton Phillips Jr.: The Leipzig Conservatory 1843–1881. UMI Dissertation Publishing, Ann Arbor, Michigan 2001.
Maren Goltz: Das Kirchenmusikalische Institut. Spuren einer wechselvollen Geschichte. Dokumentation der Ausstellung „Das Kirchenmusikalische Institut“ im Rahmen der Wandelausstellung zum Bach-Jahr 2000 in Leipzig. E. Reinhold Verlag, Leipzig 2001, ISBN 3-930550-16-4.
10 Jahre Fachrichtung Alte Musik. Festschrift. Rektor der Hochschule für Musik und Theater, Leipzig 2001.
Joachim Reisaus: Grieg und das Leipziger Konservatorium. Untersuchungen zur Persönlichkeit des norwegischen Komponisten Edvard Grieg unter besonderer Berücksichtigung seiner Leipziger Studienjahre. Eigenverlag, Norderstedt 2002, ISBN 3-8311-4069-3.
Adelbertas Nedzelskis: Der litauische Künstler M. K. Ciurlionis in Leipzig. Der Studienaufenthalt des Meisters am Königlichen Konservatorium 1901–1902. Ed. Bodoni, Berlin 2003.
Maren Goltz: Studien zur Geschichte der Bibliothek der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig von 1843 bis 1945 mit einem Ausblick bis zur Gegenwart. Hausarbeit. Berlin 2003.
Martin Krumbiegel: Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Eigenverlag, Leipzig 2004.
Andrea Jäger: Die Entwicklung eines Bestandserhaltungskonzeptes für den historischen Sonderbestand der Bibliothek der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.Diplomarbeit. Leipzig 2004.
Yvonne Wasserloos: Das Leipziger Konservatorium im 19. Jahrhundert. Anziehungs- und Ausstrahlungskraft eines musikpädagogischen Modells auf das internationale Musikleben. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2004, ISBN 3-487-12598-6.
↑Das Conservatorium der Musik in Leipzig, Leipzig 1843, S. 3 (SLUB Digitale Sammlungen). Für das gesamte Jahr 1843 sind 63 Schüler bei Whistling angegeben; Karl. W. Whistling: Statistik des Königl. Conservatoriums der Musik zu Leipzig 1843–1883. Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Anstalt, Leipzig 1883, S. 5 f.(SLUB Digitale Sammlungen)
↑Nancy Reich: „Women as Musicians: A Question of Class.“ In: Ruth A. Sadie (Hrsg.): Musicology and Difference. Gender and Sexuality in Music Scholarship, Berkeley u. a. 1993, S. 125–146, hier S. 135–136.
↑Johannes Forner: Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig, 150 Jahre Musikhochschule 1843–1993. Verlag Kunst und Touristik Leipzig, 1993, S. 11.
↑Archivdatenbank CARLA. In: Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig. Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig, abgerufen am 26. November 2024.
↑Was ist CARLA? In: CARLA - Conservatory Archive Records Leipzig with Additions. Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig - Bibliothek/Archiv, abgerufen am 26. November 2024 (ger, englisch).
↑musiconn.performance. In: CARLA - Conservatory Archive Records Leipzig with Additions. Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig - Bibliothek/Archiv, abgerufen am 26. November 2024 (ger, englisch).