Im Jahr 1846[1] übernahm er auf Einladung Felix Mendelssohn Bartholdys die Klavierklasse am 1843 gegründeten Leipziger Konservatorium. Moscheles stand zeit seines Lebens im Ruf, einer der hervorragendsten Klaviervirtuosen Europas zu sein; als Pädagoge war er von vorbildlicher Gewissenhaftigkeit. Er vertrat die Clementi-Schule und achtete auf ruhige Handhaltung – eine Spielweise, bei der es vor allem auf die Beweglichkeit der Finger ankommt, während der Gebrauch der Pedale möglichst vermieden wird.
Ignaz Moscheles war der Vater des Malers Felix Moscheles und Schwiegervater der Malerin Margaret Moscheles und des Orientalisten und Diplomaten Georg Rosen (1820–1891). Dieser war mit seiner Tochter Serena Anna (1830–1902) verheiratet, die ebenfalls Malerin war.[3] Zu seinen Enkelkindern gehörten Friedrich Rosen, deutscher Außenminister im Jahr 1921, und die Malerin Jelka Rosen, Ehefrau des englischen Komponisten Frederick Delius. Sein Urenkel, der deutsche Diplomat Georg Rosen (1895–1961), rettete im Massaker von Nanking 1937 gemeinsam mit dem deutschen Kaufmann John Rabe Tausenden Chinesen das Leben.
Ignaz Moscheles wurde im Familiengrab in der V. Abteilung des Neuen Johannisfriedhofs in Leipzig beerdigt.
1873 wurde in Leipzig eine Straße nach ihm benannt. 1935 wurde sie in Schichtstraße umbenannt und 1945 in Moschelesstraße zurückbenannt.[4]
Seine Klavierkompositionen, beispielsweise das Klavierkonzert in g-Moll und die virtuosen Etudes, wurden zu seinen Lebzeiten sehr bewundert und werden auch heute noch gespielt.
Fantaisie heroique Es-Dur für Klavier op. 13 (1816), Salieri gewidmet
Sextett Es-Dur, op. 35
Klavierkonzert Nr. 1, F-Dur, op. 45 (1818)
Klavierkonzert Nr. 2, Es-Dur, op. 56 (1815)
Klavierkonzert Nr. 3, g-Moll, op. 58 (1820)
Klavierkonzert Nr. 4, E-Dur, op. 64 (o. J.)
Klavierkonzert Nr. 5, C-Dur, op. 87 (1830)
Klavierkonzert Nr. 6, B-Dur, op. 90 (1834) Concert fantastique
Klavierkonzert Nr. 7, c-Moll, op. 93 (1835) Concert pathétique
Klavierkonzert Nr. 8, D-Dur, op. 96 (1838) Concerto pastorale
Fantasie, Variationen und Finale über das böhmische Volkslied op. 46
Drei Allegri di Bravura, op. 51, 1. La Forza (Die Stärke), 2. La Leggerezza (Die Leichtigkeit), 3. Il Capriccio (Die Laune)
Klavierkonzerte 1 und 2. Hyperion Records, 1999 (Serie: The Romantic Piano Concerto, Vol. 20)[5]
Klavierwerke. Klaviersonate d-Moll op. 73; Suite Nr. 2 op. 71; 7 Albumblätter für die Jugend op. 33; Legende aus Suite Nr. 3 op. 76; Sarabande aus Suite Nr. 3 op. 76; Romanze op. 57 Nr. 5; Cavatine aus Suite Nr. 4 op. 80. Klavier: Alexandra Oehler. cpo 2008.[6]
Mark Kroll: Ignaz Moscheles and the changing world of musical Europe. Boydell Press, Woodbridge 2014, ISBN 978-1-84383-935-4.
Emil F. Smidak: Issak-Ignaz Moscheles. Das Leben des Komponisten und seine Begegnungen mit Beethoven, Liszt, Chopin, Mendelssohn. J & V Edition, Wien 1989, ISBN 3-85058-022-9
↑ abcdClive Unger-Hamilton, Neil Fairbairn, Derek Walters; deutsche Bearbeitung: Christian Barth, Holger Fliessbach, Horst Leuchtmann et al.: Die Musik – 1000 Jahre illustrierte Musikgeschichte. Unipart-Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8122-0132-1, S.109.