Indio | |
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Spitzname: The City of Festivals | |
Bühne für das Riverside County Fair and National Date Festival | |
Lage in Kalifornien | |
Basisdaten | |
Gründung: | 1873 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | Kalifornien |
County: | Riverside County |
Koordinaten: | 33° 43′ N, 116° 13′ W |
Zeitzone: | Pacific (UTC−8/−7) |
Einwohner: | 89.137 (Stand: 2020) |
Haushalte: | 33.806 (Stand: 2020) |
Fläche: | 75,600 km² (ca. 29 mi²) davon 75,579 km² (ca. 29 mi²) Land |
Bevölkerungsdichte: | 1.179 Einwohner je km² |
Höhe: | -4 m |
Postleitzahlen: | 92201-92203 |
Vorwahl: | +1 760 |
FIPS: | 06-36448 |
GNIS-ID: | 1652727 |
Website: | www.indio.org |
Bürgermeister: | Oscar Ortiz |
Indio ist eine Stadt im Riverside County im US-Bundesstaat Kalifornien, Vereinigte Staaten. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 89.137[1] ermittelt. Das Stadtgebiet hat eine Größe von 75,6 km². Im Norden von Indio befindet sich der Joshua-Tree-Nationalpark, im Osten der Saltonsee. Die Interstate 10 verläuft in Ost-West-Richtung durch Indio.
Der Name der Stadt leitet sich vom spanischen Wort für Indianer ab. Sie liegt etwa 160 Kilometer von Los Angeles entfernt im Coachella Valley. Im Ort wachsen viele Dattelpalmen. Man widmet ihnen seit 1921 jährliche Festivals. Sie decken rund 95 % des Bedarfes in den USA. Die Trinkwasserversorgung gewährleistet der All-American Canal.
Indio liegt im zentralen Riverside County in Kalifornien in den USA. Es grenzt im Osten an Coachella, im Südwesten an La Quinta und im Westen an Bermuda Dunes. Im Norden und Süden schließt sich gemeindefreies Gebiet an Indio an.
Die Stadt ist über mehrere Autobahnen gut an das Fernverkehrsnetz angebunden. Das südliche Stadtgebiet wird von der California State Route 111 durchzogen, nördlich von ihr verläuft – ebenfalls in West-Ost-Richtung – die Interstate 10. Die beiden Straßen sind über die Zubringerstraße Indio Boulevard miteinander verbunden. Kurz hinter der östlichen Stadtgrenze spaltet sich an einem Autobahndreieck die California State Route 86 von der Interstate 10 ab.[2]
Indio gehört zum Coachella Valley und hat 76.036 Einwohner (Stand der Volkszählung 2010). Die Stadt erstreckt sich auf eine Fläche von 75,600 km², von der mit 75,579 km² der Großteil aus Landfläche besteht; die Bevölkerungsdichte beträgt somit 1006 Einwohner pro Quadratkilometer. Das Stadtzentrum wird durch Indios Rathaus markiert und befindet sich mit −4 Metern unterhalb des Meeresspiegels. Zum 24 Kilometer entfernten Saltonsee hin senkt sich das Stadtgebiet im Osten sogar auf bis zu −50 Meter ab.
Ungefähr fünf Kilometer nordöstlich von Indio befindet sich die San-Andreas-Verwerfung, die die Grenze zwischen Pazifischer und Nordamerikanischer Platte bildet.
In Indio sind die östlichsten Außenstellen des Riverside Countys angesiedelt, da die Stadt in der Vergangenheit immer die bevölkerungsreichste Stadt des Coachella Valleys war; einzig von 1955 bis 1992 konnte Palm Springs Indio übertreffen.
Indio liegt in der Colorado-Wüste, die zur größeren Sonora-Wüste gehört. Der Ort grenzt an die Salton-Senke an und liegt auf dem Gebiet des früheren Lake Cahuillas. Heute ist Indio wegen der Flugrouten von Zugvögeln, die auf dem Weg zum Saltonsee auch die Stadt passieren, ein offizielles National Bird Sanctuary.
Das Klima des Coachella Valleys und damit auch Indios wird von der Umgebung stark beeinflusst. Die Lage zwischen drei hohen Gebirgen in einem nach Süden abfallenden Tal führt zu einem einzigartigen, zu jeder Jahreszeit warmen Klima; die Winter können sogar die wärmsten in den USA westlich der Rocky Mountains sein. Nach der Köppen-Geiger-Klassifikation herrscht in Indio Heißes Wüstenklima (BWh). Die durchschnittliche jährliche Höchsttemperatur beträgt 31,9 °C, die Tiefsttemperatur 16,7 °C. Im Sommer sind jedoch auch Temperaturen über 42 °C üblich, in seltenen Fällen können auch 49 °C erreicht werden. Selbst in Sommernächten liegt die Tiefsttemperatur noch bei 28 °C. Die Höchstwerte am Tag betragen im Winter zwischen 20 und 30 °C. Der durchschnittliche jährliche Niederschlag liegt unterhalb von 100 mm, die Zahl der Sonnentage bei über 348 pro Jahr. Die höchste jemals in Indio gemessene Temperatur stammt vom 6. Juli 1905 und betrug 52 °C. Die jährliche Durchschnittstemperatur lautet 24,3 °C.
Indio, Kalifornien | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Indio, Kalifornien
Quelle: Western Regional Climate Center (englisch)
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Der Ort Indio entstand als Zwischenstopp der Southern Pacific Railroad zwischen Yuma, Arizona und Los Angeles. Erst nannte man die Siedlung Indian Wells, was heute der Name einer Nachbarstadt ist. Weil jedoch viele andere Orte schon Indian Wells hießen, wurde der Stadt der spanische Name Indio gegeben. Mit der Ankunft der Eisenbahn im Jahr 1876 begann sich die Siedlung zu entwickeln; das erste dauerhafte Haus war das Depot der Eisenbahn mit seinem Hotel. Es wurde im Craftman Style errichtet. Die Southern Pacific Railroad versuchte angesichts des unwirtlichen Gebiets das Leben der Arbeiter möglichst angenehm zu gestalten, so enthielt das Hotel ein vornehmes Esszimmer und veranstaltete freitags Tanzabende.
Als Eisenbahnersiedlung gegründet, wandelte sich Indio schon nach kurzer Zeit in ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet. Dank Artesischer Brunnen konnten Zwiebeln, Baumwolle, Weintrauben, Zitruspflanzen und Dattelpalmen gut wachsen; später nutzte man auch den All-American Canal zur Bewässerung. Trotzdem blieb das Wasser ein Problem für Indio, da die Stadt bis zum Bau der Regenwasserkanäle im Coachella Valley mehrmals überflutet wurde.
Auch Unternehmer entdeckten Indio für sich. Dr. Harry Smiley und seine Frau Nell blieben mit ihrem Auto auf dem Weg nach Los Angeles liegen und wurden zu frühen Einwohnern Indios. Sie gewannen an Einfluss und gestalteten das Gebiet mit. A. G. Tingman besaß ein Geschäft und wurde erster Postmeister von Indio, war aber auch dafür bekannt, Bergarbeiter für ihre Arbeit auszunutzen. Später kam Dr. June Robertson McCarroll nach Indio und wurde zu einer angesehenen Ärztin und Philanthropin. Nachdem sie mehrmals von Autos angefahren worden war, setzte McCarroll zusammen mit dem örtlichen Frauenclub durch, dass in Kalifornien fortan weiße Streifen auf die Straßen gemalt wurden. Indio konnte sich schnell etablieren und den durch die Eisenbahnzeit entstandenen Charakter beibehalten.
Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Indio keine leblose Eisenbahnstadt mehr. Es wurden Schulen und das La-Casita-Krankenhaus errichtet, und viele Familien ließen sich nieder. Ab 1920 hatte Indio zwischen tausend und zweitausend ganzjährige Einwohner, in den Wintermonaten mit 2500 bis 5000 Einwohnern sogar noch deutlich mehr. Dennoch übertrafen die Nachbarorte Coachella und Thermal diese Zahlen schon bald. Trotzdem wuchs Indio weiter und erhielt im Jahr 1930 das Stadtrecht. Am 6. September 1930 wurde dem Ladenbesitzer Fred Kohler als erstem Einwohner Indios ein Gewerbeschein überreicht.
Als später viele Einwohner in die westlicher gelegenen, neueren Städte wie Palm Desert umzogen, musste Indio einen Rückschlag verkraften. Momentan scheint sich dieser Trend wieder umzukehren und der Osten des Coachella Valleys eine zentralere Rolle einzunehmen.
Indio ist Teil des 28. Distrikts im Senat von Kalifornien,[3] der momentan vom Demokraten Ted Lieu vertreten wird, und des 56. Distrikts der California State Assembly,[4] vertreten vom Demokraten V. Manuel Perez. Des Weiteren gehört Indio Kaliforniens 36. Kongresswahlbezirk an,[5] der einen Cook Partisan Voting Index von R+1 hat und vom Demokraten Raul Ruiz vertreten wird.
Die vertikal durch die Stadt verlaufende Monroe Street stellt eine Art sozioökonomische Grenze für die politische Einstellung der Bürger dar: Die Gebiete östlich der Straße sind eher demokratisch geprägt, während die Wähler im westlichen Stadtgebiet zur Republikanischen Partei tendieren. Im Jahr 2001 stufte das Forbes Magazine den Westteil Indios zusammen mit den westlichen Nachbarorten La Quinta, Bermuda Dunes und Indian Wells als eine der wohlhabendsten Gegenden in den Vereinigten Staaten ein.
Wegen der zahlreichen jährlichen Festivals und Veranstaltungen in Indio hat die Stadt von ihrer Handelskammer offiziell den Spitznamen "The City of Festivals" erhalten. Während des ganzen Jahres finden im Stadion auf den Riverside County Fairgrounds mehrere Konzerte, Monstertruckrallyes, Rodeo- und Reitfestivals und Kamelrennen statt.
Zwei bedeutsame jährliche Feste sind das "Riverside County Fair and National Date Festival" und das "Indio International Tamale Festival". Das Erstgenannte wird jeden Februar auf den Riverside County Fairgrounds im Zentrum Indios an der California State Route 111 veranstaltet. Seit 1947 wird hiermit die Dattelernte im Coachella Valley gefeiert. Das Tamale Festival wird immer im Dezember in Indios Altstadt ausgerichtet und hält zwei Guinness-Weltrekorde: Das Fest im Jahr 2000 war mit 120.000 Besuchern das weltgrößte Tamale-Festival, und mit einer Länge von 12,2 Metern und 0,3 Metern Durchmesser konnte die größte Tamale hergestellt werden.
Im Jahr 1993 wurde im Empire Polo Club ein Konzert der Band Pearl Jam veranstaltet, und sechs Jahre später wurde das Coachella Valley Music and Arts Festival ins Leben gerufen.[6] Auf dem berühmten Musikfestival traten mittlerweile Stars und Bands wie Prince, Paul McCartney, Radiohead, Dr. Dre, Snoop Dogg, Pixies, The Cure, The White Stripes, Jay-Z, Tool, Beastie Boys, Red Hot Chili Peppers, Jane’s Addiction und Roger Waters auf. Das Event wurde im Jahr 2007 auf drei Tage ausgedehnt.
Im Mai 2007 richtete der Veranstalter des Coachella Festivals erstmals auch das Stagecoach Festival aus, ein zweitägiges Countrymusikfestival, das am Wochenende nach dem Coachella stattfindet. Hierbei waren bereits Musiker und Bands wie George Strait, Kenny Chesney, die Eagles, Sugarland, Taylor Swift und Kid Rock zu Gast.
Das "Coachella Valley History Museum" an der Miles Avenue in Indio umfasst ein 8000 m² großes Gelände, auf dem sich das Smiley-Tyler-Haus aus dem Jahr 1926, das Schulgebäude von 1909, das weltweit einzige Dattelmuseum, Gartenanlagen und Archive zur Aufbewahrung historischer Artefakte aus dem Coachella Valley befinden.
Im Schutzgebiet Indio Hills Palms wachsen seltene Kalifornische Washingtonpalmen (Washingtonia filifera), die es zwar an einigen Orten gibt, jedoch nur selten eine so große Population wie in den Canyons der Indio Hills. Entlang einer Linie, an der durch die San-Andreas-Verwerfung Grundwasser für die Palmen zur Verfügung steht, befindet sich ein Naturreservat, das zum angrenzenden Coachella Valley Preserve gehört. Hier wachsen weitere einheimische Palmenarten. Die der Stadt am nächsten gelegenen Palmenbestände sind von einem Parkplatz sechs Kilometer nördlich von Indio aus über Wanderwege zu erreichen.