Der Intel i860 oder 80860 ist ein 64-Bit-Prozessor von Intel.[1] Die Markteinführung des i860 war im Jahr 1989.[2] Bis März 1989 trug der i860 den Codenamen N 10.[3]Olivetti führte den i860 zum Jahresende 1989 als Co-Prozessor des Intel i486 ein.[4] In den frühen 1990er Jahren kamen verschiedene durch i860 unterstützte Transputer-Systeme auf dem Markt.[5]
Er sollte ursprünglich, ähnlich dem späteren Itanium, eine neue Rechnerklasse bilden. Die Architektur der CPU war grundverschieden zur x86-Prozessor-Architektur von Intel, auf Kompatibilität wurde nicht geachtet.
Die CPU wurde mit 33 und 40 MHz Taktfrequenz betrieben und erreichte so eine Geschwindigkeit von etwa 80 MFLOPS. Pro Takt waren bis zu drei Befehle gleichzeitig ausführbar:
ein Integer-Befehl
zwei Floating-Point-Befehle
Der im RISC-Design ausgeführte Prozessor fand dann allerdings kaum als Workstation-Prozessor Verwendung, nur wenige Hersteller verbauten ihn. Die Firma NeXT brachte für ihre Workstation NeXTcube eine Platinenerweiterung basierend auf dem Chip namens NeXTdimension heraus. Der i860 wurde eine Zeit lang in einigen High-End-Grafikkarten verwendet.
Die Entwicklung für das MicrosoftBetriebssystemNT (später Windows NT) wurde auf dem i860 Prozessor begonnen, für diesen jedoch nie in einer finalen Version ausgeliefert.
↑Kai Hwang, Naresh Jotwani: Advanced Computer Architecture. 2. Auflage. McGraw Hill, New Delhi 2010, ISBN 978-0-07-070210-3, RISC Scalar Processors, S.143ff. (Auszug.Google Books).
↑Trotz der Dispute zwischen OSF und Unix Inc. auf der Uniforum '89: Die Unix-Gemeinsamkeiten überwiegen. In: Computerwoche. 24. März 1989 (Online [abgerufen am 11. Oktober 2014]).
↑First Look: Design Differences Affect 486 System Horsepower. In: InfoWorld. 13. November 1989, S.8 (Google Books).
↑R. S. Stephens: Distributed Memory Multi-Processing with the Intel i860. In: The Transputer Consortium (Hrsg.): Transputer Applications and Systems '93. IOS Press, Amsterdam 1993, S.1196ff. (Auszug. Google Books).