Vaudère stammte aus einer wohlhabenden Familie, die im 15./16. Jahrhundert von Italien nach Frankreich eingewandert war. Ihre Eltern waren der Militärarzt Gaspard-Léonard Scrive (1815–1861) und dessen Ehefrau Barbara Elizabeth Weigel (1822–1870). Ihr Onkel mütterlicherseits, Louis Löw (1828–1917) war ein Jurist, der durch die Dreyfus-Affäre der Öffentlichkeit bekannt geworden war.
Bereits früh war Vaudère Vollwaise geworden und kam in die Obhut ihrer Cousine Marie-Emélie Lagarmitte, der Vorsteherin des Konvents Schwestern Unserer Lieben Frau von Sion. Dort begann sie auch zu schreiben. Kaum fünfzehnjährig heiratet sie Camille Crapez (1848–1912) und hatte mit ihm einen Sohn.[1]
Mit 51 Jahren starb Vaudère am 26. Juli 1908 in Paris und fand dort auch ihre letzte Ruhestätte. Die Trauerfeier fand am 29. Juli in der Kirche Saint-Ferdinand-des-Ternes (Paris) statt.
Vaudère schrieb über dreißig Romane, aber auch Novellen, Theaterstücke und Gedichte. Ihre Theaterstücke erlebten fast alle im Théâtre du Grand Guignol ihre Uraufführung.
Neben ihren Romanen wurden viele ihrer Werke auch in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht. Zu Lebzeiten war Vaudère vom Publikum wie auch von der Literaturkritik hochgelobt, sind aber heute nahezu völlig vergessen. Sie war u. a. Mitglied der Société des gens de lettres.
Vaudère unterstützte auch immer wieder Kollegen: als 1902 der Photograph und Künstler Charles KlaryLa Photographie du nu[2] veröffentlichte, schrieb sie dazu ein Vorwort.
Guy Ducrey (Hrsg.): Jane de la Vaudère. Le sang et la science. In: Décadents méconnus (Cahiers de littérature française; Bd. 7/8). L'Harmattan, Paris 2009, ISBN 978-2-296-08070-6, S. 144–160.
Joëlle Prungnaud: Le cas de Marie Corelli et Jane de la Vaudère. In: Dies.: Gothique et Décadence. Recherches sur la continuité d'un mythe et d'un genre en Grand-Bretagne et en France. Champion, Paris 1997, ISBN 2-85203-628-2, S. 239.
Geneviève de Vviveiros: Lettres inédites de Jane de la Vaudère à Émile Zola. In: Les Cahiers naturalistes, Bd. 81 (2007), S. 231–242 ISSN0008-0365.
Monographien
Nicole G. Albert: Saphisme et décadence dans Paris fin-de-siècle. La Martinière, Paris 2005, ISBN 2-84675-164-1.
Claudine Brécourt-Villars: Écrire d'amour. Anthologie érotique féminie 1789–1984. Ramsay, Paris 1985, ISBN 2-85956-429-2.
Philippe Hamon: Dictionnaire thématique du roman de mœurs 1814–1914. PSN, Paris 2008, ISBN 978-2-87854-455-8.