Joan Martorell i Montells (* 1833 in Barcelona; † 5. Juli 1906 in Barcelona) war ein katalanischer Baumeister und Architekt.[1] Er war ein Onkel des Architekten Bernardí Martorell i Puig.
Martorell erhielt seinen Titel als Architekt im Jahr 1876 und gehört damit zum ersten Abschluss-Jahrgang der Escola de Arquitectura de Barcelona (dt.: Architektur-Schule von Barcelona).[2] Seine Architektursprache ist dem späten Historismus zuzuordnen, vor allem der damals in Katalonien sehr beliebten Neugotik, mit starken Einflüssen der Ideen von Viollet-le-Duc.[1] Er gilt aber bereits als ein wichtiger Wegbereiter des Modernisme – immerhin waren die zwei wichtigsten Vertreter des Modernisme, Antoni Gaudí und Lluís Domènech i Montaner, schon als Studenten Mitarbeiter in seinem Büro.
Über Martorell knüpfte Gaudí wichtige Kontakte zu späteren Auftraggebern, wie z. B. dem Marquis von Comillas. Martorell war es auch, der als Prüfarchitekt der Sagrada Família 1883 den jungen Gaudí für die Weiterführung der Arbeiten empfahl, nachdem der ursprüngliche Architekt der Kirche, Francisco de Paula del Villar y Lozano, im Streit gegangen war.
Im Jahr 1882 veröffentlichte Martorell einen vielbeachteten Gegenentwurf für die Fassade der Kathedrale von Barcelona, der allerdings nicht ausgeführt wurde. Die Zeichnungen dazu wurden von Gaudí und Domènech ausgeführt.
Martorell war einer der Initiatoren des Cercle Artístic de Sant Lluc („Künstlerkreis des Heiligen Lukas“), sowie Gründer und erster Präsident des Círculo Barcelonés de San José Obrero („Barceloneser Kreis des Heiligen Josef des Arbeiters“).[1]
Den Großteil seiner Werke verwirklichte Martorell in Barcelona. Die wichtigsten sind:
Außerhalb Barcelonas:
Personendaten | |
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NAME | Martorell, Joan |
ALTERNATIVNAMEN | Martorell i Montells, Joan (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer Architekt des katalanischen Modernismus und des Historismus |
GEBURTSDATUM | 1833 |
GEBURTSORT | Barcelona |
STERBEDATUM | 5. Juli 1906 |
STERBEORT | Barcelona |