John Merle Coulter wurde wie sein Bruder Stanley Coulter als Kind von Missionaren in China geboren, erhielt seine Schulausbildung aber am Hover College in Indiana, wohin seine verwitwete Mutter 1853 zurückgekehrt war. Von 1872 bis 1873 arbeitete er als Botaniker für den United States Geological Survey in den Rocky Mountains und unterrichtete danach Naturwissenschaften an seinem alten College, ehe er 1879 eine Professur für Biologie am Wabash College in Crawfordsville übernahm. 1882 wurde er an der Indiana University zum Ph.D. (Doktor der Philosophie) promoviert. Von 1891 bis 1893 fungierte er als Präsident der Indiana University, und von 1893 bis 1896 stand er dem Lake Forest College in Illinois vor. 1896 übernahm er die Leitung der Botanischen Abteilung an der University of Chicago.
Coulter war seit 1874 mit Georgiana Margaret Gaylord (1854–1934; genannt „Georgia“) verheiratet. Sie hatten sechs Kinder, von denen drei das Erwachsenenalter erreichten: John Gaylord Coulter (1876–1961), Grace Allen Coulter (1878–1967) und Merle Crowe Coulter (1894–1958). Letzterer wurde ebenfalls Botaniker. Im Januar 1909 überlebte er zusammen mit seiner Frau und den Kindern Grace und Merle den Untergang des White-Star-Schiffes Republic vor Nantucket, bei dem sechs Menschen ums Leben kamen.
1925 zog er nach Yonkers in New York um, von wo aus er am Aufbau des Boyce Thompson Instituts für Botanik in Ithaca beteiligt war, dessen Institutsvorstand er wurde.[1]
Manual of the botany (Phaenogamia and Pteridophyta) of the Rocky mountain region, from New Mexico to the British boundary. New York/Chicago 1885, (online).
Botany of western Texas: A manual of the phanerograms and pteridophytes of western Texas. In: Contributions from the United States National Herbarium. Band 2, 1892–1893, (online)
Preliminary Revision of the North American species of Cactus, Anhalonium and Lophophora. In: Contributions from the United States National Herbarium. Band 3, Nummer 2, Juni 1894, S. 91–132, (online).
Preliminary Revision of the North American Species of Echinocactus, Cereus, and Opuntia. In: Contributions from the United States National Herbarium. Band 3, Nummer 7, April 1896. S. 355–462, (online).
Plant relations. A first book of botany. D. Appleton & Co., New York 1900, (online).
Plant structures. A second book of botany. D. Appleton & Co., New York 1900, (online).
↑Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]