Josef Moll

Josef Moll (1966)

Josef Moll (* 5. September 1908 in Laupertshausen; † 7. Januar 1989 in Stuttgart) war ein Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr und diente zuletzt von 1966 bis 1968 als Inspekteur des Heeres.

Militärische Laufbahn

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Nach seinem Abitur trat Moll 1926 in den Dienst der Württembergischen Landespolizei und wurde nach der Ausbildung 1933 zum Leutnant der Landespolizei ernannt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und der Aufstellung der Wehrmacht wurde Moll 1935 als Oberleutnant in selbige übernommen und diente im Infanterieregiment 15 als Regimentsadjutant und Kompaniechef. 1940 absolvierte er die Generalstabsausbildung und wurde 1941 Zweiter Generalstabsoffizier der 20. Panzer-Division.

1942 wurde er zur 3. Panzerarmee an die Ostfront versetzt und diente dort, inzwischen zum Major befördert, als Vierter Generalstabsoffizier (Id) im Generalstab unter dem Generalobersten Georg-Hans Reinhardt. Es folgte eine Versetzung zum XIV. Panzerkorps, Moll wurde dort als Erster Generalstabsoffizier (Ia) eingesetzt. Anschließend wurde er zur Heeresgruppe Afrika versetzt und war dort als Dritter Generalstabsoffizier (Ic) für die Feindlage zuständig. Diesen Posten hatte er danach in der wiederaufgestellten Heeresgruppe B und im XIV. Panzerkorps in Italien inne.

1944 wurde er zum Oberstleutnant befördert und übernahm den Posten des Ia der 29. Panzergrenadier-Division, ebenfalls in Italien. Moll war dann bis zur Kapitulation Ia der wiederaufgestellten Heeresgruppe C in Italien.

Bei der Kapitulation der Heeresgruppe C hatte er eine wichtige Rolle und riskierte kurz vor Kriegsende sein Leben. Albert Kesselring stellte Moll ein Kriegsgerichtsverfahren und die Todesstrafe in Aussicht (siehe Operation Sunrise).[1]

Moll kam nach dem Kriegsende in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft und kam 1946 frei.

Moll war Angehöriger der Organisation Gehlen bzw. ab dem 1. April 1956 des Bundesnachrichtendienstes, wahrscheinlich im Zeitraum 1954 bis 1959, und zuletzt als Oberst (Besoldungsgruppe A 16).[2]

Er wurde 1957 als Oberst in der neugeschaffenen Bundeswehr reaktiviert. Zum Brigadegeneral ernannt, war er von 1959 bis 1961 stellvertretender Amtschef und Chef des Stabes des Truppenamtes. Von 1961 bis 1963 war er in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn in der Personalabteilung des Bundesverteidigungsministeriums Leiter der Unterabteilung P4 (Heer). Dann wurde er zum Generalmajor ernannt, übernahm von Johann Adolf Graf von Kielmansegg die 10. Panzergrenadierdivision in Sigmaringen und kommandierte sie vom 11. Juli 1963 bis zum 1. Januar 1965.[3] Anschließend war er, zum Generalleutnant ernannt, von 1965 bis 1966 Stellvertreter des Inspekteurs des Heeres Ulrich de Maizière. Er wurde am 25. August 1966 de Maizières Nachfolger als Inspekteur des Heeres und zum 30. September 1968 pensioniert.

  • Markus Tönsgerlemann: Generalleutnant Josef Moll – Vierter Inspekteur des Heeres 1966–1968. In: Mars. Jahrbuch für Wehrpolitik und Militärwesen. Bd. 6, 2000, ISSN 1430-581X, S. 86–90.

Einzelnachweise

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  1. Der Spiegel 43/1966 vom 16. Oktober 1966: »WARUM KÄMPFT IHR NICHT, STATT ZU VERHANDELN?« (Auszüge aus dem Buch von Allen Dulles und Gero von Schulze-Gaevernitz: Operation Sunrise). Die geheime Geschichte des Kriegsendes in Italien. Econ 1967. Deutsche Übersetzung von The Secret Surrender. Harper & Row 1966.
  2. Personalakten von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, BND, PERS 101/98005. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 17. Juli 2024.
  3. 10. Panzerdivision. In: archivesportaleurope.net. Abgerufen am 4. Januar 2024.