Josep Maria de Sagarra i de Castellarnau (* 5. März 1894 in Barcelona; † 27. September 1961 ebenda) war ein katalanischer Dichter, Romancier, Dramaturg, Journalist, Übersetzer und Schriftsteller und gilt als einer der bekanntesten katalanischen Autoren des 20. Jahrhunderts.
Sagarra entstammt dem Kleinadel Barcelonas; sein Vater war der Historiker und Sphragistiker Ferran de Sagarra i de Siscar (1853–1939), die Familie seiner Mutter Maria dels Dolors Filomena de Castellarnau i de Lleopart hatte Wurzeln in Tarragona.[1]
Nachdem Josep in Reus, im Süden Kataloniens, auf das Gymnasium gegangen war, hat er sein Abitur bei den Jesuiten in der Carrer de Casp in Barcelona gemacht. Bereits mit 15 Jahren hat Sagarra Gedichte in Katalanisch und Spanisch veröffentlicht. 1910 begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Barcelona. 1913 gewann er im Dichterwettstreit Jocs Florals den ersten Preis, Englantina d'Or, mit seinem Gedicht Joan de l'Ó, das er während einer Reise mit seinem Vater nach Italien begonnen hatte. 1914 veröffentlichte er sein Primer llibre de poems. Nach dem Abschluss seines Jurastudiums (Licenciatura) schlug er zunächst die Diplomatenlaufbahn ein und führte lange Jahre ein dandyhaftes Leben, bis er sich dann endgültig dem Theater, der Lyrik und der Literatur zuwendete.
Die Zeit des Spanischen Bürgerkriegs verbrachte er im Ausland; 1940 kehrte er nach Barcelona zurück.
Bekannt ist Sagarra als Verfasser von mehr als zwei dutzend Theaterstücken und mehreren Gedichtbänden. Er machte sich zudem einen Namen als Journalist und insbesondere als Übersetzer Dantes und Shakespeares.
Mit seinem dritten und preisgekrönten Roman Vida privada (1932, dt. Privatsachen) sorgte er wegen dessen „unmoralischen Inhalts“ für einen Skandal. Dieser Roman führte in den gehobenen Gesellschaftskreisen Barcelonas zu erheblichem Aufsehen, da Sagarra seine Kenntnisse über Moral und Verhalten des katalanischen Adels für diese Veröffentlichung nutzte. Sagarra, selbst Adliger, wurde deswegen auch oft als Nestbeschmutzer bezeichnet. Vida privada wurde trotz allen Widerstandes mit dem Premi Crexells des Jahres 1932 ausgezeichnet.
1960 bekam Sagarra von der Regierung in Madrid das Gran Cruz de Alfonso X el Sabio verliehen. Die dem Katalanismus verpflichteten Intellektuellen Barcelonas, warfen ihm darob Anbiederung an das anti-katalanische Franco-Regime vor.
Viele seiner Werke sind von Musikern wie Guillemina Motta, Lluís Llach, Ramon Muntaner, Ovidi Montllor und Celdoni Fonoll vertont worden.
Sagarra hatte mit seiner Frau Mercè Devesa einen Sohn, den Schriftsteller und Journalisten Joan de Sagarra i Devesa (* 1938).
Josep Maria de Sagarra starb im Jahr 1961 an Krebs. Er fand seine letzte Ruhe im Cementiri de Montjuïc, Barcelona.
Personendaten | |
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NAME | Sagarra, Josep Maria de |
ALTERNATIVNAMEN | Sagarra i de Castellarnau, Josep Maria de |
KURZBESCHREIBUNG | katalanischer Dichter, Romancier, Dramaturg, Journalist, Übersetzer und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 5. März 1894 |
GEBURTSORT | Barcelona |
STERBEDATUM | 27. September 1961 |
STERBEORT | Barcelona |