Juan Gabriel Vásquez studierte an der Sorbonne lateinamerikanische Literatur. Bevor er mit seinem preisgekrönten Roman Die Informanten international Bekanntheit erlangte, hatte er sich bereits als Übersetzer von Werken von Victor Hugo, John Hersey, John Dos Passos und E. M. Forster sowie als Essayist einen Namen gemacht. Vásquez schreibt als Kolumnist für die kolumbianische Zeitschrift El Espectador. Er gilt als ein früher Kritiker des Macondismo, also des Exotismus des Magischen Realismus.
2011 wurde er für seinen Roman El ruido de las cosas al caer mit dem Premio Alfaguara de Novela ausgezeichnet. Für die ins Englische übersetzte Lizenzausgabe des gleichen Romans (dortiger Titel The Sound of Things Falling) bekam er 2014 den International IMPAC Dublin Literary Award, einen der mit insgesamt 100.000 Euro Preisgeld höchstdotierten Literaturpreise der Welt.[1] Im Frühjahr 2017 hatte er die Friedrich Dürrenmatt Gastprofessor für Weltliteratur an der Universität Bern inne.[2]
Vásquez lebte mit seiner Frau und zwei Töchtern in Barcelona. Nach 16 Jahren in Europa kehrte der Autor 2012 mit seiner Familie nach Bogotá zurück.[3] Die deutsche Ausgabe seines Romans aus 2015, Die Gestalt der Ruinen, stellte Vásquez im November 2018 auf Lesereise vor. Die Handlung dreht sich um die Staatskrise von 1948, als der liberale Politiker Jorge Eliécer Gaitán in Bogotá auf offener Straße ermordet wurde.[4]
Karim Benmiloud (Hrsg.), Juan Gabriel Vásquez : une archéologie du passé colombien récent, Presses Universitaires de Rennes, Rennes 2017, 354 S. ISBN 978-2-7535-5519-8.