Juan Gelman wurde 1930 in Buenos Aires im Stadtviertel Villa Crespo als dritter Sohn von jüdischenEinwanderern aus Russland geboren. Er lernte sehr früh lesen und betätigte sich in seiner Jugend in verschiedenen literarischen Bewegungen. Auch als Journalist hatte er bedeutende Funktionen inne.
Gelman lebte seit 1975 auf Grund seines politischen Engagements längere Zeit im Exil. Während der argentinischen Militärdiktatur wurde sein Sohn Marcelo 1976 entführt, gefoltert und ermordet - siehe hierzu sein Gedicht M.A., abgedruckt in Marcelo Brodskys Essay Buena Memoria aus dem Jahr 1997. Gelmans zum damaligen Zeitpunkt schwangere Schwiegertochter María Claudia García de Gelman wurde ebenfalls im Rahmen der Operation Condor 1976 in Buenos Aires entführt und nach Uruguay gebracht. Ihr Schicksal ist bis heute nicht ganz geklärt, sie gehört zu den ca. 30.000 Verschwundenen der Diktatur. Nach langen Jahren der Recherche konnte Juan Gelman im Jahr 2000 seine Enkeltochter Macarena Gelman in Uruguay ausfindig machen, wo sie von einem Militärangehörigen adoptiert worden war.
1997 erhielt Gelman den argentinischen Premio Nacional de Poesía (Nationalpreis für Poesie).
Zuletzt lebte Juan Gelman in Mexiko.
Gelman starb am 14. Januar 2014 in Mexiko-Stadt im Alter von 83 Jahren. Die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner ordnete daraufhin eine dreitägige Staatstrauer in Argentinien an.[2]
KOM/POSITIONEN & DARUNTER - COM/POSICIONES & DIBAXU (DEBAJO). Zwei Einzeltitel aus den Jahren 1984–1985 und 1983–1985 in einem Band. Umschlaggestaltung von Juana Burghardt. Aus dem argentinischen Spanisch und Sephardischen von Juana & Tobias Burghardt. Mit einem Nachwort von Tobias Burghardt. Edition Delta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-927648-48-7.[3]
Welteln - Mundar. Übersetzt von Juana und Tobias Burghardt. Ein Autorenfoto von Enrique Hernández-D'Jesús und ein Nachwort von Tobias Burghardt. Edition Delta, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-927648-31-9.[4]
Por la palabra me conocerás = Am Wort wirst du mich erkennen. Übersetzt von Juana und Tobias Burghardt. Ed. Sand, Halle 2004.
Huellas en el agua: poemas = Spuren im Wasser. Ausgewählt, eingeführt und aus dem argentinischen Spanisch von Juana & Tobias Burghardt. Textbeiträge von Julio Cortázar und Tobias Burghardt. Fotos Daniel Mordzinski. teamart, Zürich 2003, ISBN 3-908126-17-7.
Treffpunkt: Fast vergessenes Fragment eines Gesprächs im Jahre 1987. Thomas M. Scheerer; Juan Gelman. [Übersetzt, mit Anmerkungen und biobibliographischen Daten versehen von Thomas M. Scheerer. Von Tobias Burghardt aus dem Spanischen übertragene Gedichtbeispiele]. Knape, Augsburg 2000, (= Re-Source; 4) ISBN 3-930198-21-5.
Dibaxu = Darunter. Aus dem Sephardischen ins Spanische übersetzt von Juan Gelman. Aus dem Sephardischen und Spanischen von Tobias Burghardt. Ed. 350 im Verlag der Kooperative Dürnau, Dürnau 1999, [Text sephardisch, spanisch und deutsch] ISBN 3-88861-112-1.
So arbeitet die Hoffnung: Lyrik des argentinischen Widerstandes. Übertragung und Nachwort von Wolfgang Heuer und Miquel Salí. Mit einem Geleitwort von Eduardo Galeano. Oberbaumverlag, Berlin 1978 (= Bücherei Oberbaum; 1007) ISBN 3-87628-142-3.