Kai Kawus (mythischer altiranischer König (persisch Kai bedeutet König bzw. Großkönig), der sechste König des heroischen Zeitalters und Bruder des Ārasch. Sein Mythos wird im persischen bzw. iranischen Nationalepos Schāhnāme erzählt.
; auch Kay Kāvūs, Kaykawus, Kaikāwus, Kai Kaus, Kay Kā'ūs und Kai Kāōs) ist einDie Prinzen Kawus und Arasch, Söhne von Kai Kobad, wurden schon in den Schriften Zarathustras erwähnt. Wahrscheinlich waren sie Herrscher der antiken arischen Völker, die in Zentralasien und Iran einwanderten und Vorfahren der Baktrier und Sogdier wurden, und somit die Vorfahren der heutigen Perser bzw. Tadschiken.
Getrieben von seiner Gier nach Ruhm und Macht, brach Kai Kawus (bei Rückert Kei Ka’us) von einem Dämon verführt auf, um das Land der Zauberer und Dämonen zu erobern. Durch die Torheit dieses Unterfangens („er will den Thron der Welt und vermag nicht einmal auf einem Schemel zu sitzen“) gelangte der Schah Kai Kawus und das ganze persische Heer in Gefangenschaft des weißen Dämons, dem Herrscher von Mazandaran, und alle wurden mit Blindheit geschlagen.
In Sage XII wird Rostam, der treue Diener des Herrschers, endgültig zum alles überstrahlenden Helden. Er muss sieben Prüfungen bestehen, um seine herausragenden Qualitäten unter Beweis zu stellen. Rostam begibt sich auf seine Heldenreise um Kai Kawus als der Gefangenschaft des weißen Dämons zu befreien:
Mit dem vergossenen Blut des Dämons, das er in die Augen des Schahs träufelte, wurde dieser wieder sehend. Kai Kawus, nach Rache dürstend, wollte daraufhin das Land mit Plünderungen, Raub und Mord durchziehen. Rostam brachte ihn jedoch zur Vernunft („Mord gebiert Mord“).
Die Vermählung der Königstochter Sudabeh mit dem persischen König ließ den besiegten Herrscher von Hamaweran (Gebiet des heutigen Jemen)[1] nicht ruhen (Thron und Tochter geraubt), bis er Kai Kawus eine Falle in seinem Palast stellen konnte. Abermals wurde Letzterer aus dieser misslichen Lage von Rostam befreit.
Eine weitere Torheit des Kai Kawus, zum Mond fliegen zu wollen, erforderte die massenweise Züchtung von Adlern. An einem Gestell, an welchem er die Adler befestigte, wollte er den Himmel erobern. Die Vögel, erschöpft vom Flug, landeten mit ihm unsanft in einem Baum. Dadurch geläutert und vom Volk ausgelacht, kam er zur Ruhe und beherrschte endlich seinen Tatendrang.
Kai Kawus vermählte sich neben Sudabeh mit der Enkeltochter von Gersiwas, dem Bruder von Afrasiab. Neun Monate später gebar sie ihm einen Sohn, den er Siyâwasch nannte. Die nach der Geburt herbeigerufenen Astrologen sagen dem Kind allerdings keine gute Zukunft voraus. Daraufhin bat Rostam, der seinen Sohn Sohrab, ohne ihn zu Lebzeiten kennengelernt zu haben, mit eigenen Händen erschlagen hatte, Kai Chosrau ihm Siyâwasch anzuvertrauen, um ihn erziehen und zum Thronfolger ausbilden zu dürfen, um ihn auf diese Weise vor einem möglichen tragischen Schicksal bewahren zu können.
Siyâwasch wuchs bei Rostam in Zabulistan auf. Als junger Prinz kehrte er zu seinem Vater Kai Kawus zurück, der hocherfreut ihn empfing und ihm nach sieben Jahren der Prüfung das Land Kawarschan verlieh, das auch unter dem Namen Mawarannahr bekannt ist.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Kai Kobad | König aus Schāhnāme 1800–2300 nach Gayomarth | Kai Chosrau |