Katja Loher

Katja Loher

Katja Loher (* 1979 in Zürich) ist eine bildende Künstlerin aus der Schweiz, bekannt für ihre Videoskulpturen und Installationen, die oft biologische, planetarische und bewegungschoreographische Elemente in panoramaartige Vogelperspektiven integrieren. Diese werden in Ausstellungssituationen projiziert. Von Kunst-Kritikern werden sie als sinnträchtige alternative Dimensionen, in denen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenströmen bezeichnet.[1][2] Lohers Kunstwerke enthalten häufig philosophische Fragen und ökologische Themen und wurden in Kunstmuseen unter anderem in Italien,[3] Russland,[4] China,[5][6] und den USA gezeigt.[7][8][9][10] Ihre Kunst ist auch in Sammlungen von Institutionen wie der Swissgrid,[11] dem Perth Concert Hall Museum,[12] und dem New Britain Museum of American Art vertreten.[13]

Loher besuchte die Haute école d’art et de design in Genf (2000–2001),[14] und die Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel (2001–2004),[15] wo sie mit einem Bachelor of Arts beziehungsweise einem Kunstdiplom abschloss.

Loher begann früh in ihrer Karriere, die eigenen Kunstwerke auszustellen. Ein Jahr nach Abschluss ihres Studiums stellte sie in einer Gruppenausstellung der Ersten Moskau Biennale für zeitgenössische Kunst,[3] Zürich,[16] Neapel,[17] Tel Aviv,[18] und Sao Paulo aus.[19] Im Jahr 2013 gab Loher ihr Solo-Debüt in New York City in der C24 Galerie ,[20] wo sie auch weitere Einzelausstellungen in den Jahren 2014,[21] 2016[22] und 2018 hatte.[23] Danach folgende Einzelausstellungen von Lohers Kunst fanden zwischen 2013 und 2020 in der Anya Tish Gallery in Houston, TX statt,[24][25][26][27] sowie in der Andres Thalmann Gallery, Zürich, Schweiz, zwischen 2013 und 2018.[28][29][30]

Die Liste der Kunstmuseen, in denen Lohers Kunstwerke ausgestellt wurden, umfasst folgende: Kunsthalle Palazzo (Basel, 2007),[31] MAXXI Museum (Rom 2010),[3] Haus für Kunst Uri (2013),[32] Figge Art Museum (Davenport 2014),[7] Telfair Museum of Art (Savannah, Georgia 2015),[8] Eremitage Museum (Sankt Petersburg, Russland 2005),[4] Today Art Museum (Peking, China 2016),[5] Bruce Museum (Greenwich, CT 2017), Long Museum (Shanghai, China 2014),[6] San Jose Kunstmuseum (San Jose, CA 2014),[10] und New Britain Museum of American Art, New Britain, CT 2015.[13]

Lohers audiovisuelle Installationen wurden auch auf vielen Freilichtausstellungen und Festivals auf der ganzen Welt gezeigt, darunter das Dublin Fringe Festival 2006,[33] SURGE, 798 Arts Festival 2007 in Peking,[34] das Prague Contemporary Art Festival im Jahr 2010,[35] das Next Wave Festival der Brooklyn Academy of Music im Jahr 2014,[36] das PULSE Festival (Savannah, GA) im Jahr 2015,[37] die India Art Fair (Schweizerische Botschaft, Neu-Delhi, 2018),[38] und das Nou Le Morne Festival (Mauritius (2019)).[39]

In Bezug auf Auszeichnungen wurde Loher 2004 vom TV-Produktionszentrum in Zürich mit dem CreaTVty Award für neue Medien ausgezeichnet.[40] Im Jahre 2008 erhielt sie eine sechsmonatige Künstlerresidenz in Berlin von der Kulturabteilung ihrer Heimatstadt Schaffhausen,[41] und 2010 erhielt sie den Kunstkredit der Stadt Basel.[42]

Lohers Werk wurde in Fachzeitschriften[43][44] und Zeitungen,[45][46][47] besprochen und in einer mehrbändigen Buchreihe vorgestellt, die von der Galerie Andres Thalmann veröffentlicht wurde.[48]

Beebubble, Glaskunstwerk von Katja Loher

Einige von Lohers Kunstinstallationen in den letzten Jahren waren:

  • 2010 Bubbles - Premiere in der Andres Thalmann Galerie in Zürich, eine Installation, die auf seifenblasenartigen Glasskulpturen basiert, auf deren Innenseite 3D-Videobilder projiziert wurden. Sie zeigen leuchtend gekleidete Miniaturtänzer, die von oben aufgenommen wurden und kaleidoskopische Muster und Ornamente bilden, begleitet von poetischen Texten, inspiriert vom chilenischen Dichter Pablo Neruda.[49]
  • 2012 Timebubble - mit dem amerikanischen Komponisten und Pianisten Philip Glass als dem Meister der Zeit. Diese Videoskulptur zeigt auf der einen Seite Tänzer, die die mechanisierten Bewegungen der verschiedenen Komponenten einer Uhr imitieren, die wie die Sektionen eines Orchesters der Regie des Komponisten folgen. Auf der anderen Seite wird ein labyrinthartiger Bereich von Kreaturen bewohnt, deren Bewegungen positiven und negativen Raum erschaffen.[50]
  • 2014 Bang Bang - gezeigt in der C24 Gallery in Chelsea, besteht die Installation aus von oben betrachteten choreografischen Videoprojektionen kostümierter Tänzer im synchronisierten Stil von Busby Berkeley, begleitet von humoristischen oder abstrakten existenziellen Fragen.[51]
  • 2014 Videoplanet-Orchestra - gezeigt im Figge Art Museum und in der C24 Gallery, Videoprojektionen von Performance-Kunst, Musik und Tanz auf hängenden Kugeln, mit fragenden Elementen, die das Gleichgewicht zwischen Mensch, Natur und Technologie thematisieren.[52]
Videoplanets von Kaja Loher
  • 2015 Beeplanet - gezeigt im Jepson Center for the Arts (Savannah, GA), zeigt mundgeblasene Glaskugeln als Bildschirme, auf denen umweltbezogene Videos zu sehen sind.[37]
  • 2016 Vuela Vuela - in der C24-Galerie in Chelsea gezeigt, Glasblasen und Videoaufnahmen aus dem Regenwald werden mit Projektionen von Choreografien surrealer Kreaturen kombiniert, die die vier Elemente der Natur erforschten und den Heiler, seine Medizin und seine Pflanzen heraufbeschwören.[53]
  • 2018 Where Does The Rainbow End? - fest installiert im Swissgrid-Hauptsitz (Aarau), eine siebenteiligen Videolinie, in der sich Ameisenfiguren entlang der Elemente der Natur (Wasser, Erde, Luft und Feuer) und dann weiter in „Träume“ bewegen und den Betrachter zu philosophischen Fragen einladen im Kontrast zu einem technisch komplexen Arbeitsumfeld.[54]
  • 2019 Seeds of Life - produziert für The House Collective und präsentiert an dessen Standorten in Hongkong, Chengdu, Peking und Shanghai (China), wo Loher mit dem Feng Shui-Designer Thierry Chow, dem Modedesigner Dirty Pineapple und dem chinesischen Tuschemaler Wu Hao und lokalen Kunstschaffenden zusammenarbeitete für großformatige ortsspezifische Produktionen, die die fünf traditionellen chinesischen Elemente der Natur (Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser) erforschen und audiovisuelle Medien und lokale Traditionen integrieren, um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenzuführen. Die kaleidoskopischen „Videoplaneten“ werden in die traditionellen architektonischen Umgebungen integriert.[2][55]
  • 2020 What happens to the swallows that are late for spring? - In der Anya Tish Gallery ausgestellt, werden komplexe Bilder auf große schwebende Kugeln projiziert und erscheinen auf Bildschirmen in Glasblasen, die in Vogelnestern eingeschlossen sind, um ein Universum exotischer Planeten zu zeigen, in dem Kreaturen, Landschaften und Texturen harmonieren und die Rolle des Individuums im größeren Universum erörtern.[56]
Commons: Katja Loher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Structures Awards. In: bizjournals.com. Abgerufen am 17. September 2020 (englisch).
  2. a b The House Collective's art programme with Swiss artist Katja Loher concludes at The Temple House. In: BURO. Archiviert vom Original am 22. September 2020; abgerufen am 8. Dezember 2020 (englisch).
  3. a b c MAXXI Newsletter. In: maxxi.art. Abgerufen am 17. September 2020 (englisch).
  4. a b : Katja Loher's Video World:. In: kunafin.com. Abgerufen am 16. September 2020 (englisch).
  5. a b The 3rd China International Installation Art Academic Forum and China International Installation Art Exhibition. In: todayartmuseum.com. Abgerufen am 16. September 2020 (englisch).
  6. a b 2014 2nd China International Installation Art Academic Forum (Shanghai)-and 2014 China International Installation Art Exhibition. In: thelongmuseum.org. Archiviert vom Original am 17. September 2020; abgerufen am 16. September 2020 (englisch).
  7. a b View. In: Figge Art Museum. Archiviert vom Original am 3. April 2021; abgerufen am 8. Dezember 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.figgeart.org
  8. a b Katja Loher: Beeplanet. In: Telfair Museums. Abgerufen am 16. September 2020 (amerikanisches Englisch).
  9. Small Scales: Lands of Enchantment | Bruce Museum. In: brucemuseum.org. Abgerufen am 16. September 2020 (englisch).
  10. a b SJMA explores food through contemporary art this fall. In: sjmusart.org. Abgerufen am 16. September 2020 (englisch).
  11. New Swissgrid headquarters. In: swissgrid.ch. Archiviert vom Original am 23. Oktober 2020; abgerufen am 8. Dezember 2020 (englisch).
  12. Contemporary Art at Perth Concert Hall and Perth Theatre. In: horsecross.co.uk. Archiviert vom Original am 11. Oktober 2020; abgerufen am 9. Oktober 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.horsecross.co.uk
  13. a b NEW/NOW: Katja Loher: How can we cool down the gilded sunbeams? In: NBMAA. Abgerufen am 16. September 2020 (englisch).
  14. HEAD |. In: hesge.ch. Abgerufen am 3. Oktober 2020 (englisch).
  15. Art. In: FHNW. Archiviert vom Original am 21. April 2021; abgerufen am 3. Oktober 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fhnw.ch
  16. Katja Loher: Katja Loher - sculpting in air: exhibition, 4 November - 4 December, Katja Loher, Katja Loher. Galerie Andres Thalmann, Zürich 2010, ISBN 978-3-9523571-6-3.
  17. 2009. In: tizianadicaro.it. Abgerufen am 18. September 2020 (englisch).
  18. 2011 – Braverman. Abgerufen am 18. September 2020 (amerikanisches Englisch).
  19. Fernando Manso: galeriarabieh. In: galeriarabieh. Archiviert vom Original am 11. Oktober 2020; abgerufen am 8. Dezember 2020 (amerikanisches Englisch).
  20. Other Voices. In: c24gallery.com. Abgerufen am 5. Oktober 2020 (englisch).
  21. Bang Bang. In: c24gallery.com. Abgerufen am 5. Oktober 2020 (englisch).
  22. | Vuela Vuela. In: c24gallery.com. Abgerufen am 5. Oktober 2020 (englisch).
  23. What is the color of scent? In: c24gallery.com. Abgerufen am 5. Oktober 2020 (englisch).
  24. KATJA LOHER | Anya Tish Gallery. In: anyatishgallery.com. Archiviert vom Original am 4. Dezember 2020; abgerufen am 8. Dezember 2020 (englisch).
  25. KATJA LOHER | Anya Tish Gallery. In: anyatishgallery.com. Archiviert vom Original am 27. November 2020; abgerufen am 8. Dezember 2020 (englisch).
  26. KATJA LOHER | Anya Tish Gallery. In: anyatishgallery.com. Archiviert vom Original am 4. Dezember 2020; abgerufen am 8. Dezember 2020 (englisch).
  27. K A T J A L O H E R What happens to the swallows that are late for spring? In: anyatishgallery.com. Archiviert vom Original am 13. Oktober 2020; abgerufen am 19. September 2020 (englisch).
  28. KL_Will the Moon - Galerie Andres Thalmann. In: www.andresthalmann.com. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  29. Katja Loher - Where do things in dreams go - Galerie Andres Thalmann. In: andresthalmann.com. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  30. Katja Loher - Will the doves rise - Galerie Andres Thalmann. In: andresthalmann.com. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  31. "Les jeux sont faits" in der Kunsthalle Palazzo. In: artlog.net. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  32. MINIVERSUM. In: Haus für Kunst Uri. 17. Januar 2013, abgerufen am 5. November 2020 (deutsch).
  33. Dublin Fringe Festival 2006. In: issuu.com/dublinfringefestival/docs. S. 75, abgerufen am 19. September 2020 (englisch).
  34. SURGE for the 798 Arts Festival 2007. In: theartistnetwork.org. Abgerufen am 19. September 2020 (englisch).
  35. The Prague contemporary art festival. Vernon Fine Art Int, Prague 2009, ISBN 978-80-904461-0-6 (Online [abgerufen am 19. September 2020]).
  36. Online Exclusive: Material Universe. In: BAM.org. Abgerufen am 19. September 2020 (englisch).
  37. a b Anna Chandler: PULSE Festival: Katja Loher. In: Connect Savannah. Abgerufen am 19. September 2020 (englisch).
  38. Will the doves nestle on the moon? (Art installation). In: www.eda.admin.ch. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  39. KATJA LOHER. In: Nou Le Morne. Archiviert vom Original am 20. Oktober 2021; abgerufen am 5. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.noulemorne.mu
  40. «tpc creaTVty award 2004» an Katja Loher und Thomas Gerber. In: Klein Report. Abgerufen am 31. Dezember 2020.
  41. Fachstelle f\u00FCr Kulturfragen Kanton Schaffhausen: GewinnerInnen der Atelierstipendien Berlin ab 2004 - Kanton Schaffhausen. In: sh.ch. Abgerufen am 31. Dezember 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  42. Weniger Raum, dafür zentral. In: Basler Zeitung. Abgerufen am 31. Dezember 2020.
  43. Immersive Glass Portals Unveil the Secret Life of Nature. In: www.vice.com. Abgerufen am 8. Oktober 2020 (englisch).
  44. Beyond Two Dimensions: Add New Media To Your Collection With These Innovative Works. In: Artspace. Abgerufen am 8. Oktober 2020 (englisch).
  45. View to a Thrill: a bumper summer harvest in store. In: South China Morning Post. 16. Juni 2019, S. Newspaper - City & Life - Art, abgerufen am 9. Oktober 2020.
  46. LORI MILLER KASE: Toddlers, Even Babies At New Britain Museum: Never Too Early To Start Art Education. In: courant.com. Abgerufen am 8. Oktober 2020 (englisch).
  47. Por: Joaquín Badajoz 14 de Diciembre 2016: Katja Loher o la armonía de las esferas. In: El Diario NY. Abgerufen am 8. Oktober 2020 (spanisch).
  48. Results for 'au:Katja Loher' [WorldCat.org]. In: worldcat.org. Abgerufen am 6. Oktober 2020 (englisch).
  49. Katja Loher. In: artlog.net. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  50. Katja Loher's Interplanetary Orchestration in New York. In: Droste Effect Mag. 1. Dezember 2015, abgerufen am 8. Oktober 2020 (englisch).
  51. Katja Loher Expresses The Fragmentation Of Her Beloved Harmonious Cosmos. In: Artlyst. Abgerufen am 5. Oktober 2020 (britisches Englisch).
  52. Claire Kovacs, Melissa Mohr: 'The Gallery Gap' Ep. 7: Earth Day Edition. In: www.wvik.org. Abgerufen am 19. September 2020 (englisch).
  53. Vuela Vuela. In: c24gallery.com. Abgerufen am 19. September 2020 (englisch).
  54. Art and architecture. In: www.swissgrid.ch. Abgerufen am 5. Oktober 2020 (englisch).
  55. @NatGeoUK: A city guide to the cooler side of Beijing. In: National Geographic. 20. Mai 2019, abgerufen am 20. September 2020 (britisches Englisch).
  56. Katja Loher: What happens to the swallows that are late for spring? In: Glasstire. Abgerufen am 20. September 2020 (amerikanisches Englisch).