Kiemenschlitzaalartige

Kiemenschlitzaalartige

Ostasiatischer Kiemenschlitzaal (Monopterus albus)

Systematik
Kohorte: Euteleosteomorpha
Unterkohorte: Neoteleostei
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kiemenschlitzaalartige
Wissenschaftlicher Name
Synbranchiformes
Berg, 1940

Die Kiemenschlitzaalartigen (Synbranchiformes) bestehen aus vier Familien und etwa 115 Arten in 13 Gattungen. Sie leben mit Ausnahme von drei Arten, die Brackwasserbewohner sind, in den Tropen und Subtropen von Afrika, Asien, dem indo-australischen Archipel, Mexiko sowie Mittel- und Südamerika in Süßgewässern.

Feuer-Stachelaal
Indostomus paradoxus

Die Fische werden 3,1 bis 150 Zentimeter lang. Der Körper ist aalartig langgestreckt. Die Kiemenöffnung ist zu einem kleinen, querliegenden Schlitz unter dem Kopf oder der Kehle reduziert. Die Atmung erfolgt vor allem mit dem Schlund und dem Darm. Die Prämaxillare (Zwischenkieferbein) ist nicht vorstreckbar (nicht protraktil) und hat keinen aufsteigenden Fortsatz. Im Schädel ist der äußere Pterygoid (Flügelbein) langgestreckt, der mittlere fehlt oder ist reduziert.[1]

Neben diesen drei traditionell zu den Kiemenschlitzaalartigen gezählten Familien kommt in modernen Systematiken noch die Familie der Indostomidae (Unterordnung Indostomoidei) hinzu. Die nahe Verwandtschaft der stichlingsähnlichen Indostomidae mit den anderen, äußerlich verschiedenen Gruppen, gründet sich auf molekularbiologische Untersuchungen und wird noch nicht durch morphologische Merkmale gestützt.[2][3][4]

Die verwandtschaftlichen Beziehungen der vier Familien zeigt folgendes Kladogramm:[2][3][4]

 Anabantaria 

Ordnung Anabantiformes (Labyrinthfische und Verwandte)


 Synbranchiformes 
 Mastacembeloidei 

Stachelaale (Mastacembelidae)


   

Chaudhuriidae



   
 Synbranchoidei 

Kiemenschlitzaale (Synbranchidae)


 Indostomoidei 

Indostomidae





Schwestergruppe der Kiemenschlitzaalartigen sind die Kletterfischartigen (Anabantiformes), eine Fischordnung, die in den tropischen und subtropischen Süßgewässern von Afrika und Asien vorkommt. Anabantiformes und Synbranchiformes bilden das Taxon Anabantaria.[2]

Einzelnachweise

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  1. Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  2. a b c Ricardo Betancur-R, Edward O. Wiley, Gloria Arratia, Arturo Acero, Nicolas Bailly, Masaki Miya, Guillaume Lecointre und Guillermo Ortí: Phylogenetic classification of bony fishes. BMC Evolutionary Biology, BMC series – Juli 2017, DOI: 10.1186/s12862-017-0958-3
  3. a b Blaise Li, Agnès Dettaï, Corinne Cruaud, Arnaud Couloux, Martine Desoutter-Meniger, Guillaume Lecointre: RNF213, a new nuclear marker for acanthomorph phylogeny. Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 50, Issue 2, Februar 2009, Pages 345-363 doi:10.1016/j.ympev.2008.11.013
  4. a b Thomas J. Near, A. Dornburg, R.I. Eytan, B.P. Keck, W.L. Smith, K.L. Kuhn, J.A. Moore, S.A. Price, F.T. Burbrink, M. Friedman & P.C. Wainwright. 2013. Phylogeny and tempo of diversification in the superradiation of spiny-rayed fishes. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 101:12738-21743. doi: 10.1073/pnas.1304661110, PDF
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