Klaus Groth (auch: Claus Johannes Groth)[1] (* 24. April 1819 in Heide, Herzogtum Holstein; † 1. Juni 1899 in Kiel) war ein bedeutender niederdeutscher Lyriker und Schriftsteller. Er gilt gemeinsam mit Fritz Reuter als einer der Begründer der neueren niederdeutschen Literatur.
Klaus Groth wurde als Sohn des Müllers Hartwig Groth (1791–1860) in Heide (Dithmarschen / Holstein) geboren. Frühzeitig lernte er das Leben und die Arbeitsbedingungen seiner Heimatregion kennen. Als Groth vierzehn Jahre alt war, im Jahre 1835, nahm er zunächst eine Lehre als Schreiner beim Kirchspiel Dührsen auf, wechselte aber 1837 im Alter von achtzehn Jahren auf das Lehrerseminar in Tondern. Wegen Geldmangels brach er vier Jahre später seine Ausbildung ab und wurde Lehrer an einer Mädchenschule in seinem Heimatort Heide.
1847 erlitt Groth, der häufig krank war, einen körperlich-seelischen Zusammenbruch, der zum Ausscheiden aus dem Schuldienst führte. Krankheitsbedingt verließ er Heide und wohnte bis ins Jahr 1853 bei seinem Freund Leonhard Selle zur Genesung auf Fehmarn. Dort schrieb er seine erste plattdeutsche Gedichtssammlung Quickborn, die 1852 beim Verlag Perthes; Besser & Mauke in Hamburg erschien. Dieser Gedichtband machte Groth mit einem Schlage berühmt.[2] Auch Theodor Storm, dem Groth im November 1852 ein Exemplar des Quickborn nach Husum geschickt hatte, lobte das Buch und empfahl es an mit ihm befreundete Schriftsteller weiter. Einige Jahre später entstand eine Freundschaft zwischen den beiden Dichtern, die sich gegenseitig in Kiel und Husum besuchten und Briefe miteinander wechselten.[3] Klaus Groths erste hochdeutschen Gedichte waren bereits 1848 erschienen.
1853 zog er im Alter von 34 Jahren nach Kiel. Klaus Groth arbeitete hier von Oktober 1854 bis April 1855 mit Professor Karl Müllenhoff an der Erstellung der plattdeutschen Grammatik und Orthographie sowie an den neuen Auflagen des Quickborn. Fast zeitgleich erschien 1854 eine Sammlung hochdeutscher Gedichte im Band „Hundert Blätter“. Während des Winters 1854/55 entstand das Prosawerk Vertelln.
Aufgrund einer ärztlichen Empfehlung unternahm er im Frühling 1855 eine Reise, die ihn zuerst nach Bonn führte, wo ihm die Philosophische Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität durch einstimmigen Beschluss die Ehrendoktorwürde verlieh. Jedoch verblieb er in der Position eines Honorarprofessors für deutsche Sprache und Literatur. Seine Reise führte ihn weiter in die Schweiz, später über Leipzig und Dresden nach Thüringen.[4] In der Mitte der 1850er Jahre bemühte sich Klaus Groth, das Niederdeutsche als eine Kultursprache auszubauen und zu präsentieren. Darüber kam es zum Streit mit Fritz Reuter (1810–1874), der, obwohl sie sich nie begegnet sind, bis zum Tode von Reuter anhielt.
Im Jahre 1857 kehrte Groth wieder nach Kiel zurück, wo er im September 1858 an der Philosophischen Fakultät einen Habilitationsvortrag hielt und ihm bei dieser Gelegenheit die „venia legendi“ verliehen wurde. Im gleichen Jahr erschienen seine „Briefe über Hoch- und Plattdeutsch“ und sein Werk „Vær de Gærn“ beim G.Wigand Verlag in Leipzig. Anfang der 1860er Jahre veröffentlichte er weitere Werke wie den Lyrikband „Rothgeter Meister Lamp und sin Dochder“ und 1864 erneut im Hamburger Verlag „Fiev nie Leder to Singen und Beden“. Im Jahre 1866 verlieh ihm dann der damalige österreichische Statthalter von Holstein den Professorentitel für deutsche Sprache und Literatur. Sein Jahresgeld betrug zuerst 600 Thaler und wurde im Jahre 1871 auf 1200 preußische Thaler erhöht. In Kiel entstanden auch sein umfangreichstes Werk dieser Zeit, das Epos De Heisterkrog, sowie Min Jungsparadies und zahlreiche Gedichte. Viele dieser Gedichte wurden von ihm dann 1870 im zweiten Teil der Neuausgabe des Quickborn zusammengefasst.[5]
Im August 1858 verlobte er sich mit Doris Finke. Am 24. August 1859 fand die Eheschließung statt.[6] Das Paar hatte vier Söhne – Detmar, Albert, Carl und August –, von denen der älteste jedoch bereits mit sechs Jahren verstarb. Die Familie zog 1865/66 in das neu erbaute Haus im Schwanenweg in Kiel, wo sowohl Doris als auch Klaus Groth bis zu ihrem Lebensende wohnten. Dort knüpften sie auf den von Doris veranstalteten Musikabenden wichtige gesellschaftliche Kontakte, vor allem zu berühmten Musikern der Zeit wie Clara Schumann oder Johannes Brahms, mit dem Groth eng befreundet war.[7] Vor allem Brahms hat zahlreiche Gedichte von Klaus Groth, beginnend 1858, vertont. Mit seiner schwerkranken Frau unternahm er 1876 noch eine Reise nach Menton. Zur gleichen Zeit erschien sein Buch „Ut min Jungsparadies“.[8]
Schwere Schicksalsschläge für Groth waren der Tod seiner Frau 1878, welche an Lungentuberkulose verstarb, der Tod des ältesten Sohnes Detmar 1866 und seines jüngsten Sohnes August im Jahr 1889. 1893 erschienen Klaus Groth’s Gesammelte Werke bei Lipsius & Tischer. 1895 verbrachte er den Winter auf Capri in der Villa von Christian Wilhelm Allers.
Zu seinem 80. Geburtstag verliehen ihm die Städte Kiel und Heide jeweils das Ehrenbürgerrecht. Sechs Wochen darauf, am 1. Juni 1899, starb Klaus Groth. An der Stelle seines ehemaligen Hauses in Kiel steht heute das Krankenhaus „Quickborn“, das diesen Namen zur Erinnerung an das bekannteste Werk des Dichters trägt. In den Gebäuden des alten „Hauses Quickborn“ hat heute der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein seinen Sitz. Direkt vor dem Eingang steht ein Gedenkstein, der an den Dichter erinnert. Sein Grab befindet sich auf dem Kieler Südfriedhof, auf der dort aushängenden Übersichtskarte als Punkt „E“ gekennzeichnet.
Groths Bestreben war es, die „Gleichberechtigung einer plattdeutschen neben der hochdeutschen Literatur“ zu beweisen, weshalb er seine heimische Mundart zur Literatursprache ausbaute.[11] Als ein Vorbild bezeichnete er den südwestdeutschen Dichter Johann Peter Hebel. Wie diesem gelang es ihm, auch ernste Themen auf Plattdeutsch auf literarisch hohem Niveau zu beschreiben. Groth versuchte zu verdeutlichen, dass die plattdeutsche Sprache zu allen literarischen Zwecken fähig ist. Allerdings betonte er, „dass die niederdeutsche Sprache nicht zu leeren Formeln und zu Wortgeklingel zu gebrauchen sei, sondern was ihr an Fähigkeit zur Abstraktion fehle, stünde ihr an großer sinnlicher Sicherheit zu Gebote“. Groths Auffassung vom Niederdeutschen als Literatursprache unterschied sich von der mundartlichen Erzählweise Fritz Reuters, dem anderen bedeutenden plattdeutschen Literaten, für den der Dialekt ein authentisches Merkmal seiner Prosa ist. Im Gegensatz zu Groth ging es diesem darum, die Sache des Volkes mit dessen Sprache zu verbinden. Durch diese unterschiedlichen Meinungen kam es zum Disput zwischen den beiden Schriftstellern.
Groth über Reuters Läuschen un Riemels: „[…] aber sie sind durch und durch gemein. Sie führen uns nur plumpe, unwissende oder schmutzige, schlaue Figuren vor. […] Das wäre die Blüte des Volkslebens? das seine Poesie, die man ihm absieht und ihm wiederbringt? Nein, das heißt alles in den Qualm und Wust der Bierstube hinab- und hineinziehen, wo man sich in der schluderigsten Sprechweise Vademekumsanekdoten erzählt. Da ist alles gleich, nämlich alles gemein, Bürger und Adel, hoch und niedrig.“ Reuter darauf an Groth: „Nein, Herr Doktor, unsere Wege auf dem dichterischen und volkstümlichen Gebiete gehen weit auseinander, ebensoweit wie unsere Dialekte.“
Groths hoch- und plattdeutsche Gedichte und Lieder wurden vielfach von bekannten Komponisten vertont, allen voran Johannes Brahms[12], aber auch Arnold Schönberg. Dem Erhalt und der Pflege des literarischen Gesamtwerks von Klaus Groth widmet sich die Klaus-Groth-Gesellschaft; für die Gesamtdokumentation besteht an der Universität Kiel das Klaus-Groth-Archiv, und das Klaus-Groth-Museum auf der Museumsinsel Lüttenheid in Heide vermittelt einen Überblick über Groths Leben, vor allem über seine Kindheit in Heide.
Jahr | Titel | Genre | Verlag | Digitalisat |
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1852 | Quickborn | Gedichtsammlung | Verlag Perthes, Besser & Mauke, Hamburg | (Digitalisat) |
1854 | Hundert Blätter | Hochdeutsche Gedichte | ||
1855 | Vertelln (I.) | Erzählungen | Schwer’sche Buchhandlung, Kiel | (Digitalisat) |
1858 | Briefe über Hochdeutsch und Plattdeutsch | Sprachwissenschaftliches | Schwer’sche Buchhandlung, Kiel | (Digitalisat) |
1858 | Vær de Gærn | Kinderreime | Verlag G. Wigand, Leipzig | |
1859 | Vertelln (II.) | Erzählung „Trina“ | Schwer’sche Buchhandlung, Kiel | (Digitalisat) |
1860 | Rothgeter Meister Lamp un sien Dochder | Gedichte | (Digitalisat) | |
1864 | Fiv nie Leder ton Singn un Beden vær Schleswig-Holsteen | Verlag Perthes, Besser & Mauke, Hamburg | ||
1870 | Über Mundarten und mundartliche Dichtungen | Sprachwissenschaftliches | (Digitalisat) | |
1876 | Ut min Jungsparadies dree Vertelln | Erzählungen | Verlag Georg Stilke, Berlin | (Digitalisat) |
1877 | Witen Slachters | Erzählung | ||
1892 | Gesammelte Werke (4 Bände) | Werkausgabe | Lipsius & Tischer, Kiel |
Im November 1852 kam der plattdeutsche Gedichtband Quickborn heraus. Bis zu diesem Neuanfang von Groth war die niederdeutsche Literatur zuletzt im 17. Jahrhundert bedeutsam. Plattdeutsch sprachen vor allem Leute auf dem Lande und Leute in den unteren und mittleren Gesellschaftsschichten. Diese niederdeutsche Sprache wurde immer mehr von der hochdeutschen Schrift und Sprache verdrängt. Die Leute, die kein Hochdeutsch sprachen, wurden ausgegrenzt. Groth versuchte mit Quickborn dieser Entwicklung entgegenzutreten, denn alle Gedichte und Texte in seinem Werk, auch die anspruchsvollsten, sind im sog. Dithmarscher Platt geschrieben.
In seiner zweibändigen Erzählungssammlung Vertelln (1855/1859) beschreibt Groth die Menschen vom Land und die Erlebnisse und Empfindungen der einfachen Leute. Der erste Band erschien 1855 bei der Schwer'schen Buchhandlung in Kiel und enthält neben einem vorangestellten Priamel die Erzählungen „Twischen Marsch und Geest“, „Ut de Marsch“ und „Detelf“ sowie ein Glossar unter dem Titel „Idiotismen, die noch nicht im Quickborn vorgekommen und erläutert sind“.
Der zweite Band Vertelln erschien 1859 ebenfalls bei der Schwer'schen Buchhandlung in Kiel. Der Band enthält ausschließlich die Erzählung „Trina“.
Vær de Gærn (Für die Kinder) sind plattdeutsche Kinderreime. Sie wurden deshalb berühmt, weil die Reime vor allem als Wiegen- und Spiellieder verwendet wurden.
Die drei kleinen Erzählungen in Ut min Jungsparadies haben überwiegend autobiographischen Charakter. Der Band enthält die Erzählungen „Min Jungsparadies“, „Vun den Lüttenheid“ sowie „De Höder Mael“.
Von Klaus Groths Werken sind bisher zwei Sammelausgaben erschienen:
Unter der Ägide der Klaus-Groth-Gesellschaft e. V. sind in jüngeren Jahren die Bände Vertelln (Hrsg. von Ulf Bichel und Reinhard Goltz, Boyens 2001), Quickborn. Mit Holzschnitten von Otto Speckter (Hrsg. von Ulf Bichel, Boyens 2004) und Memoiren (Hrsg. Ulf Bichel und Reinhard Goltz, Boyens 2005) erschienen, ohne jedoch den Anspruch an eine kritische Werkausgabe zu erheben.
Die Werke Groths, besonders Gedichte aus dem Quickborn, wurden schon früh in andere Sprachen übersetzt, allem voran ins Hochdeutsche, um einen größeren Leserkreis zu erschließen. Es folgten Übersetzungen ins Westfriesische, Holländische, Flämische, Dänische, Italienische und Estnische. Zumeist wurden jedoch nur einzelne Gedichte übertragen. Nicht alle Übertragungen entstanden unter Wissen oder Mitwirkung Groths, zumal er insbesondere Übersetzungen ins Hochdeutsche ablehnend gegenüber stand.[13]
Jahr | Werk | Sprache | Übers. Titel | Übersetzer | Reihe/Periodikum | Verlag | Bemerkung | Digitalisat |
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1856 | Quickborn | Hochdeutsch | Quickborn | S. Z. Szczepanski | ||||
1856 | Quickborn | Hochdeutsch | K. Groth's Quickborn | F. A. Hoffmann | Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig | Mit einem Vorwort des Übersetzers datiert auf Sept. 1855. | (Digitalisat) | |
1856 | Quickborn | Hochdeutsch | Quickborn. Gedichte aus dem Volksleben | A. v. Winterfeld | A. Hofmann & Comp., Berlin | (Digitalisat) | ||
1856 | Vertelln (I.) | Hochdeutsch | Erzählungen | A. v. Winterfeld | A. Hofmann & Comp., Berlin | (Digitalisat) | ||
1856 | Vertelln (I.) | Hochdeutsch | Klaus Groth's Vertelln | Reinhard Otto | Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig | Mit einem Vorwort des Übersetzers datiert auf Feb. 1856. | (Digitalisat) | |
1856 | Quickborn | Englisch | William Lewery Blackley | Unveröffentlicht | ||||
1857 | Quickborn | Westfriesisch | De Quickborn. Plat duetske rymkes | E. Halbertsma | E. Hosbach J. Cz., Liouwerd | Mit einem Vorwort des Übersetzers datiert auf den 7. Sept. 1857. | (Digitalisat) | |
1858 | Quickborn | Französisch | „Quickborn. (Source Vive).“[14] | Richard Reinhardt | Revue Germanique (Nr. 4, 1858, S. 164–174) | Vermutl. unter Mitwirkung von Henry B. Sloman. | (Digitalisat) | |
1861 | Vertelln | Dänisch | Fortællinger | C. Rosenberg | Weldike | |||
1864 | Vertelln II. | Flämisch | Trina. Eene vertelling naar het Platduitsch | Rosalie Loveling[15] | L. Schotmans | |||
1866 | Quickborn | Hochdeutsch | Quickborn (Springquell) Uebersetzt von... | M. A. Berchem | J. B. Klein, Crefeld | (Digitalisat) | ||
1867 | Quickborn | Dänisch | Kildevaeld. Digte af Klaus Groth | Klaus Lütt (eg. Johannes Rink) | Naestved, A. P. Bangs Bogtrykkeri | |||
1868 | Rothgeter | Holländisch | C.J. Hansen | |||||
1869 | Sündagmorgen | Italienisch | Domenica mattina | Emilie Teza | Privatdruck | |||
1873 | Heisterkrog | Holländisch | Heisterkrog | Ursula Martha Kneppelhout[16] | ||||
1876 | Ut min Jungsparadies | Holländisch | Agricola | |||||
1882 | Witen Slachters | Flämisch | „Witen Slachters. Nog een vertelling uit mijn jongheidparadijs. Naar het Platduitsch van Klaus Groth“ | Virginie Loveling[15] | Nederlandsch Museum (Nr. 9, 1882, S. 316–348) | |||
1885 | Witen Slachters | Französisch | Guillaume Chantraine (Pseud.)[17] | |||||
2020 | Ut min Jungsparadies | Hochdeutsch | Mein Jungsparadies | Heiko Thomsen | elbaol | mit Originaltext |
1952 schrieb Albert Mähl sein Hörspiel Der Quickborn, das im Herbst des Jahres 1852 in Landkirchen auf Fehmarn angesiedelt ist, wo Groth nach seiner Entlassung aus dem Schuldienst in Heide, bei seinem Freund, dem Kantor Leo Selle, ein Unterkommen fand. In der Produktion des NWDR Hamburg sprach Heinz Lanker den Part des Dichters, Rudolf Beiswanger den seines Bruders Johann, Hartwig Sievers verkörperte Leo Selle und Erna Raupach-Petersen dessen Haushälterin Gretenmedder. Die Regie führte Hans Freundt.[18]
Mehr als 1140 Vertonungen mit biographischen Hinweisen zu den Komponisten bei Peter Höhne: Gesungene Gedichte – Klaus Groth und seine Komponisten. Arezzo Musikverlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-00-034088-8
Einige Neuvertonungen finden sich auch auf dem Album „Plattdeutsche Lieder“ (erschienen 1974) des Liedermachers Hannes Wader.
In seinem Roman Die Schule der Atheisten stellt Arno Schmidt zahlreiche Bezüge zu Klaus Groth her. Dort heißt er dann allerdings Klaus Langelütje, was Rückschlüsse auf Klaus Lütt, das ist das Pseudonym des dänischen Übersetzers der Quickborn-Gedichte, zulässt. Groths Großmutter väterlicherseits hieß Katharina Klehn oder Kleen, also „klein“. Groth besaß für die damalige Zeit eine außergewöhnliche Körpergröße, war also „lang“: Aus diesen Versatzstücken hat Arno Schmidt offenbar sein „Langelütje“ gestrickt. Arno Schmidt erwähnt auch die Gedenktafel mit der Groth-Reminiszenz am Gasthof „Zur neuen Vergesslichkeit“, errichtet an der Stelle des 1893 abgerissenen Geburtshauses der Mutter Klaus Groths.[22]
Zwischen den Städten Tellingstedt und Heide gibt es noch heute den Klaus-Groth-Wanderweg. Es wird angenommen, dass Klaus Groth oft auf diesem Wege zwischen seinem Geburtsort und dem seiner Mutter gewandert ist. Der Weg führt durch Wald- und Moorgebiete und misst eine Länge von knapp 15 Kilometern.[23]
Personendaten | |
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NAME | Groth, Klaus |
ALTERNATIVNAMEN | Groth, Klaus Johann (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | plattdeutscher Dichter und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 24. April 1819 |
GEBURTSORT | Heide |
STERBEDATUM | 1. Juni 1899 |
STERBEORT | Kiel |