Die grundständigen und mehr oder weniger zweizeilig angeordneten, aufrechten bis zurückgekrümmten Laubblätter sind ungestielt und meist länger als die Blütenstände. Die einfachen Blattspreiten sind riemenförmig mit einem sich verschmälernden oder breiten oberen Ende. Der Blattrand ist meist glatt, selten winzig gesägt.[1]
Der aufrechte Blütenstandsschaft ist fleischig. Die vier oder mehr Tragblätter verwelken früh. Zehn bis zwanzig gestielte Blüten stehen in einem doldigenBlütenstand zusammen.[1]
Die zwittrigen Blüten sind mehr oder weniger radiärsymmetrisch und dreizählig. Die sechs gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind hellrot bis orangefarben, seltener gelb. Es sind sechs Staubblätter mit deutlich erkennbaren Staubfäden vorhanden. Der Griffel endet in einer dreispaltigen Narbe.
Die Klivien enthalten, ebenso wie auch die Belladonnalilie (Amaryllis belladonna) das Alkaloid Lycorin. Folgende giftige Inhaltsstoffe sind enthalten: Alkaloide, unter anderem Lycorin (47 %), Clivimin und Clivatin.[2]
Die Gattung Clivia wurde 1828 durch John Lindley in Botanical Register, ..., Volume 14: Tafel 1182 aufgestellt. Typusart ist Clivia nobilisLindl.[3] Der Gattungsname Clivia ehrt Lady Charlotte Florentia Clive (1787–1866), Herzogin von Northumberland, eine Gouvernante der späteren Königin Victoria; in ihren Gewächshäusern konnte eine Clivia zum ersten Mal in Europa zum Blühen gebracht werden. Synonyme für CliviaLindl. sind: ImatophyllumHook., HimantophyllumSpreng. orth. var., ImantophyllumHook. nom. illeg.[4]
Die Gattung Clivia gehört zur Tribus Haemantheae in der Unterfamilie Amaryllidoideae innerhalb der Familie der Amaryllidaceae. Früher wurde sie auch in die Familie der Liliaceae eingeordnet.[5]
Es gibt früher fünf, seit 2004 sechs Clivia-Arten:[4][6]
Clivia caulescensR.A.Dyer: Sie ist in Eswatini und in den südafrikanischen Provinzen Limpopo sowie Mpumalanga verbreitet. Sie gedeiht am Waldrand und in -lichtungen. Sie wurde in der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Südafrikas als „Near Threatened“ = „gering gefährdet“ bewertet.[6]
Clivia gardeniiHook.: Sie kommt nur vom Ngome Forest bis zu den KwaZulu-Natal Midlands in KwaZulu-Natal vor. Sie gedeiht in der Krautschicht von Wäldern. Die Bestände nehmen fortlaufend ab. Sie wird in der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Südafrikas als „vulnerable“ = „gefährdet“ eingestuft.[6]
Clivia miniata var. citrinaWatson (Syn.: Clivia miniata var. flavaE.Phillips)[6] Die beiden Varietäten unterscheiden sich nicht nur in der Blütenfarbe, sondern auch genetisch signifikant. Diese Varietät dürfte wohl etwa das gleiche Verbreitungsgebiet wie die andere aufweisen.
Clivia miniata(Lindl.) Regel var. miniata: Sie ist von Barberton bis zur Mündung des Kei in Eswatini und in den südafrikanischen Provinzen Ostkap, KwaZulu-Natal sowie Mpumalanga verbreitet. Sie gedeiht in Höhenlagen von 100 bis 1400 Metern. Die Bestände nehmen fortlaufend ab. Sie wird in der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Südafrikas als „vulnerable“ = „gefährdet“ eingestuft.[6]
Clivia mirabilisRourke: Dieser Endemit kommt nur in Nieuwoudtville im Nordkap vor. Es sind nur zwei Fundorte auf dem Bokkeveldplateau bekannt. Er geht im lichten Schatten im Buschwald. Obwohl es vielfältige Beeinträchtigungen gibt gelten die Bestände als stabil. Sie wird in der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Südafrikas als „vulnerable“ = „gefährdet“ eingestuft.[6]
Clivia nobilisLindl.: Dieser Endemit kommt nur am Suurberg nördlich von Paterson und von der Mündung des Bushman's-River bis zur Mündung des Qora River im Ostkap vor. Er gedeiht in Küsten- sowie Inlandwäldern in Höhenlagen unterhalb von 600 Metern. Die Bestände nehmen aus vielfältigen Gründen fortlaufend ab. Sie wird in der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Südafrikas als „vulnerable“ = „gefährdet“ eingestuft.[6]
Clivia robustaB.G.Murray, Ran, De Lange, Hammett, Truter & Swanevelder: Sie wurde in B. G. Murray, Y. Ran, P. J. De Lange, K. R. W. Hammett, J. T. Truter & Z. H. Swanevelder: A new species of Clivia (Amaryllidaceae) endemic to the Pondoland Centre of Endemism, South Africa, In: Botanical Journal of the Linnean Society, Volume 146, 2004, S. 370 erstbeschrieben. Dieser Endemit gedeiht im Marschland im Afromontanen Wald in Höhenlagen von 0 bis 500 Metern an voneinander isolierten Standorten nur in Pondoland von Port St, Johns bis zum uMzimkhulu River nördlich von Oribi Gorge im Ostkap sowie KwaZulu-Natal vor. Sie wird in der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Südafrikas als „vulnerable“ = „gefährdet“ eingestuft.[6]
John C. Manning, Peter Goldblatt, Dee Snijman: The Color Encyclopedia of Cape Bulbs, 2002, Timber Press, Portland. ISBN 0-88192-547-0: Clivia auf S. 108–110 (Abschnitte Beschreibung und Vorkommen)
Y. D. Ran, B. G. Murray, K. R. W. Hammett: Phylogenetic analysis and karyotype evolution in the genus Clivia (Amaryllidaceae), In: Annals of Botany. Oxford, Volume 87, 2001, S. 823–830. Volltext-online.
A. W. Meerow, J. R. Clayton: Generic relationships among the baccate-fruited Amaryllidaceae (tribe Haemantheae) inferred from plastid and nuclear non-coding DNA sequences. In: Plant Systematics and Evolution. Volume 244, Nr.3, 2004, S.141–155, doi:10.1007/s00606-003-0085-z (usda.gov [PDF]).
↑ abcd
John C. Manning, Peter Goldblatt, Dee Snijman: The Color Encyclopedia of Cape Bulbs, 2002, Timber Press, Portland. ISBN 0-88192-547-0: Clivia auf S. 108–110
↑Clivia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
↑ abClivia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 19. Oktober 2014.
↑Clivia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 8. Februar 2012.