Knollenkümmel (Bunium), auch wie viele andere Pflanzentaxa auch „Erdknolle“ genannt, ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie ist ursprünglich in der Alten Welt verbreitet. Von einigen Arten werden Pflanzenteile als Gemüse oder Gewürz verwendet.
Die relativ unscheinbaren, meist zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchzähne sind nur undeutlich erkennbar. Die fünf freien Kronblätter sind reinweiß bis rosafarben oder rötlich. Die nektarabsondernden Griffelpolster (Stylopodium) sind abgeflacht oder konisch und verschmälern sich abrupt in den kurzen bis langen, zurückgebogenen Griffel. Der unterständige Fruchtknoten ist kahl.[1]
Die Spaltfrucht, bei dieser Familie Doppelachäne genannt, ist eiförmig bis länglich oder zylindrisch und zerfällt in zwei Teilfrüchte. Die Teilfrüchte sind länglich und seitlich abgeflacht, den Teilfrüchten des Kümmels ähnlich. Die erhabenen Hauptrippen sind dick. In den Tälchen gibt es ein bis drei Ölstriemen.[1] Das Nährgewebe ist stumpf fünfeckig und an der Fugenfläche abgeflacht. Der Fruchthalter (Karpophor) teilt sich manchmal nur bis zur Hälfte.
Bunium allioidesBani, Pimenov & Adıgüzel: Die 2012 neu beschriebene Art kommt in der Türkei vor.[6]
Bunium alpinumWaldst. & Kit. (Syn.: Carum alpinum(Waldst. & Kit.) Benth. & Hook. ex B.D.Jacks.): Sie ist in Südeuropa und Nordafrika verbreitet.[6] Es gibt etwa vier Unterarten.[6]
Bunium angreniKorovin (Syn.: Elwendia angreni(Korovin) Pimenov & Kljuykov): Sie kommt in Usbekistan und Tadschikistan vor.[7]
Die Wurzelknollen einiger Arten sind essbar und können roh oder gegart als Gemüse gegessen werden.[8] Bei Bunium bulbocastanum schmecken die kleinen und schwierig zu erntenden Wurzelknollen sehr gut nach Kokosnuss, wenn sie gegart sind. Die Wurzelknollen von Bunium ferulaceum sind sehr klein und besitzen einen bitteren Geschmack.[9]
Die Laubblätter des Gewöhnlichen Knollenkümmels werden roh oder gegart als Küchenkraut ähnlich wie Petersilie verwendet. Die Blüten von Bunium bulbocastanum werden frisch zum würzen und als Dekoration verwendet.[9]
Die Teilfrüchte von Bunium persicum[1] und Bunium bulbocastanum werden Schwarzer Kumin genannt und als Gewürz verwendet; sie sind ein Kumin-Ersatz.[9]
Die medizinischen Wirkungen von Bunium bulbocastanum wurden untersucht; es wirkt als Adstringens.[9]
Eugene Nasir: Umbelliferae: Bunium- textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of West Pakistan, Volume 20, Stewart Herbarium, Gordon College u. a., Rawalpindi 1972. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
↑Bunium bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 23. Juni 2013.
↑ abcdeBunium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 10. Februar 2019.