Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 51° 16′ N, 6° 24′ O |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Düsseldorf |
Landschaftsverband: | Rheinland |
Verwaltungssitz: | Viersen |
Fläche: | 563,27 km2 |
Einwohner: | 302.885 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 538 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | VIE, KK |
Kreisschlüssel: | 05 1 66 |
NUTS: | DEA1E |
Kreisgliederung: | 9 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Rathausmarkt 3 41747 Viersen |
Website: | www.kreis-viersen.de |
Landrat: | Andreas Coenen (CDU) |
Lage des Kreises Viersen in Nordrhein-Westfalen | |
Der Kreis Viersen liegt am Niederrhein im Westen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Er gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf und ist Mitglied im Landschaftsverband Rheinland. Sitz des Kreises ist die Stadt Viersen.
Die Gesamtfläche des Kreisgebietes beträgt 563,29 km². Die maximale Ausdehnung misst in Nord-Süd-Richtung 28,7 km, in West-Ost-Richtung 39,0 km; die Kreisgrenze ist 148 Kilometer lang. Die höchste Erhebung im Kreisgebiet sind die Süchtelner Höhen mit 90,70 m.
Das Kreisgebiet ist Teil der naturräumlichen Großregion Niederrheinisches Tiefland (57).
Folgende Teil-Naturräume befinden sich im Kreisgebiet:
Dazu gehören: die Krickenbecker Seen, das Elmpter Schwalmbruch, die Heidemoore, der Lüsekamp und Boschbeek, die Grasheide und Mülhausener Benden, die Süchtelner Höhen, das Salbruch und die Bockerter Heide sowie der Naturpark Schwalm-Nette als Teil des Deutsch/Niederländischen Naturparks Maas-Schwalm-Nette.
Weil der EU-Grenzwert für Nitrat im Grundwasser von 50 mg/l fast im ganzen Kreis Viersen überschritten wird, hat der Kreistag am 13. Dezember 2018 einstimmig einen 5-Punkte-Plan beschlossen. Demnach soll die Einhaltung der Düngeverordnung besser kontrolliert, der Import von Gülle aus den Niederlanden eingeschränkt sowie massiv reglementiert und die Wasserschutzgebiete erweitert werden.[2]
Der Kreis Viersen gliedert sich in neun kreisangehörige Gemeinden, von denen vier Mittlere kreisangehörige Städte und eine Große kreisangehörige Stadt sind. Für ihre örtlichen Angelegenheiten sind die Gemeinden grundsätzlich selbst zuständig, während der Kreis für kleinere Kommunen örtliche und ansonsten überörtliche Aufgaben übernimmt.
Im Landesentwicklungsplan von NRW sind alle Städte des Kreises sowie Schwalmtal als Mittelzentren ausgewiesen, die übrigen Gemeinden sind Grundzentren.
Name | Einwohner | Fläche | Einw./km² | Status | AGS |
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Brüggen | 16.178 | 61.20 km² | 264 | kreisangehörige Gemeinde | 05 166 004 |
Grefrath | 15.069 | 30.98 km² | 486 | kreisangehörige Gemeinde | 05 166 008 |
Kempen | 34.888 | 68.80 km² | 507 | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 166 012 |
Nettetal | 43.425 | 83.87 km² | 518 | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 166 016 |
Niederkrüchten | 15.284 | 67.07 km² | 228 | kreisangehörige Gemeinde | 05 166 020 |
Schwalmtal | 19.248 | 48.11 km² | 400 | kreisangehörige Gemeinde | 05 166 024 |
Tönisvorst | 29.331 | 44.34 km² | 662 | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 166 028 |
Viersen | 79.250 | 91.10 km² | 870 | große kreisangehörige Stadt | 05 166 032 |
Willich | 50.212 | 67.80 km² | 741 | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 166 036 |
302.885 | 563.27 km² | 538 | Kreis Viersen | 05 166 |
(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2023[3])
Der Kreis Viersen grenzt, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an die Kreise Kleve und Wesel, an die kreisfreie Stadt Krefeld, an den Rhein-Kreis Neuss, an die kreisfreie Stadt Mönchengladbach und an den Kreis Heinsberg. Im Westen grenzt er mit einer Länge von 37 km an die niederländische Provinz Limburg.
Von 1966 bis 1975 gab es eine umfangreiche Gebietsreform in NRW. 1970 erfolgte eine kommunale Neugliederung des Kreises Kempen-Krefeld: aus den vormals selbständigen Städten Dülken, Süchteln und Viersen sowie der Gemeinde Boisheim wurde die neue Stadt Viersen. Die vorher kreisfreie Stadt Viersen wurde in den Kreis eingegliedert; die dann zur Stadt Meerbusch gehörenden Gemeinden im Osten gelangten an den Kreis Neuss. Aus den übrigen 26 Gemeinden wurden acht neue Städte und Gemeinden gebildet.
Der Kreis Viersen entstand am 1. Januar 1975 durch eine Umbenennung des Kreises Kempen-Krefeld. Der Kreissitz wurde von Kempen nach Viersen verlegt. Zugleich wurde die Gemeinde Niederkrüchten aus dem Kreis Heinsberg eingegliedert, und der zu Kempen gehörende Stadtteil Hüls zur Stadt Krefeld wurde ausgegliedert.[4] Bis zum Einzug in das neue Kreishaus 1984 blieb die Kreisverwaltung noch in der alten Kreisstadt Kempen.
Es gibt Schriftenreihen des Kreises Viersen (z. B. jährliches Heimatbuch) mit umfangreichen historischen Informationen.[5] Das Kreisarchiv befand sich bis zum Sommer 2022 in Kempen in der Burg Kempen.[6] Seitdem ist es in einem zu diesem Zweck erbauten Gebäude in Dülken.[7]
Jahr | Einwohner[9] |
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1975 | 262.714 |
1980 | 261.999 |
1985 | 261.555 |
1990 | 271.742 |
1995 | 288.450 |
2000 | 300.842 |
2005 | 304.140 |
2010 | 300.417 |
2015 | 297.661 |
2020 | 298.536 |
2022 | 300.882 |
Die Zahl der Katholiken im Kreis Viersen entwickelt sich weiter rückläufig. Laut kirchliche Statistik reduzierte sich die Zahl der Kirchenmitglieder in den Pfarreien im Jahr 2022 um insgesamt 4.058 auf 140.337 Katholiken.[10] Gemäß dem Zensus 2022 waren (Stand Mai 2022)etwas weniger 46,9 % (138.060) der Einwohner katholisch, 16,3 % evangelisch und 36,8 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[11]
Anmerkung: Ein Mitglied der CDU wechselte zu der Fraktion der GRÜNEN.
Wahlergebnisse und Sitzverteilung als Ergebnis der Kommunalwahlen 2020 zeigen die Diagramme[12].
Dem damaligen Landkreis Kempen-Krefeld ist am 13. Mai 1932 durch Urkunde des Oberpräsidenten der Rheinprovinz die Genehmigung erteilt worden, das nachstehend beschriebene Wappen zu führen. Der heutige Kreis Viersen führt dieses Wappen seit der Umbenennung 1975 fort.
In dem Wappen ist das Kreuz als Hoheitszeichen des Kurfürsten von Köln mit dem schwarzen Löwen als Wappenbild des Herzogs von Jülich und dem goldenen Löwen als Wappenbild des Herzogs von Geldern vereinigt. Bis zum Ende des Alten Reiches unterstand das Gebiet des Kreises Viersen diesen Landesherren.
Dem Kreis Viersen ist am 16. Oktober 1980 durch Urkunde des Regierungspräsidenten in Düsseldorf die Genehmigung erteilt worden, die nachstehend beschriebene Flagge zu führen.
Seit 1983 besteht eine Partnerschaft zwischen dem Kreis Viersen und der englischen Grafschaft Cambridge. Dem offiziellen Partnerschaftsabkommen gingen mehr als zehnjährige erfolgreiche Bemühungen um Kontakte zwischen Vereinen, Schulen und Gruppen voraus. Somit besiegelte die Partnerschaftsfeier zahlreiche langjährige Kontakte, für die die Verwaltungschefs Rudolf H. Müller (Kreis Kempen-Krefeld/Kreis Viersen) und John K. Barratt (Grafschaft Cambridgeshire) sich an vorderster Stelle eingesetzt haben.[14]
Im Kreisgebiet befinden sich vereinzelt sichtbare Reste des ehemaligen Westwalls sowie Ruinen des Fliegerhorstes Venlo-Herongen aus dem Zweiten Weltkrieg. Auch Spuren und Reste von Napoleons Grand Canal du Nord sind noch erkennbar.
In der Gemeinde Grefrath befindet sich das Niederrheinische Freilichtmuseum des Kreises Viersen. Das volkskundliche Museum zeigt insbesondere bäuerliche und handwerkliche Kultur des mittleren Niederrheins. Außerdem verfügt es über ein umfangreiches Spielzeugmuseum.
Das Schloss Neersen ist von einem großen Park umgeben.
In der Skulpturensammlung Viersen, die die Städtische Galerie im Park umgibt, befinden sich u. a. Objekte von Tony Cragg, Erwin Heerich, Roberto Matta, Karl Horst Hödicke und der New Star von Mark di Suvero.
Die Festhalle Viersen ist ein weit über den Kreis hinaus bekanntes Aufführungsgebäude für Theater und Konzerte sowie der Austragungsort der Dreiband-Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften (Billard) und Veranstaltungsort eines jährlich stattfindenden internationalen Jazz-Festivals.
Die Amateurtheaterszene ist vielfältig: Neben Volkstheater wird klassische Literatur, Kabarett und das „moderne Drama“ geboten. Beispielhaft seien hier das Nettetaler Theater unterm Dach sowie die Volksbühne Viersen und die Spielschar Brüggen genannt.
Im Kaldenkirchener Grenzwald bei Nettetal liegen das Naturschutzgebiet der Heidemoore, das Arboretum Sequoiafarm sowie der Geo-hydrologische Wassergarten. Im Naturpark Schwalm-Nette liegen zahlreiche ehemalige Wassermühlen, die heute öffentlich zugänglich (Restaurants/Hotels) sind.
Am Krickenbecker See liegen das Schloss Krickenbeck (nicht zugänglich), das Textilmuseum Die Scheune und ein Informationszentrum.[15]
Im Kreis wohnen und wohnten zahlreiche Kulturschaffende, u. a. der Künstler Georg Ettl, die Autoren Paul Eßer, Herbert Sleegers und Peter Klusen und der verstorbene Jazzmusiker Ali Haurand.
Für den Kreis Viersen sind 22 Jüdische Friedhöfe dokumentiert: in Brüggen (3), in Grefrath (1), in Kempen (1), in Nettetal (3), in Schwalmtal (3), in Tönisvorst (2), in Viersen (5) und in Willich (4).[16] Es sind schützenswerte Kulturdenkmäler – steinerne Zeugen für ehemals existierende jüdische Gemeinden und eines regen jüdischen Gemeindelebens bis in die 1930er Jahre.
Im Schienenpersonennahverkehr verkehren
Im Straßenpersonennahverkehr verkehrt die einzige Straßenbahnlinie im Kreis von Tönisvorst-St. Tönis in das benachbarte Krefeld. Bei den Busverbindungen ist werktags und samstags vormittags der Stundentakt vorherrschend. Anschließend sowie sonn- und feiertags gibt es oftmals nur einen Zwei-Stunden-Takt.
Den Regionalbusverkehr im Kreis Viersen betreiben die SWK Mobil sowie der Busverkehr Rheinland (BVR). Hauptbetreiber des Personennahverkehrs in der Stadt Viersen ist die niederrheinwerke viersen mobil GmbH, die aber kaum Verbindungen über die Stadtgrenzen hinaus betreibt. Einzelne Linien (in Waldniel, Elmpt, Willich, Viersen-Süchteln, Grefrath) betreibt auch die Niederrheinische Versorgung und Verkehr (MöBus) aus Mönchengladbach.
Für den gesamten ÖPNV gilt der Tarif des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Der Kreis Viersen ist an die Bundesautobahnen 40, 44, 52 und 61 angebunden. Außerdem wird das Kreisgebiet noch durch mehrere Bundesstraßen erschlossen, u. a. durch die B 7, B 9 und die B 221.
66,3 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiteten 2012 im tertiären Sektor, 31,6 % im sekundären und 2,1 % im primären.[17] Es gibt (Stand 2016) etwa 700 landwirtschaftliche Betriebe.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Viersen Platz 261 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[18] In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 185 von 401.[19]
Am 1. Juli 1956 wurde der kreisfreien Stadt Viersen bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen VIE zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1969 ausgegeben. Seit dem 1. Januar 1975 gilt es für den Kreis Viersen. Seit März 2015 ist auch wieder das Unterscheidungszeichen KK (Kreis Kempen-Krefeld) zugelassen.