La Tour-d’Aigues | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Provence-Alpes-Côte d’Azur | |
Département (Nr.) | Vaucluse (84) | |
Arrondissement | Apt | |
Kanton | Pertuis | |
Gemeindeverband | Communauté Territoriale Sud-Luberon | |
Koordinaten | 43° 44′ N, 5° 33′ O | |
Höhe | 220–510 m | |
Fläche | 41,30 km² | |
Einwohner | 4.346 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 105 Einw./km² | |
Postleitzahl | 84240 | |
INSEE-Code | 84133 | |
Website | www.latourdaigues.fr | |
Blick auf die Schlossanlage |
La Tour-d’Aigues ist eine französische Gemeinde mit 4346 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Vaucluse in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Sie gehört zum Arrondissement Apt und ist Mitglied im Gemeindeverband Communauté Territoriale Sud-Luberon. Die Bewohner werden Tourains und Touraines genannt.
La Tour-d’Aigues befindet sich in der Région naturelle Pays d'Aigues im Südosten des Départements Vaucluse etwa 21 Kilometer südöstlich von Apt und etwa 23 Kilometer nordöstlich von Aix-en-Provence.
Das Gemeindegebiet besteht aus einer Reihe von Hügeln und Tälern mit zunehmenden Reliefunterschieden im Osten und Norden. Das Dorf liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 270 m, aber an anderen Orten in der Gemeinde sind die Hügel rund um das Dorf recht hoch: Turquerie 447 m, Bellair 377 m, Gassaude 443 m oder Bourguette 368 m.
Im Norden der Gemeinde erstreckt sich das Gebirge des Luberon mit dem Regionalen Naturpark Luberon, zu dem das Gemeindegebiet gehört. Südlich von La Tour-d’Aigues liegt das Tal der Durance. Die Gemeinde wird vom 24 Kilometer langen Fluss Èze durchflossen, der südwestlich von Pertuis in die Durance mündet.
Umgeben wird La Tour-d’Aigues von den acht Nachbargemeinden:
Sannes La Motte-d’Aigues |
Saint-Martin-de-la-Brasque | Grambois |
Ansouis | Mirabeau | |
Pertuis | La Bastidonne |
Die Route départementale D956 kommt von Südwesten aus Pertuis und führt nordöstlich weiter nach Grambois.
Nächstgelegener Bahnhof ist der Bahnhof Pertuis, mit dem man Anschluss an die Städte Lyon, Marseille und Aix-en-Provence hat.
Das Gebiet um das Dorf wurde schon sehr früh besiedelt. An verschiedenen Stellen wurden neolithische und frühgeschichtliche (Bronze- und Eisenzeit) Keramikfragmente gefunden sowie Standorte einiger gallo-römischer villae ausgemacht. Das Calvet-Museum in Avignon besitzt einen in La Tour d’Aigues entdeckten Altar, der dem Mars Belado geweiht war.[1]
Ausgrabungen einer kleinen Nekropole in der Rue de la Verrière belegen eine mittelalterliche Besiedlung bereits um das 7. Jahrhundert.[1]
Im Jahr 1018 erscheint der Name Turris als Besitz des Béranger, Vizegraf von Avignon.[1]
Im Jahr 1096 werden in einer Urkunde von Papst Urban II. die Kirche und das Priorat Notre-Dame de Romégas erwähnt, die zum Kapitel der Regularkanoniker von Saint-Ruf in Avignon gehören. Die Kirche befand sich damals etwa hundert Meter nördlich der Häuser des Dorfes, die sich um den „Turm“ des Béranger gruppierten.[1]
Im 12. Jahrhundert gehörte Tour-d’Aigues zur Grafschaft Forcalquier. Die Grenze zwischen den seit langem rivalisierenden Grafschaften Forcalquier und Provence verlief damals entlang der Durance und ihre Vereinigung wird durch die 1193 geschlossene Heirat von Garsende de Forcalquier mit Alfons II. von Provence erreicht.[1]
Ab 1240 bis Anfang des 15. Jahrhunderts übte die mit den Grafen von Forcalquier verwandte Familie Sabran die Grundherrschaft über La Tour-d’Aigues aus. Die Sabrans begannen außerhalb des Dorfes mit dem Bau einer neuen Burg, die sich allerdings auf einen großen Wehrturm, den heute noch vorhandenen Donjon, beschränkte. Die alte Burg verfiel langsam und wurde durch Häuser überbaut.[1]
Das Dorf dehnte sich nach und nach in Richtung dieser neuen Burg aus. Wahrscheinlich hatte sie dabei mehrere aufeinanderfolgende Befestigungsmauern, von denen aber außer einigen Mauerfragmenten und zwei Eingangstoren nichts mehr erhalten ist. Die letzte Einfriedung, die auch das Priorat und die Kirche Notre-Dame de Romégas umfasste, stammt wahrscheinlich aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.[1]
Zur Zeit des Hundertjährigen Krieges litt die Provence unter dem Durchzug von Söldnerplünderern. 1358 hielt sich Arnaud de Cervole in La Tour-d’Aigues auf, der mit seinen „Gascons“ die Region in Angst und Schrecken versetzte. 1391 wurde das Dorf von Truppen des berüchtigten Räuberhauptmanns Raimond de Turenne verwüstet, der seinen Sitz in Pertuis hatte.[1]
Im 15. Jahrhundert ging die Grundherrschaft von den Sabrans auf die Agoults über. Diese mächtige provenzalische Familie gab dem Land ab 1420 einen neuen Schwung. Fouquet d’Agoult – Freund, Berater und Kämmerer von König René I. d’Anjou – war eine große Persönlichkeit. Er besaß etwa dreißig Seigneurien in der Provence, war reich und mächtig und prägte die Region mit drei großen Taten:[1]
Im späten 18. Jahrhundert erlebte La Tour d’Aigues einen wirtschaftlichen Aufschwung durch Getreide- und Weinanbau sowie Textil- und Fayenceherstellung.[2]
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2018 |
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Einwohner | 1977 | 2103 | 2070 | 2433 | 3328 | 3860 | 3912 | 4333 |
La Tour-d'Aigues ist Sitz eines landesweit angesehenen Verlages, der Éditions de l’Aube.