Labyrinthfische | ||||||||||||
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Mosaikfadenfisch | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Anabantoidei | ||||||||||||
Cuvier & Valenciennes, 1831 |
Labyrinthfische (Anabantoidei), auch Kletterfische genannt, sind eine Unterordnung der Anabantiformes, die zusätzlich zu den Kiemen noch das Labyrinthorgan besitzen, womit sie atmosphärischen Sauerstoff atmen können. Sie stammen aus Asien und Afrika. Wegen ihrer Farbenprächtigkeit sind einige Arten bei Aquarianern sehr beliebt.
Aufgrund ihrer Fähigkeit, atmosphärischen Sauerstoff aufzunehmen, überleben Labyrinthfische auch in sauerstoffarmem Wasser, wie warmen oder langsamfließenden bis stehenden Gewässern. Inwieweit solche Extrembedingungen auch in den natürlichen Lebensräumen vorkommen, ist von Art zu Art unterschiedlich. Manche Arten überdauern z. B. die Trockenzeit in entsprechenden Tümpeln, andere hingegen leben das ganze Jahr über in Flüssen.
Fast alle Arten der Labyrinthfische betreiben Brutpflege und nur die wenigsten sind Freilaicher. Die meisten und bekanntesten bauen zur Brutpflege Schaumnester, andere sind Maulbrüter. Damit einhergehend zeigen sie ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Territorialverhalten. Zur Fortpflanzung selbst ist es für Labyrinthfische typisch, dass das Männchen das Weibchen mehr oder weniger fest umschlingt.
Die meisten Labyrinthfische sind carnivore Friedfische, d. h., sie ernähren sich von Zooplankton wie Insekten, Insektenlarven oder Kleinkrebsen. Daneben gibt es Allesfresser (Riesenguramis und Küssender Gurami) und Raubfische (Hechtköpfe und manche Buschfische).
Von Labyrinthfischen sind nur wenige Fossilfunde bekannt. Sie belegen aber das Vorkommen von Vertretern dieser Familie bereits im Pleistozän (Fundort Java) sowie im Frühtertiär (Sumatra).
Einige Arten der Fadenfische sowie der Siamesische Kampffisch gehören als Süßwasserzierfische zum Standardangebot von Zoohandlungen. Diese Arten werden im großen Maßstab – auch in Südostasien – gezüchtet. Von ihnen existieren inzwischen auch zahlreiche Zuchtformen.
Als Speisefische hingegen werden in Südostasien vor allem die großen Arten wie die Riesenguramis und der Küssende Gurami, aber auch mittelgroße Arten wie Vertreter der Gattungen Trichogaster und Anabas geschätzt und gehalten.
Die Labyrinthfische teilen sich in drei Familien auf, wobei nur die Familie Osphronemidae in Unterfamilien, derer vier, aufgeteilt wird. Die Gattungen mit den meisten Arten sind die Kampffische (Betta) und Prachtguramis (Parosphromenus). Von beiden Gattungen existieren zahlreiche Arten, die nur endemisch auf z. B. einer oder wenigen Inseln des Malaiischen Archipels vorkommen. Die zuletzt bekannt gewordenen Arten wurden erst in den letzten Jahren entdeckt und sind zum Teil noch unbeschrieben.
Als nächste Verwandte werden die Schlangenkopffische, Nander- und Blaubarsche angesehen.[1]
Das folgende Diagramm zeigt die verwandtschaftlichen Beziehungen der drei Familien und der Unterfamilien der Osphronemidae zueinander. Von den vier Unterfamilien der Osphronemidae fehlen die nicht monophyletischen Luciocephalinae, die in zwei Kladen zerfallen, die Fadenfische und eine Gruppe, deren Eier eine spiralige Struktur auf der Oberfläche besitzen, das wahrscheinlich als Leitsystem für die Spermien dient.[2]
Labyrinthfische (Anabantoidei) |
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