Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 49° 29′ N, 11° 48′ O |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz |
Verwaltungssitz: | Amberg |
Fläche: | 1.255,84 km2 |
Einwohner: | 104.914 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 84 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | AS, BUL, ESB, NAB, SUL |
Kreisschlüssel: | 09 3 71 |
NUTS: | DE234 |
Kreisgliederung: | 27 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Schlossgraben 3 92224 Amberg |
Website: | www.kreis-as.de |
Landrat: | Richard Reisinger (CSU) |
Lage des Landkreises Amberg-Sulzbach in Bayern | |
Der Landkreis Amberg-Sulzbach liegt im Westen des bayerischen Regierungsbezirks Oberpfalz. Die kreisfreie Stadt Amberg ist ganz vom Landkreis Amberg-Sulzbach umgeben. Die verwaltende Kreisbehörde ist das Landratsamt Amberg-Sulzbach. Der Landkreis ist Mitglied der Metropolregion Nürnberg.
Das westliche Kreisgebiet bis etwa Auerbach, Sulzbach-Rosenberg, Amberg und Schmidmühlen wird durch den Oberpfälzer Jura bestimmt. Nordöstlich davon liegen Poppenricht, Hahnbach, Hirschau, Schnaittenbach, Vilseck und Freihung im Oberpfälzischen Hügelland. Dort bildet die Grenze zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr die nördliche Grenze des Landkreises. Um die Gemeinde Freudenberg im Osten erheben sich die westlichsten Ausläufer des Naabgebirges als Teil der Böhmischen Masse.
Da die Europäische Hauptwasserscheide den Landkreis von Südwest nach Norden durchquert, entwässern Högen- und Hirschbach den westlichen Albrand in die Pegnitz. Das restliche Kreisgebiet gehört zum Einzugsgebiet der Naab. Die Vils entspringt bei Freihung, wendet sich zunächst etwas nach Norden, dann nach Westen und fließt dann nach Süden. Sie teilt dabei das Kreisgebiet in etwa zwei gleich große Teile. Vom östlichen Albtrauf nimmt sie bei Altmannshof den Rosenbach und bei Schmidmühlen die Lauterach auf. Bei Emhof verlässt der Fluss schließlich den Landkreis. Nach dem Truppenübungsplatz Hohenfels mündet der Forellenbach in die Vils, bevor sie bei Kallmünz die Naab erreicht. Direkt in die Naab fließen der Ehenbach und der Fensterbach.
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Landkreise Bayreuth, Neustadt an der Waldnaab, Schwandorf, Neumarkt in der Oberpfalz und Nürnberger Land.
Das Gebiet um Amberg gehört schon seit dem 14. Jahrhundert zu Bayern bzw. zu den wittelsbachischen Linien Pfalz-Neuburg und Pfalz-Sulzbach. Im Jahre 1803 wurden auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Amberg-Sulzbach die Landgerichte Amberg und Sulzbach errichtet. Sie gehörten ab 1808 zum Regenkreis (Hauptstadt Straubing, ab 1810 Regensburg). 1809 wurde Amberg eine kreisunmittelbare Stadt. 1838 wurde zusätzlich das Landgericht Vilseck gebildet. Alle drei Landgerichte gehörten dann zur Oberpfalz.
Im Jahr 1862 wurden aus den Landgerichten Amberg und Vilseck das Bezirksamt Amberg und aus dem Landgericht Sulzbach das gleichnamige Bezirksamt gebildet.
Am 1. Januar 1911 wurde die Gemeinde Alfeld des Bezirksamtes Sulzbach ins Bezirksamt Hersbruck umgegliedert.
Am 1. Juli 1927 wurde das Bezirksamt Amberg um Gemeinden des Bezirksamtes Burglengenfeld vergrößert.
Am 1. Juli 1934 wurde die Stadt Sulzbach mit der Nachbargemeinde Rosenberg zusammengelegt und führte nunmehr einen Doppelnamen. Als dessen Folge wurde auch das Bezirksamt umbenannt und hieß fortan Bezirksamt Sulzbach-Rosenberg.
Am 1. Januar 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[2] So wurden aus den Bezirksämtern die Landkreise Amberg und Sulzbach-Rosenberg.
Am 1. Januar 1963 wurde der Landkreis Amberg um Gemeinden des Landkreises Parsberg vergrößert.
Bei der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1972 aus den folgenden Bestandteilen ein neuer Landkreis Amberg gebildet:[3]
Am 1. Mai 1973 erhielt der neue Landkreis, dessen Sitz die kreisfreie Stadt Amberg wurde, seinen heutigen Namen „Landkreis Amberg-Sulzbach“. Das Landratsamt ist im ehemaligen kurfürstlichen Schloss in Amberg untergebracht.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2017 | ||
Einwohner | 48.391 | 54.489 | 65.977 | 91.111 | 89.767 | 95.118 | 94.617 | 101.140 | 105.596 | 108.899 | 108.159 | 105.180 | 103.568 | 102.836 |
Von 1988 bis 2008 wuchs der Landkreis Amberg-Sulzbach um knapp 11.000 Einwohner bzw. um rund 11 %. Seit 2002 ist die Tendenz nach einem Höchststand von rd. 109.000 Einwohnern rückläufig.
Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Landkreis von 95.398 auf 103.109 um 7.711 Einwohner bzw. um 8,1 %.
Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.
Jeweilige Sitzverteilung im Kreistag nach den vier vergangenen Wahlen:
2002 | 2008 | 2014 | 2020 | |
CSU | 28 | 26 | 26 | 23 |
SPD | 19 | 15 | 14 | 10 |
FW | 8 | 10 | 9 | 10 |
FDP/FWS | 3 | 3 | 3 | 3 |
GRÜNE | 1 | 3 | 4 | 6 |
ödp | 1 | 3 | 4 | 3 |
Linke | – | – | – | 1 |
JU | – | – | – | 4 |
Gesamt | 60 | 60 | 60 | 60 |
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Blasonierung: „Durch eine eingeschweifte, gesenkte goldene Spitze, darin schräg gekreuzt ein schwarzer Schlägel und ein schwarzer Hammer, gespalten von Schwarz und Rot; vorne ein linksgewendeter, rot gekrönter und rot bewehrter goldener Löwe, hinten drei, zwei zu eins gestellte, silberne Lilien.“[6] | |
Wappenbegründung: Der goldene Löwe ist der Pfälzer Löwe aus dem Amberger Wappen, die drei silbernen Lilien in Rot entstammen dem Wappen von Sulzbach-Rosenberg, das Bergmannssymbol weist auf den Eisenerzabbau und auch auf das entfallene Wappen der ehemaligen Gemeinde Rosenberg hin. |
Seit 1967 besteht eine Partnerschaft mit der schottischen Council Area Argyll and Bute (Großbritannien) sowie dem französischen Kanton Maintenon.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Amberg-Sulzbach Platz 218 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[7]
Die AG der Bayerischen Ostbahnen erbaute schon 1859 ihre erste Verbindung von Nürnberg über Schwandorf nach Regensburg durch das oberpfälzische Industrierevier um Amberg und Sulzbach-Rosenberg. Erst 1875 kam die Zweigbahn Neukirchen–Vilseck–Weiden hinzu.
Die bald darauf – 1877 – von den Bayerischen Staatseisenbahnen eröffnete Hauptbahn Nürnberg–Bayreuth streifte nur den äußersten Ausläufer des Kreises im Westen bei Michelfeld. Von ihr zweigte seit 1903 in Ranna eine Stichbahn zu der Bergstadt Auerbach ab.
Die Kreisstadt Amberg wurde Ausgangspunkt von drei Lokalbahnen in die Umgebung, die nicht bis zu einer benachbarten Hauptbahn weitergeführt worden sind: 1898 nach Schnaittenbach über Hirschau, 1903 nach Lauterhofen über Kastl, 1910 nach Schmidmühlen über Ensdorf.
Das von Personenzügen befahrene Netz umfasste nun 154 km Strecken und verringerte sich in den Jahren durch die Stilllegung aller Lokalbahnen auf 80 km. Allerdings spielt die Strecke Amberg–Schnaittenbach im Güterverkehr der Kaolinwerke noch eine große Rolle. Die stillgelegten Verbindungen im Einzelnen:
Haltestellen im schienengebundenen Personennahverkehr sind die Bahnhöfe in Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg, Sulzbach-Rosenberg, und Amberg auf der Strecke Nürnberg-Schwandorf sowie Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg, Vilseck, Freihung und Thansüß auf der Strecke Nürnberg-Weiden. Die gesamte Region ist Mitglied im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg, die Haltestelle Amberg außerdem an den Regensburger Verkehrsverbund angebunden.
Die Region Amberg-Sulzbach durchzieht die Bundesautobahn A6 als Abschnitt der Magistrale von Paris nach Prag. Deren letzter, bis dahin unvollendeter, Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Amberg-Ost und dem Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald wurde im September 2008 fertiggestellt und setzt damit die wirtschaftliche und verkehrstechnische Entwicklung fort, die Kaiser Karl IV. bereits im 13. Jahrhundert mit der „Goldenen Straße“ begonnen hatte. Von überregionaler Bedeutung sind darüber hinaus die Bundesstraßen B14, B85, B299 und B470, die sich in der Region Amberg-Sulzbach jeweils kreuzen.
(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2023[8])
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Weitere Gemeinden
Gemeindefreies Gebiet
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Im Landkreis Amberg-Sulzbach gibt es rund 120 Kirwan. Bayernweit dürfte das einmalig sein. Seit 2019 hatte sich der Landkreis darum bemüht, dass die lebendige Kirwa-Tradition im Amberg-Sulzbacher Land von der UNESCO gewürdigt wird. Am 31. Januar 2023 beschloss das Bayerische Kabinett, dass die Kirwa im Amberg-Sulzbacher Land in das Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wird.
Im Landkreis gibt es fünf Naturschutzgebiete, 33 Landschaftsschutzgebiete, drei geschützte Landschaftsbestandteile, 19 FFH-Gebiete und mindestens 99 vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope (Stand November 2016).
Am 5. August 1974 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Amberg gültige Unterscheidungszeichen AM zugewiesen. Am 12. Februar 1979 wurde es vom bis heute gültigen Unterscheidungszeichen AS abgelöst.
Seit dem 12. Juli 2013 können durch die Kennzeichenliberalisierung auch wieder die ehemaligen Unterscheidungszeichen BUL (früher für Burglengenfeld), ESB (früher für Eschenbach in der Oberpfalz), NAB (früher für Nabburg) und SUL (früher für Sulzbach-Rosenberg) gewählt werden, und zwar unabhängig vom tatsächlichen Wohnort des Halters im Landkreis.[10]