Lanneplaà

Lanneplaà
Lanneplaà (Frankreich)
Lanneplaà (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Orthez et Terres des Gaves et du Sel
Gemeindeverband Lacq-Orthez
Koordinaten 43° 28′ N, 0° 49′ WKoordinaten: 43° 28′ N, 0° 49′ W
Höhe 70–207 m
Fläche 7,26 km²
Einwohner 304 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 42 Einw./km²
Postleitzahl 64300
INSEE-Code
Website www.lanneplaa.fr

Rathaus und Schule von Lanneplaà

Lanneplaà ist eine französische Gemeinde mit 304 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Orthez et Terres des Gaves et du Sel (bis 2015: Kanton Orthez).

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Lanaplan.[1] Die Bewohner werden Lanneplanais oder Lanneplanaises genannt.[2]

Lanneplaà liegt ca. 50 km nordwestlich von Pau und ca. 6 km südwestlich von Orthez in der historischen Provinz Béarn.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Salles-Mongiscard Orthez
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
L’Hôpital-d’Orion Ozenx-Montestrucq

Lanneplaà liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Ein Zufluss des Laâ, der Ruisseau des Moulins, auch Arriou de Cassou genannt, und der Arriou de Mondran, ein Nebenfluss des Saleys, durchströmen das Gebiet der Gemeinde.[3]

Ein alter Weg der Wanderweidewirtschaft durchquerte früh die Gemeinde. In gallorömischer Zeit wurde er zur Römerstraße via sarazena ausgebaut, die von Sauveterre-de-Béarn nach Orthez führte. Im Mittelalter nutzen Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela diese Straße. In der Volkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden in Lanneplaà 39 Haushalte gezählt und die Zugehörigkeit des Dorfes zur Bailliage des Archidiakonats Larbaig des Bistums Lescar festgehalten. In jener Zeit gab es vermutlich ein Schloss und Sitz des Laienklosters, Vasall des Vicomtes von Béarn.[4][5]

Toponyme und Erwähnungen von Lanneplaà waren:

  • Lanepla (10. Jahrhundert, Kopialbuch der Abtei Saint-Jean de Sorde),
  • Laneplan (1323, Kopialbuch von Orthez, Blatt 11),
  • Llaneplaa (1385, Volkszählung des Béarn),
  • Lanaplaa und Lanaplan (1536 bzw. 1538, Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts),
  • Lanneplaa (1750, Karte von Cassini),
  • Lanneplaa (1793, Notice Communale),
  • Lanneplau (1801, Bulletin des lois) und
  • Lanneplaà (1863, Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées).[5][6][7]

Einwohnerentwicklung

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Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl von rund 475 in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1970er Jahren auf 200 Einwohner. Seitdem ist ein Wachstum der Gemeinde auf über 300 Einwohnern zu verzeichnen.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 220 206 200 215 241 247 275 311 304
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Ab 1800 mit Einwohnern von Meillac
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[7] INSEE ab 2009[8]

Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Saint-Jacques-le-Majeur in Lanneplaà
  • Pfarrkirche, geweiht Jakobus dem Älteren. Im Rahmen einer breit angelegten Maßnahme der katholischen Kirche im 19. Jahrhundert, zu kleine oder schlecht unterhaltene Gotteshäuser angesichts der wachsenden Bevölkerung zu restaurieren, wurden der Glockenturm und das einschiffige Langhaus von 1865 bis 1866 nach Plänen von Henri d’Arnaudat, Architekt der Stadt Orthez, errichtet. Der Glockenturm ist mit dem für das Béarn typischen Schiefer gedeckt und mit einem viereckigen Helm bestückt. 1887 wurden die Arbeiten komplettiert durch Wandmalereien und dekorativen Goldauflagen durch den Bayonner Maler Louis Decrept.[9][10][11]
  • Bauernhof, ehemaliges Laienkloster. Der Bauernhof wurde im 20. Jahrhundert an der Stelle des Sitzes des Laienklosters errichtet. Die Gebäudegruppe besteht aus einer Scheune und einem Wohngebäude, an der Elemente des Laienklosters sichtbar sind, die charakteristisch für Prestigegebäude sind. Hierzu gehört der imposante Eingang und das Walmdach.[12]
  • Pfarrhaus von Lanneplaà. Im 18. Jahrhundert wohnte der Pfarrer von Lanneplaà noch im Haus Labadie. Während der Französischen Revolution wurde das Haus beschlagnahmt, und es wurde von seinen Besitzer anschließend umgebaut. 50 Jahre lang hatte die Gemeinde keinen Pfarrer, bis sie das Bistum anrief. Lanneplaà musste im Gegenzug für die Entsendung eines neuen Pfarrers eine adäquate Unterkunft bauen, was 1859 vollendet wurde. Am 12. Oktober 1904 vernichtete ein Brand das Pfarrhaus, das seitdem wieder restauriert worden ist.[13]
  • Rathaus und Schule von Lanneplaà. 1790 wurden bereits 36 Schüler unter sechs Jahren im Eingangsvorbau der Kirche, dem einzigen öffentlichen Gebäude in jener Zeit, unterrichtet. Es wurde als notwendig angesehen, ein größeres Gebäude zu errichten, um die Kinder ordentlich zu lehren. 1844 wurde das Schul- und Ratsgebäude errichtet, bereits 1847 um ein Stockwerk für den Wohnbereich des Lehrers erhöht.[14]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Ossau-Iraty

Die Landwirtschaft ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Lanneplaà liegt in der Zone AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch.[15]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[16]
Gesamt = 26
Logo des Jakobswegs

Sport und Freizeit

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Die Westroute des Fernwanderwegs GR 654 von Namur in Belgien über Vézelay nach Montréal-du-Gers im Département Gers führt durch die Gemeinde.[17]

Lanneplaà wird durchquert von der Route départementale 23.

Commons: Lanneplaà – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lanneplaà. Gasconha.com, abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).
  2. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).
  3. Ma commune : Lanneplaà. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).
  4. Conseil régional d’Aquitaine: Lanneplaà. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. a b Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 92, abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).
  6. David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 14. Juli 2017 (englisch).
  7. a b Notice Communale Lanneplaà. EHESS, abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).
  8. Populations légales 2014 Commune de Lanneplaà (64312). INSEE, abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).
  9. Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Jacques-le-Majeur. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Conseil régional d’Aquitaine: Clocher-porche de l’église Saint-Jacques-le-Majeur. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. église paroissiale Saint-Jacques-le-Majeur. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).
  12. Conseil régional d’Aquitaine: Abbaye laïque - Ferme à Lanneplaà. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Conseil régional d’Aquitaine: Presbytère de Lanneplaà. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14. Conseil régional d’Aquitaine: Mairie-école de Lanneplaà. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).
  16. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Lanneplaà (64312). INSEE, abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).
  17. GR® 654 - le chemin de Saint-Jacques-de-Compostelle via Vézelay. Fédération française de la randonnée pédestre, abgerufen am 14. Juli 2017 (französisch).