Le Puy-Notre-Dame | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Pays de la Loire | |
Département (Nr.) | Maine-et-Loire (49) | |
Arrondissement | Saumur | |
Kanton | Doué-en-Anjou | |
Gemeindeverband | Saumur Val de Loire | |
Koordinaten | 47° 8′ N, 0° 14′ W | |
Höhe | 32–106 m | |
Fläche | 16,04 km² | |
Einwohner | 1.121 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 70 Einw./km² | |
Postleitzahl | 49260 | |
INSEE-Code | 49253 | |
Le Puy-Notre-Dame – Ortsansicht |
Le Puy-Notre-Dame ist eine französische Gemeinde mit 1121 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Der Name ist wahrscheinlich aus dem lateinischen Wort podium abgeleitet, was so viel wie 'Erhebung' oder 'Hügel' bedeutet. Während der Französischen Revolution wurde der Ort umbenannt und erhielt den Namen Puy-la-Montagne.
Le Puy-Notre-Dame liegt unweit der Grenze zum Département Deux-Sèvres, welches schon zur Region Nouvelle-Aquitaine gehört und unweit des Flusses Thouet, eines südlichen Nebenflusses der Loire, und ist von der etwa 23 Kilometer südwestlich gelegenen Stadt Saumur entfernt.
Jahr | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2018 |
Einwohner | 1639 | 1500 | 1472 | 1322 | 1236 | 1302 | 1188 |
In der Gegend wurde schon seit gallorömischer Zeit (5./6. Jahrhundert) und natürlich im Mittelalter Weinbau betrieben, doch Ende des 19. Jahrhunderts vernichtete eine aus Amerika eingeschleppte Reblausplage (Phylloxera) nahezu alle Reben in Europa. Erst durch das Pfropfen europäischer Rebsorten auf resistente amerikanische Wurzelstöcke konnte die Plage eingedämmt werden.
Auch heutzutage ist das Wirtschaftsleben des Ortes in hohem Maße vom Weinbau geprägt: es werden Loire-Weißweine und Rotweine produziert. Für die Rotweine aus Le Puy gibt es seit dem Jahr 2006 die eigene Appellation Saumur Puy-Notre-Dame. Die vergleichsweise leichten Rotweine von der Loire werden – auch in Restaurants – zumeist gekühlt serviert.
Des Weiteren spielt die Zucht von Champignons eine große Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde. Der Untergrund von Le Puy ist mit einer Vielzahl von Gängen und Kammern durchlöchert, in denen bis ins 19. Jahrhundert Tuffsteine zum Bau der Häuser und Kirchen gebrochen wurden. In diesem von Menschenhand geschaffenen künstlichen Höhlensystem herrscht eine konstante Temperatur von 12 °C – ideal für die Zucht von Pilzen.
Bereits im 11. Jahrhundert gab es hier eine romanische Kirche, die der Jungfrau Maria geweiht war (ecclesia beatae Mariae de Podio). Durch eine Reliquienstiftung Wilhelms IX., Herzog von Aquitanien, der vom 1. Kreuzzug zurückgekehrt war, erhielt die Kirche einen – aus Seide und Leinen gefertigten – 'Gürtel Mariens'. Dieses etwa 1,50 Meter lange Band erfuhr in der Folgezeit eine große Verehrung – ihm wurde nachgesagt, dass es bei Geburtsschmerzen helfe und die Geburt von männlichen Nachfolgern begünstige. So kamen denn auch die französischen Könige Ludwig IX. und Ludwig XI. sowie Anne de Bretagne und Anna von Österreich und erbaten Hilfe bei der Geburt ihrer Söhne.
Im Jahre 1478 wurde auf Anweisung Ludwigs XI. ein Kapitel aus Chorherren installiert, das sich um alle Belange der Kirche, der Reliquien und der Pilger zu kümmern hatte. Dadurch wurde die Wallfahrtskirche von Le Puy zu einer Kollegiatkirche.
Während des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) wurde die Stadt mit einer Mauer umgeben; in den Hugenottenkriegen (1562–1598) wurden die Stadtmauern geschleift – die Kirche blieb jedoch unversehrt.