Film | |
Titel | Leaving Las Vegas |
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Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1995 |
Länge | 107 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Mike Figgis |
Drehbuch | Mike Figgis |
Produktion | Lila Cazès, Annie Stewart |
Musik | Mike Figgis |
Kamera | Declan Quinn |
Schnitt | John Smith |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Leaving Las Vegas (Alternativtitel: Leaving Las Vegas – Liebe bis in den Tod) ist ein mehrfach preisgekröntes US-amerikanisches Filmdrama des Regisseurs Mike Figgis aus dem Jahr 1995. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von John O’Brien; Hauptdarsteller sind Elisabeth Shue und Nicolas Cage, der für seine Darstellung mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.
Ben Sanderson, ein alkoholkranker und beruflich wie privat gescheiterter Drehbuchautor, beschließt, sich nach Las Vegas zu begeben, um sich dort zu Tode zu trinken, nachdem er zuvor seinen gesamten Hausrat verbrannt hat. Dort lernt er die Prostituierte Sera kennen, mit der ihn bald eine intensive Freundschaft verbindet, allerdings mit speziellen Regeln: Sera darf nicht versuchen, Ben von seinem Vorhaben abzuhalten. Im Gegenzug soll Seras Broterwerb zwischen den beiden kein Thema sein – ein Deal, der nur oberflächlich tragfähig ist. Trotz aller Trost- bzw. Hoffnungslosigkeit der jeweiligen Perspektiven hat sich nämlich eine besondere Form der Liebe entwickelt, was im Ergebnis aber nichts daran ändern kann, dass Ben seinen Plan schließlich in die Tat umsetzt.
Leaving Las Vegas wurde von der Magma Synchron GmbH synchronisiert. Das Dialogbuch stammt von Joachim Kunzendorf, der auch die Dialogregie innehatte.[2]
Charakter | Schauspieler | Synchronsprecher |
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Ben Sanderson | Nicolas Cage | Michael Christian |
Sera | Elisabeth Shue | Arianne Borbach |
Yuri | Julian Sands | Martin Keßler |
Peter | Richard Lewis | Jörg Hengstler |
Marc Nussbaum | Steven Weber | Ralph Beckmann |
Sheila | Kim Adams | Natascha Rybakowski |
Paul | R. Lee Ermey | Eberhard Mellies |
Terri | Valeria Golino | Anja Godenschweger |
Mrs. Van Houten | Laurie Metcalf | Liane Rudolph |
Mister Simpson | Thomas Kopache | Wilfried Herbst |
Bartender | Graham Beckel | Tilo Schmitz |
Debbie | Emily Procter | Andrea Plany |
Zynischer Taxifahrer | Xander Berkeley | Tim Moeseritz |
Martin Keßler hat Nicolas Cage seitdem mehr als 40 Mal synchronisiert. Hier synchronisiert er aber Julian Sands.
Mit Leaving Las Vegas ist dem Regisseur nach Meinung der meisten Kritiker ein beeindruckendes Psychodrama gelungen. Von der Filmkritik ist insbesondere die beklemmend realistische Darstellung eines Alkoholkranken gelobt worden, für die Nicolas Cage unter anderem mit einem Oscar und einem Golden Globe Award ausgezeichnet wurde.
„Eine unbeschönigte Bestandsaufnahme menschlicher Leidens- und Liebesfähigkeit, in der sich Dokumentation und Poesie zu einer ebenso deprimierenden wie beunruhigenden Beschreibung existentieller Grenzsituationen treffen. In seiner kompromißlosen Konsequenz für manchen Zuschauer ein sicher schwer erträglicher Film, der sich moralischer Kategorisierung verweigert und statt dessen zur Reflexion über individuelle Schicksale einlädt.“
„[Der Film] verspricht keine Art Rettung. Er zeigt die Raserei und die Delirien, er zeigt das Schmatzen, das Gurgeln, das Zittern, das Würgen, das Sabbern, das Kotzen, und bei alledem lässt er den Mann auf dem Weg in den Tod eine Liebesgeschichte erleben, die das Grauen des Sterbenmüssens seltsam verklärt und verwandelt. Die Ungeheuerlichkeit dieser Liebe gibt dem Film seinen Sog, seinen Zauber, seine Erschütterungskraft. […Die] Musik betont, dass man hier eine Geschichte voll Nostalgie erzählt, dass man noch einmal das Lied des Verlierers singt, den einsamen Untergang feiert, die Romantik der Selbstzerstörung.“
„Die Bilder zeigen diese Verfassung als selbstverständliche Obsession: Als ginge es um den leidenschaftlichen Genuss eines Menschen beim Bogenschießen oder bei der Teezeremonie. Es sind Bilder vom Rande des Wahnsinns, aber in einer Weise poetisiert, als böten sie Momente erhabenster Sinneslust. […] Warum die beiden tun, was sie tun, darauf gibt der Film keine Antwort. […] In ihren gemeinsamen Momenten aber schimmert ein feierlicher Friede auf. […] Die Stadt ist, betont grobkörnig und mit rüttelnder Handkamera aufgenommen, wie ein Supermarkt der Zivilisation inszeniert, wie eine reich gefüllte Kammer, die nur den Raum dafür bietet, sich in aller Ruhe und Bequemlichkeit selbst zu zerstören.“
„,Leaving Las Vegas‘ ist kein versöhnliches Drama, sondern ein unversöhnliches Delirium. Großes Kino, weil es vom Leben handelt, auch wenn es um den Tod geht.“
1996: