Leon Kirchner (* 24. Januar 1919 in Brooklyn, New York; † 17. September 2009 in Manhattan, New York) war ein US-amerikanischer Komponist.
Der junge Kirchner studierte Klavier am Los Angeles City College, wo er die Aufmerksamkeit von Ernst Toch erregte, der ihn zu Arnold Schönberg schickte; er studierte von 1938 bis 1942 bei ihm und Ernest Bloch an der University of California in Berkeley, wo er graduierte und den „George Ladd Prix de Paris“ 1942 gewann. Durch den Krieg war es ihm jedoch nicht möglich, nach Paris zu gehen. Stattdessen nahm er Privatunterricht bei Roger Sessions in New York. Nach seinem dreijährigen Militärdienst kehrte er nach Berkeley zurück und begann als Musiklehrer zu arbeiten. 1954 ging er an die Fakultät für Musik am Mills College in Oakland, Kalifornien, eine Anstellung, für die Igor Stravinsky ihn empfohlen hatte. Von 1961 bis 1991 war er Professor an der Harvard University, wo er unter anderem der Lehrer von John Adams war. Zu seinen weiteren Schülern zählten James Buswell, Lynn Chang und Yo-Yo Ma.[1] Neben seiner Professur dirigierte er und trat als Pianist auf.
Mit seinem Umzug nach New York 1948 gehörte Kirchner bald in die Reihe der Komponisten, die die amerikanische Musik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägten, wie z. B. Arthur Berger, Leonard Bernstein, Elliott Carter, Aaron Copland, David Diamond, Lukas Foss, und Earl Kim.
Vor allem Schönberg, Alban Berg und Anton Webern beeinflussen Kirchners stets individuell bleibende Musik, „die manchmal gequält, manchmal treibend und energiegeladen wirkt“[2]. Der hochgebildete Kirchner hat sich in seinen Werken mehrfach auf Schriftsteller bezogen: Seine Oper Lily basiert auf einem Roman Saul Bellows, für sein Oratorium Of Things Exactly As They Are verwendete er Texte von Robinson Jeffers, Emily Dickinson, Edna St. Vincent Millay, Wallace Stevens und Robert Lowell, sein Chorwerk Words from Wordsworth verarbeitet Verse von William Wordsworth.
Bei den Weltmusiktagen der International Society for Contemporary Music (ISCM World Music Days) wurden 1954 in Haifa sein Streichquartett (Nr. 1) und 1957 in Zürich sein Klavierkonzert (Nr. 1) aufgeführt.[3][4]
1962 wurde Kirchner in die American Academy of Arts and Sciences sowie in die American Academy of Arts and Letters[5] gewählt. Für sein drittes Streichquartett erhielt er 1967 den Pulitzerpreis.[6]
Personendaten | |
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NAME | Kirchner, Leon |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 24. Januar 1919 |
GEBURTSORT | Brooklyn, New York City |
STERBEDATUM | 17. September 2009 |
STERBEORT | Manhattan, New York |