Leonhard Gall (* 24. August 1884 in München; † 20. Januar 1952 ebenda) war ein deutscher Architekt zur Zeit des Nationalsozialismus.
Leonhard Gall war Chefarchitekt im von Adolf Hitler geschätzten Münchner Architektur-Büro von Paul Ludwig Troost. Mit Troost zusammen entwickelte er z. B. den sogenannten Dampferstil. Diverse Innenausbauten von deutschen Schnelldampfern wurden in diesem Büro entworfen, die Ausführung lag meist in Händen der Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk.
Gall, der zum 1. August 1932 der NSDAP beigetreten war (Mitgliedsnummer 1.274.897),[1][2] übernahm 1934 nach Troosts Tod zusammen mit dessen Witwe Gerdy die Leitung des Büros Troost. Im Jahr darauf berief ihn Joseph Goebbels in den Reichskultursenat. Das von Troost geplante Haus der deutschen Kunst in München (der erste Monumentalbau der Nationalsozialisten, zu dem gerade erst der Grundstein gelegt worden war) wurde unter Galls Leitung fertiggestellt und 1937 durch Hitler eingeweiht.[3] Gall präsentierte 1938 auf der ersten deutschen Architekturausstellung im Münchner Haus der Kunst die Prestigeobjekte „Führerbau in München“ (Eingangshalle und Arbeitszimmer) sowie den Empfangssaal der Reichskanzlei in Berlin.[3] Gall war Mitherausgeber der Zeitschrift Die Kunst im Deutschen Reich.[3] 1943 wurde Gall Vizepräsident der Reichskammer der bildenden Künste und Treuhänder der von Joseph Goebbels initiierten Stiftung Künstlerdank.[3]
Hitler schätzte Gall als Architekt so hoch, dass er ihn im August 1944 nicht nur in die Gottbegnadeten-Liste, sondern auch in die Sonderliste mit den zwölf wichtigsten bildenden Künstlern aufnahm.[3]
Leonhard Gall trug den Titel Professor und war Stadtrat in München. Er war mit Fanny Rischbeck aus München verheiratet. Seine Frau starb bereits 1933. Das Grab von Fanny und Leonhard Gall befindet sich auf dem Münchener Ostfriedhof.
Personendaten | |
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NAME | Gall, Leonhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 24. August 1884 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 20. Januar 1952 |
STERBEORT | München |