Longeville-lès-Saint-Avold

Longeville-lès-Saint-Avold
Longeville-lès-Saint-Avold (Frankreich)
Longeville-lès-Saint-Avold (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle
Kanton Faulquemont
Gemeindeverband District Urbain de Faulquemont
Koordinaten 49° 7′ N, 6° 38′ OKoordinaten: 49° 7′ N, 6° 38′ O
Höhe 228–411 m
Fläche 24,54 km²
Einwohner 3.611 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 147 Einw./km²
Postleitzahl 57740
INSEE-Code
Website Longeville-lès-Saint-Avold

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Longeville-lès-Saint-Avold (deutsch Lubeln, älter auch Lungenfeld) ist eine französische Gemeinde mit 3611 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2016 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle.

Straßenzug im Ort

Die Gemeinde liegt in einem Tal am Rande des Warndt, vier Kilometer westlich von Saint-Avold (deutsch Sankt Avold) und etwa neun Kilometer von der Grenze zum Saarland entfernt.

Zur Gemeinde gehört auch das westlich gelegene Dorf Kleindal (Kleinthal).

In einem nahegelegenen Wald des merowingischen pagus Glanderiensis soll Ende des 6. Jahrhunderts (587?) ein Kloster gegründet worden sein, das zunächst dem Heiligen Sankt Martin geweiht und später auch unter dem Namen "Glandières" bekannt wurde. Eine Gründungsurkunde existiert nicht, und über die Gründerväter gibt es mehrere Theorien. Eine erste Urkunde über den Ort von 836 gilt bei den Historikern als Fälschung (siehe Hinweis in den Regesta Imperii I,1514). Erst eine Urkunde von 875, mit der Ludwig der Deutsche dem cenobio sancti Martini ... et beati Undonis die Villa Grünstadt zurückgibt, ist echt (Quelle: MGH DD LdD 166). In einer Urkunde, die Heinrich II. 1005 für das Kloster Neumünster bei Ottweiler ausstellt, gehört Longauilla zum Besitz dieses Klosters (Quelle: MGH DD HII 104). Später kam der Ort zum Herzogtum Lothringen.[1] Die Ortsnamen wechseln auch weiterhin: 992 Glanderiae, im 11. Jahrhundert Villelonge, 1179 Longisdorf und 1180 Longavilla.[2] In der Nähe führte einst eine alte Römerstraße vorbei. Im Jahr 1635 brannten die Schweden Lubeln nieder.[1] Die Ortschaft wurde 1766 zusammen mit Lothringen von Frankreich annektiert.

Durch den Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 kam der Ort an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen und wurde dem Kreis Bolchen im Bezirk Lothringen zugeordnet. Nach dem Ersten Weltkrieg bestimmte der Versailler Vertrag die Abtretung Lubelns an Frankreich.

Während des Zweiten Weltkriegs war die Region 1940–1944 von der deutschen Wehrmacht besetzt. Die deutsche Zivilverwaltung führte für die Ortschaft den Namen Langsdorf ein.

Im Gemeindegebiet liegt die 1791 aufgehobene Abtei Glandern, von der sich das schlossartige Konventsgebäude erhalten hat, das heute als Kur- und Erholungsheim dient. Seine älteste Teile stammen aus dem frühen 15. Jahrhundert. Das Ortswappen von Longeville entspricht dem historischen Wappen der Benediktinerabtei.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 3096 3170 3372 3664 3690 3750 3760 3651

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Verkehrsanbindung

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Durch den Ort führt die D603 von Saint-Avold nach Metz. Im Norden des Gemeindegebietes verläuft die Autoroute A4 (Paris-Straßburg).

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 127 (Google Books).
Commons: Longeville-lès-Saint-Avold – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 369–370 (google.books.com).
  2. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 287–288 (google.books.com).