Lussagnet-Lusson liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Nebenflüsse, der Lées, strömt durch das Gebiet der Gemeinde zusammen mit seinem Zufluss, dem Arriou de Darré, der zudem in Lussagnet-Lusson entspringt.[3]
Die Dörfer Lussagnet und Lusson entstanden vermutlich im Mittelalter inmitten eines umfangreichen Waldes. Das Überbleibsel eines befestigten Gebäudes aus dem 12. oder 13. Jahrhundert, Sitz des Grundherrn von Lussagnet, befindet sich auf dem Gemeindegebiet. Der Grundherr Bernard de Lucinher wurde 1150 in den Schriften erwähnt. Beim Zensus im Béarn im Jahre 1385 wurden in Lussagnet acht, in Lusson 13 Haushalte gezählt und vermerkt, dass die Siedlungen zur Bailliage des Erzpriestertums von Lembeye gehörten. Neben den Grundherren gab es in beiden Dörfern Laienklöster, Vasallen der Vicomté von Béarn, die jedoch nur eine beschränkte Macht besaßen, da der Zehnt durch den Bischof von Lescar erhoben wurde.[2][4][5]
1833 wurde die vormalige Gemeinde Lusson an Lussagnet zur Gemeinde Lussagnet-Lusson angeschlossen.[6]
Nach Höchstständen der Einwohnerzahl von über 400 in der Mitte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1990er Jahren auf rund 130, bevor in der Folgezeit ein moderates Wachstum einsetzte.
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2009
2021
Einwohner
162
157
156
143
132
147
157
169
182
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Bis 1821 nur Einwohner von Lussagnet, ab 1831 von Lussagnet-Lusson Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[8]INSEE ab 2009[9]
Pfarrkirche in Lussagnet, gewidmet Mariä Himmelfahrt. Die nicht datierbare Kirche ist vom Friedhof umgeben. Das Datum „20. September 1859“ in der Inschrift auf dem Türsturz des Eingangs weist auf den Zeitpunkt einer Restaurierung hin. Der Langbau mit einem Kirchenschiff besitzt einen Glockengiebel, typisch für Kirchen in der Region. Zwei Glasfenster datieren aus dem Ende des 19. Jahrhunderts und sind Werke des Glasmalers Amédée Bergès.[10][11] Der Hauptaltar aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Chor ist eigens für die Ausstattung der Kirche aus dem gleichen Holzmaterial geschaffen wie die Täfelung an der Wand des Chors hinter dem Altar. Auf seiner Mensa befindet sich ein Sockel mit einem Postament, auf dem eine Statue der Maria ruht. Sie trägt eine goldene Krone, ein königliches Symbol, das bei Heiligenstatuen des 19. Jahrhunderts oft anzutreffen ist.[12] Die Kanzel ist ganz aus Holz gefertigt, an eine Wand gelehnt und von einem Kanzelfuß getragen. Der Kanzelkorb setzt sich aus vier, mit Reliefs verzierten Paneelen zusammen. Die Kanzel, die eine Simplizität verkörpert, hat einen bemerkenswerten geschnitzten Schalldeckel.[13]
Pfarrkirche Saint-Jacques in Lusson. Die romanische Kirche ist vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet worden. Ihr Vorbau und der Eingang stammen aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Restaurierungen fanden im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts statt. Letzteres wird durch die Jahreszahl „1821“ auf dem Putz an der Außenfassade des einschiffigen Langbaus belegt. Viele Ausstattungsgegenstände aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind als nationale Kulturgüter registriert.[14]
Taubenschläge. Das Anwesen Pages in Lussagnet-Lusson besitzt noch einen Taubenschlag aus dem 17. Jahrhundert, der heute nicht mehr genutzt wird. Im Mittelalter galt ein solches, vom Wohnhaus getrenntes Bauwerk als Privileg des Grundherrn und seine Größe war proportional zu seiner Bedeutung. Dieser viereckige Taubenschlag besitzt ein mit Schiefer gedecktes Dach. Ein weiteres Taubenhaus aus dem Jahre 1902 befindet sich im Hof des Anwesens Laborde an einen Schuppen gebaut. Der viereckige Bau ist mit je zwei Nistlöchern auf jeder Seite versehen und trägt ein Zeltdach aus Schiefer, was als typisch für die Region gilt.[15][16]
↑Lussagnet-Lusson. Gasconha.com, abgerufen am 31. August 2017 (französisch).
↑ abLussagnet-Lusson. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 31. August 2017; abgerufen am 31. August 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
↑Ma commune : Lussagnet-Lusson. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 31. August 2017 (französisch).