Péri machte eine Maurerlehre und begann 1918 in Budapest ein Studium der Bildhauerei. In Budapest betätigte er sich u. a. als Schauspieler. Er war seit dieser Zeit eng mit László Moholy-Nagy befreundet.
Unter dem nationalistischen Druck in Ungarn musste er seinen Namen in László Péri magyarisieren, auch in Deutschland und Großbritannien passte er den Namen den dortigen Schreib- und Sprechgewohnheiten an und trug schließlich den Namen Peter (Laszlo) Peri.
Nach der Niederschlagung der Ungarischen Räterepublik emigrierte er 1920 vor dem Weißen Terror nach Paris und kam mit einem Empfehlungsschreiben Lajos Kassáks nach Berlin. Hier wurde er Mitglied der KPD, für die er politische Grafiken für deren Agitprop-Arbeit schuf, z. B. 1921 für Plakate „Bündnis Moskau-Berlin bringt Rettung“ und „Lest das Volksblatt, die kommunistische Tageszeitung“.[1]
Mit Moholy-Nagy, Sándor Bortnyk, Alfréd Kemény (Durus) und Ernst Kallai repräsentierte er die besondere Form des ungarischen Konstruktivismus[2] und nahm an den theoretischen Diskussionen der ungarischen Avantgarde teil. 1923 veröffentlichte er mit Moholy-Nagy, Kemény und Kallai in der kommunistischen Kunst- und Literaturzeitschrift Egység (Einheit) einen „Aufruf an die ungarisch sprechenden kommunistischen kulturschaffenden Arbeiter“ mit dem Anliegen der Gründung einer einheitlichen ungarischen Proletkultorganisation.[3] Péris Werke wurden in der Zeitschrift Der Sturm zwischen 1921 und 1927 besprochen.
Von 1924 bis 1928 war Péri als Architekt beim Berliner Stadtbauamt beschäftigt. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre wandte er sich der realistisch-figürlichen Plastik zu. Péri wurde Mitglied der 1928 gegründeten Assoziation revolutionärer bildender Künstler.
Der 1971 geborene britische Maler, Zeichner und Bildhauer Peter Peri ist ein Enkel.[4]John Bergers Roman A Painter of Our Time (1958)[5] ist inspiriert von der Person Peris.
Moholy-Nagy, Peri: Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Plastiken, Galerie Der Sturm in Berlin 1922 und 1923[6]
Raumkonstruktionen (dreiteilige Wandkomposition) Große Berliner Kunstausstellung 1923.
Peri / Hilbersheimer / Nell Walden. Galerie Der Sturm in Berlin 1924.
5. bis 31. Mai 1973: Laszlo Peri, Werke 1920–1924 und die Probleme der „Shaped Canvas“ Kölnischer Kunstverein.
Laszlo Peri, 1899–1967: Arbeiten in Beton: Reliefs, Skulpturen, Graphik. Ausstellung. Neue Gesellschaft für Bildende Kunst Berlin, Skulpturenmuseum Marl, 1982.
6. November 1987 bis 23. Januar 1988: Laszlo Moholy-Nagy, Laszlo Peri – zwei Künstler der ungarischen Avantgarde in Berlin 1920–1925. Graphisches Kabinett Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen.
10. Januar bis 6. April 2019: László Péri (1899–1967) Skulpturen und Reliefs. Galerie Berinson.[7]
Adolf Behne: Péri. Ein Bildhauer des Proletariats. In: die Welt am Abend, Berlin, 29. Oktober 1931[8]
Margit Rowell: László Péri. In: The planar dimension: Europe, 1912–1932. Solomon R. Guggenheim Foundation, New York 1979, S.28–30 und 134–137 (englisch, Textarchiv – Internet Archive – mit Kurzbiografie und Bildnissen einiger seiner Raumkonstruktionen).
Peri, László. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S.337 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,2. München: Saur, 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 896.
Hubertus Gaßner: „Ersehnte Einheit“ oder „erpreßte Versöhnung“. Zur Kontinuität und Diskontinuität ungarischer Konstruktivismus-Konzeptionen. In: Hubertus Gaßner: Wechselwirkungen: ungarische Avantgarde in der Weimarer Republik. [Neue Galerie, Kassel, 9. November 1986 – 1. Januar 1987; Museum Bochum, 10. Januar 1987 – 15. Februar 1987]. Jonas-Verlag, Marburg 1986, S. 183–257.
Ronald Berg: Rarität beim Berliner Kunsthandel Wolfgang Werner – Mappenwerke aus dem Jahr 1923 von Moholy-Nagy, Lissitzky, Péri und Schlemmer. In: Der Tagesspiegel. 15. Oktober 1999 (tagesspiegel.de).
↑Nora Aradi: Berlin – Budapest. In: Klaus Kändler u. a. (Hrsg.): Berliner Begegnungen. Ausländische Künstler in Berlin 1918 bis 1933. Dietz Verlag Berlin, 1987, S. 229
↑Tanja Frank: Ernst Kállai in Berlin. In: Klaus Kändler u. a. (Hrsg.): Berliner Begegnungen. Ausländische Künstler in Berlin 1918 bis 1933. Dietz Verlag Berlin, 1987, S. 290
↑Frank, s. a. o., S. 292/293 (dort auch der Text der Erklärung)