Marcela Iacub (* 1964 in Buenos Aires, Argentinien) ist eine argentinisch-französische Autorin, Rechtsanwältin und Forscherin.
Marcela Iacub begann in Argentinien eine juristische Ausbildung, die sie dank eines Stipendiums ab 1989 in Paris fortsetzen konnte. Sie erwarb das Diplôme d’études approfondies bei Yan Thomas und promovierte an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) beim Arbeitsrechtler Antoine Lyon-Caen. Beim CNRS arbeitete sie als wissenschaftliche Angestellte und wurde Mitglied im „Laboratoire de démographie et d'histoire sociale“ der EHESS. Iacub war mit dem Philosophen Patrice Maniglier verheiratet.
Iacub schreibt als Publizistin zu zeitgeistigen Themen wie Vegetarismus, Künstliche Befruchtung, Sexualmoral, Pornographie, Frauenrechte, Adoptionsrechte für gleichgeschlechtliche Paare und beteiligt sich meinungsstark an öffentlichen Debatten. Sie schreibt regelmäßig Kolumnen in der Zeitung Libération. Iacub produzierte auch Fernsehfeatures. Im Kino-Thriller La femme du Vème von Paweł Pawlikowski spielte sie 2011 eine Nebenrolle.
Eine eigenwillige Apologie der Sex-Affären des Politikers Dominique Strauss-Kahn erschien im Januar 2012 mit ihrer Schrift Une société de violeurs ?. Die beiden hatten 2012 eine von ihr eingefädelte mehrmonatige Liaison, die nach ihrer Beendigung von Iacub skandalträchtig in dem autofiktional gehaltenen Roman Belle et Bête verarbeitet wurde, was Strauss-Kahn zu medienwirksam gerichtlichen Schritten gegen den Vorabdruck und die Buchveröffentlichung provozierte.[1] Iacub und ihr Verlag wurden wegen Verstößen gegen das Persönlichkeitsrecht zu Schadenersatz und zu Auflagen bei der Publikation des Buches verurteilt, und das Magazin Nouvel Observateur, das Auszüge vorab gedruckt hatte, zu einer Geldzahlung und einer Gegendarstellung.[2]
Personendaten | |
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NAME | Iacub, Marcela |
KURZBESCHREIBUNG | argentinisch-französische Autorin |
GEBURTSDATUM | 1964 |
GEBURTSORT | Buenos Aires |