Maria Wörth
| ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Klagenfurt-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | KL | |
Hauptort: | Maria Wörth/Reifnitz | |
Fläche: | 17,40 km² | |
Koordinaten: | 46° 37′ N, 14° 10′ O | |
Höhe: | 450 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.648 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 95 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9082 | |
Vorwahlen: | 0 42 73 | |
Gemeindekennziffer: | 2 04 19 | |
NUTS-Region | AT211 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Wörthersee-Süduferstraße 115 9081 Reifnitz | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Markus Perdacher (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (15 Mitglieder) |
||
Lage von Maria Wörth im Bezirk Klagenfurt-Land | ||
Halbinsel Maria Wörth, gesehen vom Pyramidenkogel (2012) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Maria Wörth (slow.: Otok) ist eine Gemeinde mit 1648 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Klagenfurt-Land in Österreich, im Bundesland Kärnten, dessen gleichnamige Ortschaft Maria Wörth auf einer Halbinsel am südlichen Ufer des Wörthersees liegt. Die namensgebende Kirche wurde schon im 9. Jahrhundert als „Maria Werd“ urkundlich erwähnt.
Maria Wörth befindet sich etwa 14 Kilometer westlich von Klagenfurt. Das Gemeindegebiet erstreckt sich in hügeligem Gelände mit hohem Waldanteil über mehrere Kilometer entlang des südlichen (rechten) Seeufers.
Die Gemeinde ist in die beiden Katastralgemeinden Maria Wörth und Reifnitz gegliedert. Ihnen zugeordnet sind folgende acht Ortschaften (Einwohnerzahlen Stand 1. Jänner 2024[1]):
Techelsberg | Pörtschach | Krumpendorf |
Klagenfurt | ||
Schiefling am Wörthersee | Keutschach am See |
Nachdem in der Mitte des 8. Jahrhunderts Missionare des Bistums Salzburg in das heutige Kärnten gekommen waren, erfolgte ab etwa 830 von Innichen aus durch das Bistum Freising die Tochtergründung Maria Wörth auf der Insel im Wörthersee. Die Halbinsel, auf der sich heute die gotische Wallfahrtskirche befindet, war bis 1770 eine Insel, was noch am Namen Wörth erkennbar ist. Der slowenische Name „Otok“ bedeutet ebenfalls „Insel“.
Um 875 wurde auf dem höchsten Punkt der Insel eine Marienkirche errichtet, in der die Reliquien der Märtyrer Primus und Felicianus beigesetzt wurden. Ausgehend vom Anwesen auf der Insel wurden in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts mehrere Kirchen in der Umgebung gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung Maria Wörths stammt aus dem Jahr 894.
Bischof Otto I. von Freising gründete zwischen 1146 und 1150 in Maria Wörth ein zweites Kollegiatstift in Kärnten. Eine weitere, kleinere Kirche, die heute noch unter dem Namen Rosenkranz- oder Winterkirche besteht, wurde 1155 geweiht. Beide Kirchen brannten im Jahr 1399 ab, wurden aber wieder neu errichtet. Um 1500 hatte das Bistum Freising seinen Einfluss in Kärnten verloren. Die Propstei fiel an das Stift Millstatt und wurde 1598 bei dessen Übernahme durch den Jesuitenorden aufgelöst. Nach der Aufhebung des Millstätter Klosters durch das Jesuitenverbot von 1773 und nachdem 1809 das Stift St. Paul wieder eröffnet wurde, übergab man diesem Maria Wörth sowie die Herrschaft Leonstein bei Pörtschach.
Mit der Glanfurt wurde 1770 ein künstlicher Abfluss des Wörthersees geschaffen, der Wasserspiegel des Sees sank und Maria Wörth wurde zur Halbinsel.
Bei der Konstituierung der politischen Gemeinden im Jahr 1850 kam die Katastralgemeinde Maria Wörth zur Ortsgemeinde Schiefling am Wörthersee und die Katastralgemeinde Reifnitz zur Ortsgemeinde Keutschach. 1903 wurde dann aus beiden die Gemeinde Maria Wörth gebildet. Im Nationalsozialismus mussten 1938 Maria Loretto und einige größere Seeparzellen an Klagenfurt abgetreten werden.
In den Jahren 1971 und 1972 wurden in Maria Wörth und Umgebung zwei Filme (Immer Ärger mit Hochwürden und Hochwürden drückt ein Auge zu) gedreht. Die römisch-katholische Kirche von Maria Wörth ist dabei die Kirche des Filmpfarrers.
Im September 2023 wird ein Masterplan zur Neugestaltung der Halbinsel verkündet, die im Grundbesitz von Land und katholischer Kirche steht. Motto: „Garten Eden am See“. Freier Blick auf den See und Seezugang für Fußgänger wird angestrebt. Ein Architektenwettbewerb wird geplant.[2]
Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Maria Wörth 1.258 Einwohner, davon sind 93,5 % österreichische, 3,3 % deutsche, 1,2 % bosnische und 1,0 % kroatische Staatsbürger.
Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 80,6 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 7,2 % und zum Islam 1,0 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 7,8 % der Einwohner.
Die Wirtschaft Maria Wörths wird durch den Sommertourismus dominiert. Die Anzahl der Übernachtungen sank von 133.000 im Jahr 2011 auf 124.000 im Jahr 2018. In den COVID-Jahren 2019 und 2020 ging die Übernachtungszahl auf 115.000 und 93.000 zurück.[3][4]
Die Wörthersee-Süduferstraße verbindet die am weitesten westlich gelegene Ortschaft Unterdellach mit dem südöstlichen Ende des Wörthersees, wo das Gemeindegebiet an die Stadt Klagenfurt grenzt. In dem viel frequentierten Seebadeort befindet sich auch eine Anlegestelle der Wörtherseeschifffahrt.
Der Gemeinderat von Maria Wörth hat 15 Mitglieder.
|
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
|
Bürgermeister ist Markus Perdacher (ÖVP).[11]
Das Wappen, das der Gemeinde am 14. Februar 1983 verliehen wurde, enthält mehrere Komponenten aus der Geschichte bzw. der Eigenart der Gemeinde. Der blaue Schildgrund, der goldene Wellenschnitt und der Fisch symbolisieren die Lage am Wörthersee und den Wohlstand, den der Fremdenverkehr gebracht hat. Das goldene Lilienkreuz bringt die kulturelle Ausstrahlung des Freisinger Missionszentrums, der Kirche bzw. des Kollegiatkapitels und der Jesuitenpatres zum Ausdruck. Ungewöhnlich ist der Dreiecksschild, der in Kärnten sonst nur in Gemeinden ritterlicher Herkunft vorkommt.
Die Blasonierung des Wappens lautet wie folgt:
Die Fahne ist Blau-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.