Mario Seidl (Nordischer Kombinierer)

Mario Seidl
Seidl beim Weltcup in Ramsau 2016

Seidl beim Weltcup in Ramsau 2016

Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 8. Dezember 1992 (31 Jahre)
Geburtsort Schwarzach im Pongau, Österreich
Größe 178 cm
Gewicht 63 kg
Beruf Heeressportler
Karriere
Verein TSU St. Veit i. P.-Salzburg
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 2 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze 2018 Pyeongchang Team
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Bronze 2017 Lahti Team
Bronze 2019 Seefeld Team
Bronze 2021 Oberstdorf Team
 Österreichische Meisterschaften
Gold 2012 Bischofshofen/Ramsau Gundersen GS
Silber 2013 Villach Gundersen NS
Bronze 2013 Bischofshofen Gundersen GS
Silber 2014 Stams/Seefeld Gundersen NS
Silber 2014 Innsbruck/Fulpmes Gundersen GS
Gold 2016 Bischofshofen/Villach Gundersen GS
Silber 2016 Villach Gundersen NS
Platzierungen im Weltcup
 Debüt im Weltcup 03. Februar 2012
 Weltcupsiege (Einzel) 02  (Details)
 Gesamtweltcup 06. (2016/17, 2018/19)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 2 2 4
 Team 0 0 1
 Teamsprint 0 0 1
Platzierungen im Grand Prix
 Debüt im Grand Prix 13. August 2010
 Grand-Prix-Siege (Einzel) 07  (Details)
 Grand-Prix-Siege (Team) 01  (Details)
 Gesamtwertung 01. (2017, 2018)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 7 7 4
 Team 1 1 0
Platzierungen im Continental Cup (COC)
 Debüt im COC 06. Februar 2010
 COC-Siege (Team) 01  (Details)
 Gesamtwertung COC 17. (2014/15)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 0 1 1
 Team 1 0 0
letzte Änderung: 6. März 2022

Mario Seidl (* 8. Dezember 1992 in Schwarzach im Pongau) ist ein österreichischer Nordischer Kombinierer. Sein größter Erfolg war der Sieg beim Nordic Combined Triple in Chaux-Neuve 2019.

Seidl begann 1998 mit der Nordischen Kombination und gab im März 2007 bei FIS-Juniorenwettbewerben sein internationales Debüt. Ab September 2008 startete er im Alpencup und erreichte dabei bereits im zweiten Wettbewerb von Kranj erstmals die Punkteränge. Erstmals in die Top 10 kam Seidl beim Gundersen-Normalschanzen-Alpencup in Seefeld in Tirol am 18. Dezember 2009. Bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2010 in Hinterzarten erreichte Seidl von der Normalschanze und über 5 km Rang 12.[1] Das Rennen über 10 km konnte er nicht beenden.[2] Mit seinen Mannschaftskollegen erreichte er im Team-Wettbewerb Rang neun.[3] Wenige Tage später startete Seidl in Eisenerz erstmals im Continental Cup der Nordischen Kombination und gewann als 24. auch erste Punkte. Zurück im Alpencup sicherte er sich in Lauscha und Chaux-Neuve im Februar und März zwei fünfte Plätze.

Im August 2010 startete Seidl in Oberwiesenthal erstmals im Grand Prix der Nordischen Kombination, blieb aber in beiden Rennen ohne Chance und damit auch ohne Punkte. Bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2011 in Otepää gelang Seidl von der Normalschanze und über 10 km ein eher enttäuschender 23. Platz[4], bevor er über die 5-km-Distanz nach Sprüngen von der gleichen Schanze mit Rang sieben deutlich in den Top 10 platzierte.[5] Im Rahmen des Grand Prix der Nordischen Kombination 2011 gelang Seidl in Liberec ein guter zehnter Platz und damit auch erstmals ein Punktgewinn im Sommerweltcup. Auch in Oberstdorf landete er in den Punkten und beendete schließlich den Grand Prix auf Platz 27 der Gesamtwertung.

Nach weiteren guten Platzierungen im Continental Cup und einem Sieg im Alpencup im Januar 2012 in Hinterzarten bekam Seidl wenige Tage später einen Startplatz im Weltcup der Nordischen Kombination. In seinen ersten beiden Wettbewerben im Val di Fiemme verpasste er jedoch die Punkteränge noch knapp. Zur Saison 2012/13 bekam Seidl einen festen Startplatz im A-Kader[6] und überzeugte bereits beim Saisonauftakt in Ramsau am Dachstein mit einem guten 12. Platz und damit dem ersten Punktgewinn.[7] In Almaty gelang ihm im Februar mit Rang fünf und Rang sechs erstmals der Sprung unter die besten zehn. Nachdem er auch im letzten Weltcup der Saison in Oslo mit dem siebenten Platz in die Top 10 gelaufen war, beendete er seine erste Weltcup-Saison auf einem guten 24. Platz. In der folgenden Saison 2013/14 konnte er an diesen Erfolg nicht ganz anknüpfen und landete auf Platz 31 der Gesamtwertung. Auch im Winter 2014/15 blieb er anfangs ohne Top-10-Resultat in den Einzelweltcups. Lediglich mit der Mannschaft konnte Seidl im Team-Weltcup von Schonach im Schwarzwald Platz sechs erreichen. Wenig später gelang ihm auch im Val di Fiemme wieder ein neunter Platz. Zuvor hatte Seidl im Sommer 2014 im Grand Prix von Villach den vierten Platz erreicht.[8]

Seidl mit Nummer 1 nach dem Springen in Ramsau 2016

Im Februar 2015 wechselte Seidl für zwei Wochen zurück in den Continental Cup und konnte dort in vier Wettbewerben unter die besten zehn springen und laufen. Am erfolgreichsten verlief der Continental Cup von Klingenthal, bei dem er neben einem Sieg im ersten einen dritten Platz im zweiten Wettbewerb erreichte. In den Grand Prix der Nordischen Kombination 2015 startete Seidl mit einem zweiten Platz im Teamsprint Oberwiesenthal gemeinsam mit seinem Partner David Pommer. Beim Grand Prix in Tschagguns feierte er seinen ersten Sieg in dieser Serie.[9][10] In Oberstdorf stand er erneut auf dem Podium und wurde Dritter.[11]

In die Weltcup-Saison 2016/17 startete er mit einem fünften und vierten Platz in den Einzelbewerben im finnischen Ruka. Im norwegischen Lillehammer erreichte er zusammen mit David Pommer, Wilhelm Denifl und Philipp Orter in der Teamstaffel einen dritten Platz. Diese Leistungen konnte er beim Weltcup in der Ramsau bestätigen, wo er erneut einen vierten Platz im Einzel erringen konnte. Am 4. Februar 2017 erreichte er bei der Olympia-Generalprobe in Pyeongchang mit Platz zwei seine erste Podiumsplatzierung.

Seidl gewann den Grand Prix 2018. Zum Auftakt der Wintersaison 2018/19 gelang Seidl in Ruka sein erster Weltcup-Sieg.

Im Sommer 2019 ging Seidl zunächst nicht bei den Wettbewerben des Grand Prix an den Start, wollte aber eigentlich an den letzten beiden Wettkämpfen in Planica teilnehmen. Am 6. September knickte dem Salzburger im zweiten Trainingssprung von der Bloudkova Velikanka bei einer Weite von 134,5 Metern das linke Knie weg und riss sich das vordere Kreuzband im linken Knie.[12] Seidl fiel somit für die gesamte Saison 2019/20 aus.[12]

An den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2023 in Planica nahm Seidl krankheitsbedingt nicht teil. Aufgrund der Diagnose Hypogammaglobulinämie beendete er anschließend seine Saison vorzeitig.[13] Sein bestes Saisonergebnis stellte der fünfte Platz Anfang Dezember in Lillehammer dar. Nach der Saison 2022/23 trat er zurück.

Seidl war als Sportler des Heeressportzentrums des Österreichischen Bundesheers mit dem Dienstgrad Zugsführer aktiv.[14]

Weltcup-Siege im Einzel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 24. November 2018 Finnland Ruka Gundersen
2. 20. Jänner 2019 Frankreich Chaux-Neuve Gundersen 1
1 
Gleichzeitig Gesamtsieg beim Nordic Combined Triple.

Grand-Prix-Siege im Einzel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Ort Typ
1. 2. September 2015 Osterreich Tschagguns Gundersen Normalschanze
2. 31. August 2016 Osterreich Villach Gundersen Normalschanze
3. 20. August 2017 Deutschland Oberwiesenthal Gundersen Normalschanze
4. 26. August 2017 Deutschland Oberstdorf Gundersen Großschanze
5. 22. September 2018 Slowenien Planica Gundersen Großschanze
6. 23. September 2018 Slowenien Planica Gundersen Großschanze
7. 5. September 2021 Osterreich Villach Gundersen Normalschanze

Platzierungen bei Olympischen Winterspielen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen NS Gundersen GS Team
Korea Sud 2018 Pyeongchang 13. 03.
China Volksrepublik 2022 Peking 13.

Weltcup-Platzierungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison Platz Punkte
2012/13 24. 206
2013/14 31. 102
2014/15 31. 114
2015/16 16. 324
2016/17 06. 719
2017/18 11. 494
2018/19 06. 729
2020/21 20. 167
2021/22 10. 529
Commons: Mario Seidl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. FIS Junior World Ski Championships 2010 - Men’s Gundersen HS106/5.0 km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 25. September 2015.
  2. FIS Junior World Ski Championships 2010 - Men’s Gundersen HS106/10.0 km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 25. September 2015.
  3. FIS Junior World Ski Championships 2010 - Men’s Team HS106/4x5 km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 25. September 2015.
  4. FIS Junior World Ski Championships 2011 - Men’s Gundersen NH HS100/10.0 km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 25. September 2015.
  5. FIS Junior World Ski Championships 2011 - Men’s Gundersen NH HS100/5.0 km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 25. September 2015.
  6. Salzburger Landesskiverband: ÖSV Kader. In: slsv.at. 12. August 1982, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2015; abgerufen am 25. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.slsv.at
  7. Nordische Kombination: Salzburger Seidl mischt sich in die Weltspitze. In: salzburg24.at. 17. Dezember 2012, abgerufen am 25. September 2015.
  8. Tiroler Tageszeitung Online: Mario Seidl beim Sommer-Grand-Prix in Villach Vierter – Tiroler Tageszeitung Online - Nachrichten von jetzt! In: mobileapps.tt.com. 27. August 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2015; abgerufen am 25. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mobileapps.tt.com
  9. sid (Sport-Informationsdienst): Sommer-Grand-Prix: Kombinierer Rießle in Tschagguns auf Platz drei. In: handelsblatt.com. 2. September 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2015; abgerufen am 25. September 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.handelsblatt.com
  10. Mario Seidl gewinnt in Tschagguns/Partenen. In: nordische-kombination24.de. 2. September 2015, abgerufen am 25. September 2015.
  11. Rang 3 für Mario Seidl in Oberstdorf. In: nordische-kombination24.de. 5. September 2015, abgerufen am 25. September 2015.
  12. a b Mario Seidl erfolgreich am Knie operiert, auf oesv.at vom 6. September 2019, abgerufen am 7. September 2019.
  13. Erkrankter Mario Seidl beendet Saison vorzeitig. In: salzburg24.at. 12. März 2023, abgerufen am 12. März 2023.
  14. Bundesheer-Leistungssportler/-innen. (PDF) In: Webseite Bundesheer. Österreichisches Bundesheer, 1. Dezember 2020, S. 3, abgerufen am 1. März 2021.