Die Gemeinde Mayahi besteht aus einem urbanen und einem ländlichen Gemeindegebiet. Das urbane Gemeindegebiet ist in acht Stadtviertel gegliedert. Diese heißen Guidan Karo, Hôpital de District, Mayahi Saboua, Mayahi Safou, Mayahi Sofoua, Mayahi Zongo, Sabon Gari und Zongo Guidan Issa. Bei den Siedlungen im ländlichen Gemeindegebiet handelt es sich um 54 Dörfer, 63 Weiler und 26 Lager.[1]
Der Ort ist nach seinem ersten Herrscher Mayahi benannt. Vor der Ankunft der Franzosen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gehörte Mayahi zum unabhängigen Staat Gobir.[3] Der britische Reiseschriftsteller A. Henry Savage Landor besuchte die Dörfer Mayahi, Digaba und Gamouza 1906 im Rahmen seiner zwölfmonatigen Afrika-Durchquerung.[4] Die französische Verwaltung richtete Anfang des 20. Jahrhunderts einen Kanton in Mayahi ein, dem 1924 der aufgelöste Kanton El Moctar angeschlossen wurde.[5] Die 236 Kilometer lange Piste für Reiter zwischen den Orten Madaoua und Tessaoua, die durch Mayahi führte, galt in den 1920er Jahren als einer der Hauptverkehrswege in der damaligen Kolonie.[6]
Mayahi war neben N’Guigmi die zweite Stadt in Niger, in der der Kapitalentwicklungsfonds der Vereinten Nationen ab Ende 2000 ein Projekt zur Schaffung einer dezentralen lokalen Verwaltung durchführte. Das Projekt umfasste unter anderem die Überwachung informeller Wahlen und informelle „Schattenregierungen“, um den Aufbau funktionierender offizieller kommunaler Gremien vorzubereiten.[7] Im Jahr 2002 wurde im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform das Gebiet des Kantons Mayahi auf die Gemeinden Mayahi sowie Attantané, Guidan Amoumoune (einschließlich des Dorfs El Moctar) und Sarkin Haoussa aufgeteilt.
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Stadtgemeinde 90.540 Einwohner, die in 10.569 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 67.544 in 8597 Haushalten.[8]
Das urbane Gemeindegebiet hatte bei der Volkszählung 2012 13.157 Einwohner in 8757 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 9774 in 1433 Haushalten[8] und bei der Volkszählung 1988 5724 in 768 Haushalten.[9] Bei der Volkszählung 1977 waren es 3292 Einwohner.[10]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze der 54 Dörfer im ländlichen Gemeindegebiet.[1]
Die Stadt ist der Sitz eines Tribunal d’Instance, eines der landesweit 30 Zivilgerichte, die unterhalb der zehn Zivilgerichte der ersten Instanz (Tribunal de Grande Instance) stehen.[13] Die Haftanstalt Mayahi hat eine Aufnahmekapazität von 250 Insassen.[14]
Die Stadt liegt in einer Zone, in der Regenfeldbau betrieben wird.[15] In Mayahi gibt es einen Viehmarkt. Der Markttag ist Montag.[16] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Stadtzentrum.[17] In Mayahi wird ein lokaler Bürgerhörfunk (radio communautaire) betrieben.[18]
Im Stadtzentrum gibt es ein Distriktkrankenhaus und ein über ein eigenes Labor und eine Entbindungsstation verfügendes Gesundheitszentrum des Typs Centre de Santé Intégré (CSI). Weitere Gesundheitszentren dieses Typs, jedoch jeweils ohne eigenes Labor und Entbindungsstation, sind in den ländlichen Siedlungen Guidan Tawayé und Koren Habdjia vorhanden.[19]
Allgemein bildende Schulen der Sekundarstufe sind der CEG FA Mayahi, der CES Mayahi und der im Dorf Koren Habdjia gelegene CEG Koren Habdjia. Das Kürzel CEG steht dabei für Collège d’Enseignement Général und das Kürzel CES für Collège d’Enseignement Secondaire. Als CEG FA wird ein Collège d’Enseignement Général des Typs Franco-Arabe bezeichnet, das einen Schwerpunkt auf die arabische zusätzlich zur französischen Sprache aufweisen.[20] Beim Collège d’Enseignement Technique de Mayahi (CET Mayahi) handelt es sich um eine technische Fachschule.[21] Das Berufsausbildungszentrum Centre de Formation aux Métiers de Mayahi (CFM Mayahi) bietet Lehrgänge in familiärer Wirtschaft und Land-, Forst- und Weidewirtschaft an.[22]
Durch die Gemeinde, unter anderem durch das urbane Zentrum, verläuft die Nationalstraße 19 zwischen Tchadoua und Belbédji. Sie kreuzt im Dorf Kotaré die Nationalstraße 37 zwischen Kornaka und Tessaoua. Außerdem zweigt hier die 48,7 Kilometer lange Landstraße RR4-006 nach Aguié ab.[23]
Haro Mantaou: La doumeraie de Goulbi N’Kaba de Maradi. Quel enjeu pour l’amélioration de la sécurité alimentaire dans le terroir de Dan-Babba, commune urbaine de Mayahi. Mémoire de Maîtrise. Département de Géographie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2012.
Oumarou Moussa Adamou Guiré: Evaluation de l’impact du warrantage sur les capacités de résilience à l’insécurité alimentaire des ménages agricoles dans la commune de Mayahi. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2018.
Boubacar Sani Ousmane: Fonctionnement des marchés à bétail et commercialisation des animaux dans la région de Maradi, cas des marchés de Dakoro, Mayahi, Tessaoua et Maradi. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2013.
↑Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S.9 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 19. März 2022]).
↑Ogunsola John Igue, Kengne Fodouop, Jérôme Aloko-N’Guessan (Hrsg.): Maîtrise de l’espace et développement en Afrique. Etat des lieux. Karthala, Paris 2010, ISBN 978-2-8111-0264-7, S.239.
↑A. Henry Savage Landor: Across Widest Africa. An Account of the Country and People of Eastern, Central and Western Africa As Seen During a Twelve Months' Journey From Djibuti To Cape Verde. Volume II. Hurst and Blackett, London 1907, S.323–324 (archive.org [abgerufen am 13. März 2021]).
↑Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S.248.
↑Maurice Abadié: La Colonie du Niger. Mit einem Vorwort von Maurice Delafosse. Société d’Editions Géographiques, Maritimes et Coloniales, Paris 1927, S.428.
↑Angelo Maliki Bonfiglioli: Empowering the Poor: Local Governance for Poverty Reduction. United Nations Capital Development Fund, 2003, S.85.
↑Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.184 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
↑Recensement général de la population 1977. Résultats définitifs. Rapport d’Analyse. Direction de la Statistique et de l’Informatique, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey Dezember 1985, S.30 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 28. März 2021]).
↑Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr.32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
↑Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
↑Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).