Michael Emmanuilowitsch Goldstein (russisch Михаил Эммануилович Гольдштейн, auch transkribiert als Mikhail Emmanuilovich Goldstein, hebräisch מיכאל גולדשטיין; Pseudonym: Michajlo Michajlovsky) (* 8. November 1917 in Odessa; † 7. September 1989 in Hamburg) war ein deutsch-israelischer Violinist, Dirigent, Komponist und Musikpädagoge deutsch-russisch-ukrainisch-sowjetischer Herkunft.
Michael Goldstein war Sohn von Emanuel Goldstein, der 1884 in Leipzig geboren worden und seit 1910 Professor für Mathematik in Odessa war. Sein Vater nahm 1918 die sowjetische Staatsbürgerschaft an. Michael erhielt ab seinem vierten Lebensjahr Violinunterricht und debütierte bereits im Alter von fünf Jahren als Wunderkind. In seiner Jugend war er ein Schüler von Pjotr Stoljarski, der auch David Oistrach und Nathan Milstein unterrichtete. Als Komponist verfasste er u. a. mehrere Werke, die unter den Namen anderer Komponisten veröffentlicht wurden, so z. B. 1948 die angebliche 21. Sinfonie von Nikolaj Owsjanniko-Kulikowski (1768–1846), die als musikalischer Hoax Berühmtheit erlangte. Er gab außerdem häufig Konzerte als Violinist. Daneben nahm er diverse Schallplatten auf, insbesondere die Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach. Nachdem er wegen einer Handverletzung seine Karriere als Violinist aufgeben musste, konzentrierte er sich auf seine kompositorische und musikpädagogische Tätigkeit. 1963 emigrierte er aus der Sowjetunion und kam nach Umwegen über Ost-Berlin, Wien, Jerusalem und London 1969 in die Bundesrepublik Deutschland. Seit 1969 war er als Professor für Violine an der Musikhochschule Hamburg tätig und bildete dort viele Musiker aus, die später Preisträger bei Jugend musiziert wurden. Seine langjährige Assistentin war Erdmute Knolle. 1984 erhielt er für seine musikpädagogische Arbeit und sein soziales Engagement das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Er gab viele Konzerte zusammen mit Galina Kowal und Michael Minsky u. a. in der Musikhalle in Hamburg.
Sein jüngerer Bruder Boris Goldstein (1922–1987) war ebenfalls ein bedeutender Violinvirtuose, der gleichfalls nach Deutschland emigrierte. Der Physiker Eugen Goldstein (1850–1930) war der Onkel seines Vaters.
Seine Tochter Lidia Goldstein ist ebenfalls Violinistin und unterrichtet an der Musikschule der Stadt Quickborn Violine und Klavier.[1]
Zu seinen Schülern zählt Angelika Bachmann, die erste Violinistin des Ensembles Salut Salon.
Personendaten | |
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NAME | Goldstein, Michael |
ALTERNATIVNAMEN | Goldstein, Michael Emmanuilowitsch; Гольдштейн, Михаил Эммануилович; Michajlovsky; Michajlo (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-russischer Violinist und Musikpädagoge |
GEBURTSDATUM | 8. November 1917 |
GEBURTSORT | Odessa |
STERBEDATUM | 7. September 1989 |
STERBEORT | Hamburg |