Miroslav Holub (* 13. September 1923 in Pilsen; † 14. Juli 1998 in Prag) war ein tschechischer Dichter und Arzt.
Holub machte die Matura. Während der deutschen Besatzungszeit war er von 1942 bis 1945 als Bahnarbeiter zwangsverpflichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs studierte er bis 1953 Naturwissenschaften, Medizin und Immunbiologie. Er arbeitete an der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften und beschäftigte sich dort mit Immunologie. Dann war er in Prag als freischaffender Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer tätig.
Seine schriftstellerischen und lyrischen Arbeiten sind von der Wissenschaft inspiriert. „Sein Gedicht will wissenschaftlich exakt beobachten, unpathetisch konstatieren.“ Eine sensible moralisch-kritische Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Umwelt steht im Mittelpunkt von sieben Lyrikbänden, die er 1964 auswahlweise in der Sammlung Anamnesa zusammenfasste.[1]
Studienaufenthalte führten Holub u. a. nach Polen, in die Bundesrepublik Deutschland, nach England und in die USA. Literarisch engagierte er sich in der Zeitschrift Květen. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 war er bis 1980 einer Veröffentlichungssperre unterworfen.
Am 8. Dezember 1998 wurde der Asteroid (7496) Miroslavholub nach ihm benannt.
siehe auch Liste tschechischer Schriftsteller
Personendaten | |
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NAME | Holub, Miroslav |
KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Schriftsteller, Naturwissenschaftler, Arzt |
GEBURTSDATUM | 13. September 1923 |
GEBURTSORT | Pilsen |
STERBEDATUM | 14. Juli 1998 |
STERBEORT | Prag |