Montbrun-les-Bains | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Drôme (26) | |
Arrondissement | Nyons | |
Kanton | Nyons et Baronnies | |
Gemeindeverband | Baronnies en Drôme Provençale | |
Koordinaten | 44° 11′ N, 5° 27′ O | |
Höhe | 568–1362 m | |
Fläche | 33,26 km² | |
Einwohner | 443 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 13 Einw./km² | |
Postleitzahl | 26570 | |
INSEE-Code | 26193 | |
Dorfansicht |
Montbrun-les-Bains ist eine französische Gemeinde im Département Drôme in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie ist dem Kanton Nyons et Baronnies und dem Arrondissement Nyons zugeteilt.
Das Dorf ist seit 1982 als eines der Plus beaux villages de France (Schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert[1] und weist viele Quellen auf.
Der südfranzösische Bergort mit 443 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) liegt im Süden des Départements Drôme 95 km südsüdöstlich von Valence auf fast 600 Meter über Meer an einem Hang des Mont Ventoux. Das Gemeindegebiet wird von der Toulourenc durchflossen. Das Klima ist mediterran, und die Landschaft weist eine auf Trockenheit spezialisierte Vegetation auf, wobei vor allem die zahlreichen Lavendelfelder augenfällig sind. Der Kurort verfügt über eine Therme.
Die schwefelhaltigen Thermen wurden bereits zur gallo-römischen Zeit gegen Rheuma und Hautkrankheiten sowie zur Öffnung der Atemwege genutzt.
Im Mittelalter gehörte die Herrschaft zuerst den Familien d’Agoult und de Mévouillon, später der Dynastie Dupuy. Im 12. Jahrhundert besaß die Abtei Saint-André de Villeneuve-lès-Avignon in Montbrun ein Priorat und drei Kirchen. Alle diese Einrichtungen waren abgabepflichtig. Im 13. Jahrhundert verblieben dann noch das Priorat und eine Kirche.
Charles Dupuy wurde 1530 in Montbrun geboren. Er war Leutnant und Nachfolger von François de Beaumont – Baron des Adrets und wurde ein Führer der Calvinisten. Er kämpfte tapfer und wurde hart geprüft; dafür erhielt er die Übernamen „der protestantische Bayard“ und „der Tapfere“. Am 12. August 1575 in der Schlacht Bataille du pont de Mirabel bei Châtillon-en-Diois verwundet und gefangen genommen, wurde er nach Grenoble überführt und vom Parlement zum Tode verurteilt. Bereits am Folgetag wurde er hingerichtet.
Jahr | 1911 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2008 | 2016 |
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Einwohner | 911 | 482 | 464 | 479 | 523 | 467 | 428 | 526 | 444 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Anekdote: Im Jahr 1876 meldeten verschiedene medizinische Fachzeitschriften,[2] dass es bei den Frauen des Orts üblich war, mit dem erklärten Ziel der Verhütung weiterer Schwangerschaften 2½–3 Jahre lang zu stillen; starb aber das Kind, dann entweder ein anderes Kind zu adoptieren oder aber einen Hundewelpen regelmäßig zum Saugen an die Brust zu legen. Auf diese Weise wurde der kleine Ort auch in zahlreichen ausländischen Fachzeitschriften bekannt, weil ein Arzt des Ortes beobachtet hatte, dass die Hundewelpen durchgängig Rachitis bekamen, die aber wieder verschwand, sobald man sie wieder an ihrem Muttertier saugen ließ. Der Arzt machte daraufhin den umgekehrten Versuch und berichtete, auf diese Weise Kinder von Rachitis geheilt haben zu wollen.
Das Thermalbad, welches für Montbrun und die Umgebung ein wesentliches Standbein des wirtschaftlichen Lebens darstellt, wurde 2006 erweitert. Der Kurort verfügt über zahlreiche Gästebetriebe, darunter zwei große Feriendörfer und zwei Resorts.
Montbrun-les-Bains besaß einen im Tal der Ouvèze liegenden Haltepunkt an der Schmalspurbahn Orange-Buis-les-Baronnies.[4] Heute verläuft auf der Bahnstrecke ein Fahrradweg.