Muhammad Subuh Sumohadiwidjojo

Muhammad Subuh Sumohadiwidjojo (* 22. Juni 1901 in Kedungjati bei Semarang, Zentraljava, Niederländisch-Ostindien; † 23. Juni 1987), mit anderem Namen Pak Subuh oder allgemein Bapak genannt, war ein indonesischer islamischer Geistlicher und Gründer der Subud-Bewegung, die in der javanischen mystischen Tradition steht und neben anderen Bewegungen wie Sumarah und Pangestu eine der mystischen Bewegungen (aliran kebatinan) ist, die im Nachkriegsindonesien erheblich an Bedeutung gewonnen haben.[1]

Muhammad Subuh behauptete, als junger Mann verschiedene mentale Erfahrungen gemacht zu haben, die ihn mit der spirituellen Energie einer höheren Macht in Verbindung brachten. In den 1930er Jahren glaubte er, dass es seine Pflicht sei, die empfangene spirituelle Energie, die er latihan kejiwaan (indonesisch: „Übung der Seele“[2]) nannte, an andere weiterzugeben.

Seit den 1950er Jahren – insbesondere durch seinen Besuch in London 1957 – verbreitete sich Subud rasch weltweit und Pak Subuh „subsequently travelled the world more than 17 times“.[3]

John G. Bennett (1897–1974), der aktiv an der Gründung des britischen Zweigs der Subud-Bewegung beteiligt war, berichtet in seiner Autobiographie über zahlreiche spirituelle Strömungen des 20. Jahrhunderts und ihre Vertreter, auch über seine Begegnung mit Pak Subuh.[4]

Der an der Universität Lund forschende niederländisch-schwedischen Religionswissenschaftler Antoon Geels (1946–2020) hat sich in verschiedenen Arbeiten um die Erforschung der Bewegung verdient gemacht.[5]

  • Apeliften Christian B. Sihombing: Mystik und Dialog der Religionen: ein Vergleich mystischen Denkens im Protestantismus, im Sufismus und in der Kebatinan und seine Bedeutung für den interreligiösen Dialog in Indonesien; Band 25 von Beiträge zur Missionswissenschaft und interkulturellen Theologie, 2012, ISBN 978-3-643-10976-7, S. 234 f., Teildigitalisat.
  • John R. Hinnells (Hrsg.): Who’s Who of World Religions. The Macmillan Press 1991 (S.C.R.W. [= Simon Weightman]: „Sumohadiwidjojo, Muhammad Subuh“, S. 391 f.)
  • Antoon Geels: Subud and the Javanese Mystical Tradition. Curzon Press, Surrey 1997
  • Antoon Geels: Subud: An Indonesian Interpretation of Ṣūfism. Chapter 24 in: Muhammad Afzal Upal, Carole M. Cusack (Hrsg.): Handbook of Islamic Sects and Movements. Brill 2021 (S. 568–588 – online abrufbar)
  • John G. Bennett: Das Durchqueren des großen Wassers: Die Geschichte einer Suche. Autobiografie. Chalice, Xanten 2011 (der Verfasser war früher ein Anhänger der Bewegung)

Schriften aus der Bewegung:

  • Muhammad-Subuh Sumohadiwidjojo: Autobiography: The History of Bapak R. M. Muhammad Subuh Sumohadiwidjojo, Founder of the Spiritual Association of Susila Budhi Dharma, or Subud. Subud Publications International 1990, ISBN 1-869822-07-2
  • Bapaks Ansprachen. Siegmund, Hamburg (in der DNB: 11 Bände)
  • Ein außergewöhnlicher Mann: Muhammad Subuh Sumohadiwidjojo; 1901–1987; Subud Mitglieder erzählen Geschichten aus ihren Erfahrungen mit und über Bapak. Hrsg. von Subud Deutschland e.V. zusammengetragen und bearb. von Emmanuel Williams (USA) und Ilaina Lennard (UK). Aus dem Engl. übers. und bearb. von Arifah Gebhardt. Siegmund, Hamburg 2012
  • Subud. Siegmund, Hamburg 2010.

Einzelnachweise und Fußnoten

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  1. Zu Subud und der javanischen mystischen Tradition, vgl. Antoon Geels: Subud and the Javanese Mystical Tradition. 1997 (Abstract).
  2. subud.de: Das Latihan erfahren
  3. S.C.R.W. [= Simon Weightman]: Sumohadiwidjojo, Muhammad Subuh. In: John R. Hinnells (Hrsg.): Who’s Who of World Religions. The Macmillan Press 1991, S. 391.
  4. vgl. John G. Bennett, S. 434 ff.
  5. vgl. Antoon Geelds (1997, 2021)