Nipponosaurus | ||||||||||||
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Skelettrekonstruktion von Nipponosaurus | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Oberkreide (spätes Santonium bis frühes Campanium)[1] | ||||||||||||
85.2 bis 80.6 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Nipponosaurus | ||||||||||||
Nagao, 1936 | ||||||||||||
Art | ||||||||||||
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Nipponosaurus ist eine wenig bekannte Gattung ornithopoder Dinosaurier aus der Gruppe der Hadrosauridae.
Das bislang einzige bekannte Skelett wurde im Jahr 1934 in Südsachalin entdeckt, was zu dieser Zeit unter japanischer Herrschaft stand. Damit handelt es sich um den ersten auf japanischen Gebiet entdeckten Dinosaurier. Der Fund wird auf die Oberkreide (spätes Santonium bis frühes Campanium) datiert. Einzige Art ist Nipponosaurus sachaliensis.[2]
Nipponosaurus gilt als Vertreter der Lambeosaurinae. Während andere Vertreter dieser Gruppe oft auffällige Kopfkämme zeigten, ist ein solcher eventuell vorhandener Kopfkamm bei Nipponosaurus nicht fossil überliefert. Das gefundene Exemplar war ein Jungtier, wie noch nicht verschmolzene Suturen der Wirbel zeigen. Weitere Hinweise auf ein Jungtier zeigen sich unter anderem im Kiefer: So war die Anzahl vorhandener Zahnpositionen gering, wobei die Zahnbatterien pro Zahnposition im Unterkiefer nur je zwei Zähne aufwiesen.[2]
Das gefundene Skelett (Holotyp, Exemplarnummer UHR 6590) von Nipponosaurus ist zu 60 % vollständig und besteht aus einigen Schädelknochen (darunter Ober- und Unterkiefer), Wirbeln (13 Hals-, 6 Rücken-, zwei Kreuzbein- und 35 Schwanzwirbel), einem Schulterblatt, dem Großteil der Vorderbeine, nahezu vollständigen Hinterbeinen sowie Beckenknochen (Darmbein und Sitzbein). Das Skelett ist wegen der stark erodierten Knochenoberflächen in einem schlechten Erhaltungszustand, weshalb Nipponosaurus zu den am wenigsten bekannten Lambeosaurinen zählt.[2]
Nagao (1936) stellte die neue Gattung Nipponosaurus auf, konnte sie wegen des schlechten Erhaltungszustands jedoch nicht anhand von osteologischen Merkmalen von anderen damals bekannten Gattungen der Hadrosauridae abgrenzen, sondern lediglich anhand der geographischen Distanz der Fundorte. Daisuke Suzuki und Kollegen (2004) konnten in ihrer Erstbeschreibung dennoch zwei Autapomorphien feststellen – osteologische Merkmale, welche die Gattung von allen verwandten Gattungen unterscheiden – womit der Status als gültige Gattung bestätigt wird: So zeigte der Surangulare, ein Knochen des Unterkiefers, einen robusten Processus coronoideus. Außerdem war der Dornfortsatz des zweiten Halswirbels (Axis) nur schwach entwickelt, während der laterale Rand des ersten Fingerglieds des vierten Fingers der Hand stark eingebuchtet war.[2]
Teile des einzigen bekannten Skeletts wurden im November 1934 bei dem Bau eines Krankenhauses im japanischen Südsachalin (heute Russland) entdeckt und geborgen. Der japanische Professor Takumi Nagao beschrieb das Skelett 1936 als einen neuen Vertreter der Trachodontidae (=Hadrosauridae).[3] 1937 organisierte Nagao eine Expedition mit dem Ziel, weitere Teile des Skeletts zu bergen: Das erfolgreiche Unternehmen brachte unter anderem die Vorderbeine und beide Hinterfüße des Skeletts zum Vorschein. Nagao beschrieb diese zusätzlichen Funde im Jahr 1938.[4] Eine Neubeschreibung der Gattung durch Suzuki und Kollegen erschien im Jahr 2004.[2]
Der Name Nipponosaurus bedeutet so viel wie „Japanechse“ (jap. Nippon – „Japan“, gr. sauros – „Echse“). Der zweite Teil des Artnamens, sachaliensis, bezieht sich auf den Fundort, die Insel Sachalin.
Suzuki und Kollegen (2004) stellen Nipponossaurus zu den Lambeosaurinae, einer von zwei Unterfamilien der Hadrosauridae. Diese Zuordnung basiert auf zwei gemeinsamen Merkmalen (Synapomorphien): So ist das Nasenbein von der Bildung der Nasenöffnungen ausgeschlossen; außerdem ist die Zahnreihe des Dentale verlängert. Innerhalb der Lambeosaurinae wird Nipponosaurus meistens der Gruppe Corythosaurini zugeordnet. Nach der phylogenetischen Analyse von Suzuki und Kollegen bildet Nipponosaurus eine Klade mit Hypacrosaurus altispinus; beide Spezies bilden die Schwestergruppe zu Corythosaurus und Lambeosaurus.[2] Eine neuere Analyse nach Evans und Reisz (2007) sieht Nipponosaurus hingegen als basalsten (ursprünglichsten) Vertreter der Corythosaurini.[5]
Es folgt ein Kladogramm nach Evans und Reisz, 2007:[5]
Hadrosauridae |
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