Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 41′ N, 8° 9′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Alzey-Worms | |
Verbandsgemeinde: | Alzey-Land | |
Höhe: | 244 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,24 km2 | |
Einwohner: | 1334 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 130 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55234 | |
Vorwahl: | 06735 | |
Kfz-Kennzeichen: | AZ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 31 052 | |
LOCODE: | DE CFO | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Weinrufstraße 38 55232 Alzey | |
Website: | www.ober-floersheim.de | |
Ortsbürgermeister: | Sascha Leonhardt (BLO) | |
Lage der Ortsgemeinde Ober-Flörsheim im Landkreis Alzey-Worms | ||
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Ober-Flörsheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Alzey-Land an.
Ober-Flörsheim liegt auf einem Hochplateau im rheinhessischen Weinanbaugebiet.
Die älteste Erwähnung von Ober-Flörsheim (Flarlesheim superiori) aus dem Jahr 776 findet sich in einem Schenkungsverzeichnis des Klosters Lorsch. Von 1237 bis in das ausgehende 18. Jahrhundert existierte in Ober-Flörsheim die Deutschordenskommende Ober-Flörsheim, deren erhaltene Gebäude noch heute ortsbildprägend sind.[2] Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3]
Seit 1506 gehörte Ober-Flörsheim zur Kurpfalz und unterstand dem Oberamt Alzey. Im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten schwedische Truppen die Kommende und das Dorf. 1689 zog der Pfälzische Erbfolgekrieg den Ort erneut schwer in Mitleidenschaft.
Während der Kriege nach der Französischen Revolution kam es am 30. März 1793 zu einer Schlacht bei Ober-Flörsheim, in der die Preußen die Franzosen schlugen. Dieser Sieg konnte den endgültigen Erfolg der Franzosen nicht verhindern, so dass Ober-Flörsheim mit den übrigen linksrheinischen Gebieten annektiert und 1798 Teil des Departement Mont Tonnerre (Donnersberg) wurde.
Nach der Niederlage des französischen Kaiserreichs wurde Ober-Flörsheim 1816 Teil der neu geschaffenen Provinz Rheinhessen im Großherzogtum Hessen.
Nach Auflösung der rheinhessischen Kantone kam der Ort 1835 zum neu errichteten Kreis Worms, dem er bis zum 1. November 1938 angehörte. Im Zuge der damaligen Gebietsreform stieß er zum Kreis Alzey, der kurz darauf in Landkreis Alzey umbenannt wurde,[4].
Am 20. März 1945 besetzten amerikanische Truppen den Ort, der jedoch im Sommer 1945 der Französischen Besatzungszone zugeschlagen wurde und 1946 zum neuen Land Rheinland-Pfalz kam. Der Landkreis Alzey bestand darin bis zur Verwaltungsreform vom 7. Juni 1969 fort, im Zuge derer dessen überwiegenden Teil im Landkreis Alzey-Worms aufging, dem Ober-Flörsheim seitdem angehört.[5]
Seit 1972 gehört Ober-Flörsheim zur Verbandsgemeinde Alzey-Land.
Im 16. Jahrhundert reformiert, wurde 1698 der katholische Gottesdienst wieder eingeführt. Die Reformierten erlangten 1705 mit der Pfälzer Kirchenteilung erneut die Herrschaft über die Pfarrkirche. Langfristig bestanden beide Konfessionen nebeneinander. 1747 konnte das lutherische Bekenntnis als dritte Konfession eine Kirche im Ort erbauen. 1876 wurde die freiprotestantische Gemeinde, eine Abspaltung der Evangelischen, gegründet.
Der Gemeinderat in Ober-Flörsheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis zur Wahl 2019 wurden die Ratsmitglieder in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt, da mehrere Wahlvorschläge eingereicht wurden.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | BLO | FWG | UBL | Gesamt |
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2024 | per Mehrheitswahl | 16 Sitze[6] | ||
2019 | 12 | 4 | – | 16 Sitze[7] |
2014 | 10 | 6 | – | 16 Sitze[8] |
2009 | 6 | 5 | 5 | 16 Sitze |
Sascha Leonhardt (BLO) wurde bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 86,74 %[10] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 84,7 % für jeweils fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[11]
Blasonierung: „In Blau eine silberne Lilie überhöht von zwei fünfstrahligen silbernen Sternen.“
Heimatmuseum im Bürgerhaus (ehemaliges Herrenhaus in der Kommenturei), Öffnungszeiten nach Vereinbarung. 2001 wurde der Heimat- und Kulturverein Ober-Flörsheim gegründet, der zwischenzeitlich rund 110 Mitglieder zählt.
Neben dem Männergesangsverein Sängerkranz von 1855, der auch einen Frauenchor hat, gibt es auch den Katholischen Kirchenmusikverein von 1912 und einen evangelischen Kirchenchor.
Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul, erbaut 1776/1777 anstelle der alten Pfarrkirche, die nach der Pfälzischen Kirchenteilung 1705 den Reformierten zugesprochen wurde. Der Deutsche Orden, der das Patronat für die katholische Gemeinde innehatte, widersetzte sich jedoch dem Beschluss und wahrte in langem Rechtsstreit das Eigentumsrecht für die Katholiken. Infolge der Streitigkeiten zerfiel jedoch die alte Kirche, so dass der im Barockstil gehaltene Neubau notwendig wurde. Der Glockenturm wurde erst 1930 angebaut.
Die evangelische Kirche wurde 1887/88 im neugotischen Stil erbaut, renoviert wurde sie 1961–65 und 1976–78, worauf ein Sandsteinquader an der Westseite des Turmes hinweist.
Von der Deutschordenskommende Ober-Flörsheim blieben das barocke, schlossartige Komturhaus, die gegenüber liegende Schaffnerei, ein mittelalterlicher Torturm und Reste der Wehrmauern des Kommendenbezirks erhalten. Sie sind ortsbildprägend.
Besonders sehenswert ist auch eine spätbarocke Hofanlage in der Alzeyer Straße, vom Rathaus durch die Weedegasse getrennt, mit einem typischen abgewalmten Mansarddach. Diese entstand Ende des 18. Jahrhunderts.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Ober-Flörsheim
Die TSG 1863 Ober-Flörsheim bietet unter anderem die Sportarten Turnen, Paartanz, Taekwondo und Tennis an.