Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 28′ N, 8° 10′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 277 m ü. NHN | |
Fläche: | 72,98 km2 | |
Einwohner: | 4914 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77728 | |
Vorwahl: | 07804 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 098 | |
LOCODE: | DE OPU | |
Stadtgliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 1 77728 Oppenau | |
Website: | www.oppenau.de | |
Bürgermeister: | Uwe Gaiser (parteilos) | |
Lage der Stadt Oppenau im Ortenaukreis | ||
Oppenau ist eine Stadt mit 4914 Einwohnern (31. Dezember 2023) im baden-württembergischen Ortenaukreis im Regierungsbezirk Freiburg.
Oppenau liegt im Renchtal im Nordschwarzwald am Zusammenfluss von Lierbach und Rench auf 260 m ü. NHN bis 1055 m ü. NHN. Die waldreiche Gemarkung – 58,5 Quadratkilometer und damit 80 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet – wird von größeren Schwarzwaldbergen begrenzt, darunter Moos (876,9 m ü. NHN), Braunberg (877 m ü. NHN) und Kniebis (960 m ü. NHN). Der Bereich zwischen den Allerheiligen-Wasserfällen, dem Schliffkopf (1055 m ü. NHN) und dem Vogelskopf (1056 m ü. NHN) im Norden der Gemarkung gehört zum Nationalpark Schwarzwald.
Die nächstgelegenen Gemeinden sind talauswärts Lautenbach und Oberkirch und taleinwärts Bad Peterstal-Griesbach. Über die Oppenauer Steige ist Freudenstadt zu erreichen.
Zur Stadt Oppenau mit den bis in die 1970er Jahre selbstständigen Gemeinden Ibach, Lierbach, Maisach und Ramsbach gehören noch 101 Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser.
Im Stadtteil Lierbach liegt die abgegangene Ortschaft Rotenfels, im Stadtteil Maisach die abgegangene Ortschaft Frauenberg. In Oppenau aufgegangen sind die Häuser Zettelmatt. Die abgegangene oder umbenannte Ortschaft Deiffelsmühle liegt im Stadtteil Oppenau. In Ramsbach aufgegangen ist die Ortschaft Reinhartshofen, im Stadtteil Ramsbach abgegangene Ortschaften sind Altneustein und Letschenmühle.[2]
Im 12. Jahrhundert entstand aus einer landwirtschaftlichen Ansiedlung das Dorf Noppenouwe („Aue des Noppo“), das bis 1218 den Zähringern unterstand. Nach deren Aussterben war die Herrschaft im hinteren Renchtal stark zersplittert. Maßgeblichen politischen, kulturellen und religiösen Einfluss auf Oppenau hatte ab dieser Zeit das 1192 im Lierbachtal gegründete Kloster Allerheiligen. 1316 kam das Renchtal in die Hand der Bischöfe von Straßburg. An diese erinnert heute noch das aus dem Jahr 1782 stammende Wappen des Fürstbischofs Louis René Édouard de Rohan-Guéméné am ursprünglich im 16. Jahrhundert errichteten oberen Stadttor.
Um 1319 gründeten die Straßburger Bischöfe am Ausgang des Lierbachtals um die Burg Friedberg den befestigten Ort gleichen Namens und statteten ihn mit Stadtrechten aus. Grund war die Sicherung des Besitzes gegen württembergische und badische Bestrebungen, ihren Einfluss im Renchtal zu erweitern. Beide Orte waren verkehrsgünstig an der Handelsstraße von Straßburg nach Ulm gelegen und profitierten davon, dass hier auf dem Weg über den Kniebis Vorspann und oft auch Nachtquartier genommen werden musste.
Friedberg und Noppenouwe wuchsen zusammen, der aus Noppenouwe abgeleitete Namen Oppenau bürgerte sich seit dem 15. Jahrhundert für beide Siedlungen ein. Die vollständige bauliche Vereinigung der beiden Orte erfolgte allerdings erst 1770 durch die sogenannte Beilerstadt.
Von 1592 bis 1664 war die Stadt an die Herzöge von Württemberg verpfändet. In diese Zeit fällt der große Stadtbrand von 1615. Der durch Heinrich Schickhardt geplante Wiederaufbau nach schwäbischer Art prägt durch die zur Straße gerichteten Giebelseiten heute noch das Stadtbild im oberen Stadtteil.
1668 wurde in Oppenau ein Kapuzinerkloster errichtet, das 1804 aufgelöst wurde. Anschließend wurde an dieser Stelle durch Errichtung des Rathauses und der Pfarrkirche St. Johannes die heutige Ortsmitte mit dem Allmendplatz als zentralem Platz errichtet.
1803 fiel Oppenau im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses an das Großherzogtum Baden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Oppenau Teil des Bundeslandes Baden und gehört seit 1952 zu Baden-Württemberg. 1824 wurde die Stadtkirche St. Johann Baptist vom Architekten: J. L. Weinbrenner erbaut. 1876 wurde die Renchtal Eisenbahn bis nach Oppenau erweitert. Das städtische Schwimmbad wurde 1899 eröffnet.
Am 12. Oktober 1990 wurde bei einer Wahlkampfveranstaltung in Oppenau ein Attentat auf den CDU-Politiker Wolfgang Schäuble verübt, der dabei schwer verletzt wurde (siehe auch Attentat auf Wolfgang Schäuble).
Überregionale mediale Aufmerksamkeit erhielt Oppenau im Sommer 2020. Ein Mann lebte rechtswidrig in einer Gartenhütte am Ortsrand Oppenaus. Während einer Personenkontrolle entwaffnete der Mann mehrere Polizisten und hielt sie als Geiseln fest. Nach seiner Flucht hielt er sich im Oppenauer Wald auf und konnte trotz des Einsatzes von fast 500 Einsatzkräften und moderner Technik wie Drohnen mit Wärmebildkameras erst fünf Tage später gefunden werden. Zwischenzeitlich wurden deshalb aufgrund von Sicherheitsbedenken unter anderem die Schulen und Gaststätten im Ort geschlossen. Der Straftäter wurde 2021 durch das Landgericht Offenburg wegen illegalen Waffenbesitzes, Widerstands gegen die Staatsgewalt, gefährlicher Körperverletzung und Geiselnahme in einem minderschweren Fall zu drei Jahren Haft verurteilt.[3]
Durch die Gemeindereform kamen am 1. Juli 1974 die früher eigenständigen Kirchspielgemeinden Ibach, Lierbach, Maisach und Ramsbach zu Oppenau.[4]
Der Ortsteil Ibach und der zu Ibach gehörende Teilort Löcherberg liegen im Renchtal zwischen Oppenau und Bad Peterstal an der B 28. In Löcherberg zweigt die Passstraße über den Löcherbergwasen nach Oberharmersbach und Nordrach ab. Auf der 1798 Hektar großen Gemarkung leben 738 Einwohner (Stand: 2014). Das Wappen von Ibach zeigt in Silber auf grünem Schildfuß einen schwarzstämmigen, grünen Laubbaum, darauf ein schwarzer Vogel.
Lierbach, mit 233 Einwohnern (Stand: 2014) der kleinste Ortsteil, zieht sich am gleichnamigen Tal entlang und ist stark durch Aussiedlerhöfe geprägt. Die Gemarkungsfläche von 2151 Hektar – fast ein Drittel der Gesamtgemarkung – besteht zu 90 Prozent aus Wald. Das Wappen von Lierbach zeigt in Silber einen blauen Wellenschrägbalken, den Fluss symbolisierend.
Das Maisachtal zweigt kurz hinter Oppenau vom Lierbachtal ab. Zu Maisach gehört das im 18. und 19. Jahrhundert bekannte und vom Hochadel besuchte Kurbad Bad Antogast. Mit 267 Einwohnern (Stand: 2014) auf einer zu zwei Fünfteln aus Wald bestehenden Gemarkungsfläche ist Maisach ebenfalls stark durch alleinstehende Bauernhöfe geprägt. Das sprechende Wappen zeigt in Silber eine nach vorn blickende schwarz-silberne Meise auf einem gegabelten schwarzen Ast. Maisach ist laut Berechnungen der Karlsruher Hochschule für Technik und Wirtschaft der zentrale Ort in Baden.[5]
Ramsbach liegt talauswärts von Oppenau im Renchtal und wird von der B 28 durchzogen. Ferner bestehen zwei Haltepunkte an der Bahnstrecke Appenweier–Bad Griesbach. Der Ortsteil ist in den letzten Jahren durch den Ausweis mehrerer Neubaugebiete stark gewachsen und zählte 2014 965 Einwohner. Die Gemarkungsfläche beträgt 1576 Hektar. Das Wappen zeigt in Silber pfahlweise eine schwarze Säge auf einem schwarzen balkenweisen Sägegatter und bezieht sich damit auf die Tatsache, dass Ramsbach bis heute Standort vieler Sägewerke ist. Im Ort befinden sich ein Industriegebiet sowie Sportanlagen.
Die Einwohnerzahl von Oppenau entwickelte sich über die Jahrhunderte wie folgt:
Die Bevölkerung von Oppenau ist vorwiegend katholisch. Daneben existiert eine evangelische Gemeinde.
Oppenau ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Renchtal, zu der auch das benachbarte Bad Peterstal-Griesbach gehört.
Der Gemeinderat in Oppenau besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in Oppenau führte zu folgendem Endergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,1 Prozent (2014: 56,8 Prozent).
Partei | Sitze | Wähleranteil | Vergleich zu 2014 |
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FW 1 | 10 Sitze | 50,3 Prozent | 8 Sitze, 41,8 Prozent |
CDU | 9 Sitze | 49,7 Prozent | 11 Sitze, 58,2 Prozent |
Seit 29. Oktober 2017 ist Uwe Gaiser Bürgermeister (parteilos). Er folgt auf den im August verstorbenen Thomas Grieser, der 31 Jahre die Geschicke der Stadt leitete.[6]
Blasonierung: „In Silber eine von einer oben offenen Zinnenringmauer umschlossene rote Torburg auf unterhalbem, angespitztem, rotem Rundsockel mit zwei spitzbedachten und beknauften Zinnentürmen, schwarzem Spitzbogenfenster im Obergeschoss und erniedrigtem, stufengiebligem Mittelbau, darin ein offenes Spitzportal, erhöht um ein schwarzes Spitzbogenfenster.“[7] | |
Das Wappen wird seit Erbauung der Burg Friedberg 1319 benutzt. |
Ein Fahrzeug der Ortenau-S-Bahn trägt den Namen von Oppenau.
Oppenau ist aufgrund seiner Lage landwirtschaftlich geprägt, insbesondere die Forstwirtschaft und die Spirituosenherstellung haben eine große Bedeutung. Daneben existieren Unternehmen des Fahrzeugbaus, der chemischen Industrie und des Maschinenbaus. Der Tourismus ist ebenfalls ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
Oppenau liegt an der Bundesstraße 28 (Kehl–Ulm) sowie an der Renchtalbahn (Offenburg–Bad Griesbach), auf der die SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG verkehrt. Bahnhöfe bzw. Haltestellen auf dem Stadtgebiet sind (talauswärts gezählt) Löcherberg, Ibach, Oppenau, Ramsbach Birkhof und Ramsbach Höfle.
Der Bahnverkehr wird durch einen Busverkehr ergänzt. Busse sind die einzige öffentliche Verbindung in das Lierbachtal und in Richtung Kniebis/Schwarzwaldhochstraße.
Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind Straßburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden und Basel-Mülhausen.
Oppenau liegt an der deutsch-französischen Heinrich-Schickhardt-Straße, einer Tourismusstraße, die Städte verbindet, in denen der württembergische Baumeister sichtbare Spuren hinterlassen hat.
In der Kernstadt besteht eine Grund- und Hauptschule mit Gemeinschaftsschule. Daneben gibt es drei Kindergärten in römisch-katholischer Trägerschaft.
Jährlich stattfindende Freilichtinszenierungen im Kirchenschiff des Klosters Allerheiligen. Hauptsächlich Stücke mit allgemein historischem (mittelalterlichem) oder lokalem Hintergrund kommen hier zur Aufführung.
Sehenswert sind insbesondere
Jährlich stattfindende Veranstaltungen sind unter anderem:
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