Gemeinde Orgaz | ||
---|---|---|
Wappen | Karte von Spanien | |
![]() |
||
Basisdaten | ||
Land: | ![]() | |
Autonome Gemeinschaft: | ![]() | |
Provinz: | Toledo | |
Comarca: | Montes de Toledo | |
Gerichtsbezirk: | Orgaz | |
Koordinaten: | 39° 39′ N, 3° 53′ W | |
Höhe: | 745 msnm | |
Fläche: | 154,48 km² | |
Einwohner: | 2.584 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 45450 | |
Gemeindenummer (INE): | 45124 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Tomás Villarrubia Lázaro | |
Website: | www.ayto-orgaz.es | |
Lage des Ortes | ||
Orgaz ist eine Kleinstadt und eine zentralspanische aus dem Hauptort und dem Weiler (pedanía) Arisgotas bestehende Gemeinde (municipio) mit 2.584 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Provinz Toledo in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha. Der historische Ortskern ist seit dem Jahr 2004 als nationales Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.
Die Kleinstadt Orgaz liegt etwa 35 km (Fahrtstrecke) südöstlich von Toledo in der historischen Provinz La Mancha in einer Höhe von ca. 745 m; bis nach Madrid sind es gut 100 km in nördlicher Richtung. Die nächstgrößeren Orte sind Sonseca (ca. 11 km nordwestlich) und Mora (ca. 11 km nordöstlich). Das Klima im Winter ist rau, im Sommer dagegen trocken und warm; der spärliche Regen (ca. 435 mm/Jahr) fällt überwiegend in den Wintermonaten.[2]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2019 |
Einwohner | 4.198 | 3.000 | 3.780 | 2.672 | 2.602[3] |
Die seit den 1950er Jahren zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft und die Aufgabe von bäuerlichen Kleinbetrieben führten auch in der Kleinstadt zu einem Kaufkraftschwund und zur Abwanderung eines Teils der Bevölkerung.
Das Umland von Orgaz war und ist im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägt; die Stadt selbst diente als handwerkliches und merkantiles Zentrum für die umliegenden Dörfer. Im 19. Jahrhundert gab es zwei Tuchfabriken und zwei Gerbereien sowie mehrere Mühlen und Brennereien. Seit den 1960er Jahren ist der Tagestourismus von größerer Bedeutung.
Möglicherweise wurde der Ort schon vom antiken Geographen Ptolemäus als Barnices erwähnt; römische, westgotische und maurische Funde wurden gemacht. Im Jahr 1085 wurde die Gegend von Alfons VI. zurückerobert (reconquista) und von Christen aus dem Norden und dem Süden der Iberischen Halbinsel wiederbesiedelt (repoblación). Im Mittelalter war er das von einer Stadtmauer umgebene Zentrum der Grafschaft Orgaz, derer sich auch El Cid bemächtigen wollte. Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert wechselte die Stadt mehrfach den Grundherren, bis sie schließlich in der Bedeutungslosigkeit versank.[4]
Der im Volk hochverehrte und knapp 300 Jahre nach seinem Tode (1312) von El Greco gemalte Don Gonzalo Ruíz, Graf von Orgaz (siehe: Begräbnis des Grafen von Orgaz) trägt viele legendenhafte Züge.