Bei den Arten der Familie handelt es sich immergrüneSträucher, meist sind sie klein und erikoid, seltener um Bäume. Die einfachen, ledrigen Laubblätter sind wie bei den meisten anderen Myrtenartigen gegenständig, es gibt aber hier Taxa mit quirlig angeordneten Blättern. Die Blattränder sind glatt. Nebenblätter sind vorhanden oder fehlen.
Nur bei Olinia werden Steinfrüchte, bei den anderen Gattungen werden Kapselfrüchte gebildet. Die Samen besitzen meist ein Elaiosom. Bei vielen Arten werden die Samen durch Ameisen ausgebreitet (Myrmekochorie).
Die Familie Penaeaceae wurde 1828 durch Robert Sweet in Jean Baptiste Antoine Guillemin: Dictionnaire classique d'histoire naturelle, 13, S. 171 aufgestellt. Typusgattung ist PenaeaL.[1] Die zwei Gattungen Olinia und Rhynchocalyx der monogenerischen Familien Rhynchocalycaceae L.A.S.Johnson & B.G.Briggs und Oliniaceae Harv. & Sond. wurden in die Familie der Penaeaceae eingegliedert.[2] Sie gehört zur Ordnung der Myrtales.
Die Familie Penaeaceae wird in zwei Tribus gegliedert und enthält etwa neun Gattungen mit etwa 30 Arten:[3]
Tribus Olinieae Horan.: Sie enthält nur eine Gattung:
Tribus Penaeeae DC.: Sie enthält etwa sieben Gattungen nur in der Capensis:
BrachysiphonA.Juss.: Von den etwa fünf Arten, gedeiht eine in den ariden Bergketten im zentralen-südlichen Südafrika und die anderen kommen nur im südwestlichen Westkap vor. Die Gattung wird auch zu Penaea gestellt.
EndonemaA.Juss.: Die nur zwei Arten kommen nur in den Riversonderend-Bergen im Westkap vor. Die Gattung wird auch zu Penaea gestellt.
Glischrocolla(Endl.) A.DC.: Sie enthält nur eine Art:
Glischrocolla formosa(Thunb.) R.Dahlgren: Diese seltene Art ist ein Endemit im Westkap in den nördlichen „Hottentots Holland“-Bergen in Höhenlagen zwischen 1200 und 1400 Metern. Sie wird auch zu Penaea gestellt.
Penaea mucronataL. Aus dieser und anderen Persea-Arten soll früher das Sarkokoll-Harz (auch Sarcocolla und Persisches Gummi genannt) gewonnen worden sein, dies ist aber unwahrscheinlich, da diese Arten nur in Südafrika vorkommen.[4][5][6]
SalteraBullock (Syn.: SarcocollaKunth): Mit nur einer Art. Die Gattung wird auch zu Penaea gestellt.
Saltera sarcocolla(L.) Bullock (Penaea sarcocollaL.): Sie kommt in der Capensis vor.
SonderothamnusR.Dahlgren: Sie enthält ein oder zwei Arten in der Capensis. Die Gattung wird auch zu Penaea gestellt.
StylapterusA.Juss.: Die etwa acht Arten besitzen meist sehr kleine Verbreitungsgebiete im südwestlichen Westkap. Die Gattung wird auch zu Penaea gestellt.
↑Penaeaceae bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
↑Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nr. 2, 2009, S. 105–121, DOI:10.1111/j.1095-8339.2009.00996.x.
↑Penaeaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑Ralf Vollmuth: Traumatologie und Feldchirurgie an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Steiner, 2001, ISBN 3-515-07742-1, S. 115 f.
↑Dieter Lehmann: Zwei wundärztliche Rezeptbücher des 15. Jahrhunderts vom Oberrhein. Teil I: Text und Glossar. Horst Wellm, Pattensen/Han. 1985, jetzt bei Königshausen & Neumann, Würzburg (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 34), ISBN 3-921456-63-0, S. 249 f. („ein stueck in der apotecken heisset sarcocolla“).
↑Jürgen Martin: Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 168 (Sarcocolla: harzige Ausscheidung von Astragalus sarcocolla Dymock, Sarcocolla fucata (L.) DC. (Endl.), Sarcocolla squamosa (L.) Kunth, Penaea sarcocolla L. bzw. Penaea mucronata L.)