Zunächst spielte er mit dem britischen Trompeter Stu Hamer und dem deutschen Pianisten Werner Giertz. Schon 1957 begleitete er amerikanische Jazz-Stars wie den Tenorsaxophonisten Zoot Sims und den Schlagzeuger Kenny Clarke, 1959 den nicht minder berühmten Tenorsaxophonisten Stan Getz und die niederländische Sängerin Rita Reys. Allgemein bekannt wurde er durch die frühen Bands von Albert Mangelsdorff, in dessen „Jazz-Ensemble des Hessischen Rundfunks“ er auch mitwirkte. In den frühen 1960er Jahren war er Hausbassist des Berliner Jazzlokals „Blue Note“ (seine Kollegen waren der niederländische Pianist Jan Huydts und der deutsche SchlagzeugerJoe Nay).
1966 nahm er an den Aufnahmen zur Filmmusik des Will-Tremper-Films Playgirl teil. Unter der Leitung von Peter Thomas sind auf dem auf einer Philips-LP veröffentlichten Soundtrack auch Klaus Doldinger (Saxophon), Ingfried Hoffmann (Hammond-Orgel) und Rafi Lüderitz (Schlagzeug) zu hören.
Später wirkte Trunk bei Klaus Doldinger mit und gehörte von 1967 bis 1971 zum Orchester Kurt Edelhagen in Köln.[2] In den Jahren bis zu seinem Tod spielte er auch Free Jazz in der Tradition von Don Cherry und Ornette Coleman, z. B. im New Jazz Trio mit dem Trompeter Manfred Schoof und dem Schlagzeuger Cees See.
Sein Spiel auf dem Kontrabass zeichnete sich durch einen sonoren, vollen, runden Ton, melodische und rhythmische Präzision und eine Vielfalt an Ideen aus.[3] Bemerkenswert sind auch sein Spiel auf dem E-Bass und dem Cello.
Im Frühjahr 1973 gründete Peter Trunk sein Oktett sincerely p.t. mit dem Blechsatz Manfred Schoof, Shake Keane und Jiggs Whigham, sowie der Rhythmusgruppe aus Jasper van’t Hof, Sigi Schwab, Peter Trunk, Joe Nay, Curt Cress. Er produzierte in Eigenregie die ersten Aufnahmen mit der neuen Formation. Bei der anschließenden Tournee ersetzte Udo Lindenberg den zu Doldingers Passport gewechselten Curt Cress. Unmittelbar vor der zweiten Tour starb er in der Silvesternacht 1973, als er in New York von einem Taxi angefahren wurde.
Trunk war von den späten 1950er Jahren bis 1973 einer der maßgeblichen Jazzmusiker in der europäischen Jazzszene.
Der Produzent Siegfried Loch schrieb 1963 in den liner notes der LP/CD Trio Conception: „Peter Trunk ist einer der besten, wenn nicht der beste Bassist Europas.“ Der ungarisch-amerikanische Gitarrist Attila Zoller sagte 1964 über ihn: „Er ist so gut wie die besten Bassisten, die es heute in Amerika gibt.“ In der Sicht des Jazzproduzenten und -kritikers Joachim Ernst Berendt war Peter Trunk „der beste Bassist des deutschen Jazz. Das blieb er sein Leben lang.“ Der Pianist, Publizist und Musikredakteur Michael Naura hält ihn sogar für einen der größten Bassisten aller Zeiten: „Die großen Bassisten – ich denke da an Jimmy Blanton, Ray Brown, Scott LaFaro und Peter Trunk – waren und sind in erster Linie weniger Solisten, als integrierende Figuren, die Gefühle der Geborgenheit vermitteln.“ (jazz-toccata, S. 140)
Jürgen Arndt: Kontra-Bass-Perspektiven im Jazz zwischen Frankfurt und Freiburg: Peter Trunk, Günter Lenz, Eberhard Weber, Thomas Stabenow, Dieter Ilg. Olms Verlag, 2017. ISBN 978-3-487-15594-4.
Joachim Ernst Berendt: In Memoriam Peter Trunk, in Joachim Ernst Berendt: Ein Fenster aus Jazz – Essays, Portraits, Reflexionen. Fischer TB Verlag, Frankfurt a. M. 1978, S. 159–162.
Michael Naura: Jazz-Toccata – Ansichten und Attacken. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1991.
Martin Kunzler: Jazz-Lexikon, Band 2, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1988.
↑Bohländer Reclams Jazzführer 1989 gibt den 1. Januar 1974 an
↑Zusammen mit dem Pianisten Bora Roković und dem Schlagzeuger Tony Inzalaco bildete er dort eine vorzügliche Rhythmusgruppe (vgl. Ultra Native von Bora Rokovic).
↑Einen allerersten Eindruck vermittelt seine Bass-Intro in „Watch It“ (auf Doldinger Goes On); Hörprobe von 90 Sekunden auf Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jazzecho.de.
↑Einer der Verfasser dieses Artikels wird immer dankbar dafür bleiben, dass er im Dezember 1972 im Stuttgarter Jazzclub At von abends 21 bis morgens um 4 Uhr Peter Trunk erleben durfte: Unvergessliche, tönende Lektionen in der hohen Kunst des Bass-Spieles.
↑Ein Teil der Aufnahmen ist auch unter dem Titel Die Opa Hirchleitner Story im Jahr 2002 als CD erschienen.
↑Die Doldinger-Aufnahmen, an denen Trunk mitgewirkt hat, sind – neben anderen – seit Juni 2006 als Teil einer 4-CD-Box erhältlich: * Klaus Doldinger: Early Doldinger. Zu finden ist dort auch als bonus-track „Ciacona in f-moll“ (J. Pachelbel) aus der George-Gruntz-LP Jazz Goes Baroque, wo Trunks sehr gelungenes Zusammenspiel mit dem Drummer Klaus Weiss genossen werden kann: Hörprobe von 90 Sekunden auf Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jazzecho.de.
↑Die Aufnahmen sind seit Sommer 2006 wieder als CD erhältlich.
↑Die Platte Piano for Nuria ist als CD erschienen; vgl. [1], aber offenbar schon wieder out of print. Mit etwas Glück ist sie bei Zweithand-Händlern zu finden. Ähnliches gilt für die CD Trio Conception.