Peter Turrini ist der Sohn des italienischen Kunsttischlers Ernesto Turrini und der steirischen Hausangestellten Else Turrini, geborene Reßler. Er wuchs in Maria Saal in Kärnten auf. Über den Tonhof der Sängerin Maja Weis-Ostborn und des Komponisten Gerhard Lampersberg kam er früh in Kontakt mit Vertretern der Wiener Avantgarde. Von 1963 bis 1971 war er in verschiedenen Berufen tätig, unter anderem als Magazineur bei Huber-Trikot, als Werbetexter bei einer amerikanischen Agentur, als Hotelsekretär in Bibione, als Hilfsarbeiter in Neuwied am Rhein. 1967/68 lebte er auf Rhodos. Seit 1971 lebt er als freier Schriftsteller. 2005 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gewählt.
Sein derzeitiger Wohnort ist Kleinriedenthal bei Retz. Er schreibt Theaterstücke, Drehbücher, Gedichte, Aufsätze und Reden. Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt, seine Theaterstücke werden weltweit gespielt.
Peter Turrini wurde durch Rozznjogd (1971), Sauschlachten (1972) und die Fernsehserie Alpensaga (1976–1980) bekannt. In seinen ersten beiden Werken verwendete er Dialekt, in den Minderleistern aber eine kunstvolle „hohe“ Sprache. Turrini beteiligte sich an unzähligen Autorenlesungen; so auch des Öfteren am Linken Wort, einer Autorenlesung mit politischen Akzenten, die im Rahmen des jährlichen Volksstimmefests durchgeführt wurde. Gemeinsam mit Helmut Qualtinger und H. C. Artmann machte er eine mehrwöchige Lesetournee an amerikanischen Universitäten. Peter Turrini ist Mitglied der Grazer Autorenversammlung. Im Vorfeld der Besetzung der Hainburger Au 1984 war Turrini einer der Teilnehmer der Pressekonferenz der Tiere und trat dabei als „Rotbauchunke“ auf. 1986 hielt er am Wiener Stephansplatz anlässlich der Angelobung von Kurt Waldheim zum österreichischen Bundespräsidenten eine Rede: "Das Pferd des Präsidenten". 1995 sprach er am Wiener Heldenplatz anlässlich der 50-Jahres-Feier der Republik: „Liebe Mörder“.
Bis heute gibt es von ihm sechsunddreißig Theaterstücke, drei Opernlibretti, fünfundfünfzig Buchausgaben, vierzehn verfilmte Drehbücher, siebzehn Hörspiele sowie Sprechplatten und CDs.
1980: Josef und Maria. Theaterstück. Uraufführung am 8. November 1980 im Rahmen des Festivals Steirischer Herbst als Gastspiel des Wiener Volkstheaters.
1981: Die Bürger. Theaterstück. Uraufführung am 27. Jänner 1981 im Wiener Volkstheater.
1982: Campiello. Theaterstück. Frei nach Goldoni. Uraufführung am 26. September im Wiener Volkstheater.
2020: Gemeinsam ist Alzheimer schöner, Theaterstück, Haymon Verlag, Innsbruck 2020, ISBN 978-3-7099-7930-3. Uraufführung am 19. September 2020 in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt.
2020: Tod, Beisetzung und Verklärung des Claus Peymann. Ein Stufendrama (Theaterstücke von Peter Turrini im Suhrkamp Theater Verlag) – bislang nicht aufgeführt
2021: Schuberts Reise nach Atzenbrugg – Eine Oper. Uraufführung am 16. Mai 2021 im Staatstheater am Gärtnerplatz, München.
Wolfgang Schuch, Klaus Siblewski (Hrsg.): Peter Turrini. Texte, Daten, Bilder (= Sammlung Luchterhand, Band 960). Luchterhand Literaturverlag, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-630-61960-6
Jutta Landa (Hrsg.): I am too many people. Peter Turrini. Playwright, poet, essayist. Ariadne Press, Riverside, CA 1998, ISBN 1-57241-040-X (englisch).
Herbert Neubauer (Photos), Silke Hassler: Masken und Gesicht. Peter Turrini im Portrait (= Europa erlesen: Literaturschauplatz). Essay, Wieser, Klagenfurt 2006, ISBN 978-3-85129-619-8.
Klaus Amann: Kämpfer, Künstler, Narr und Bürger. Lesebuch über das Phänomen Turrini. Residenzverlag, Salzburg/St. Pölten 2007, ISBN 978-3-7017-3058-2.
Heiner Hammerschlag: Der Dichter und das Dorf. Broschüre, Sonderdruck Carinthia, Klagenfurt 2010.
Arno Rußegger (Hrsg.): Ein romantischer Realist. StudienVerlag. Innsbruck/Wien/Bozen 2016, ISBN 978-3-7065-5463-3.
Christine Grond-Rigler (Hrsg.): Zur internationalen Rezeption der Dramen von Peter Turrini. StudienVerlag, Innsbruck 2016, ISBN 978-3-7065-5525-8.
Christine Rigler: Diese Komödie ist eine Tragödie: Werk und Leben des Schriftstellers Peter Turrini. Biographie. Haymon Verlag, Innsbruck 2019, ISBN 978-3-7099-3473-9.