Pintado (Fisch)

Pintado

Feuchtpräparat von Pseudoplatystoma corruscans

Systematik
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Familie: Antennenwelse (Pimelodidae)
Gattung: Pseudoplatystoma
Art: Pintado
Wissenschaftlicher Name
Pseudoplatystoma corruscans
(Spix & Agassiz, 1829)

Der Pintado oder Gefleckter Sorubimwels, engl. Giant Catfish oder Spotted Sorubim, port. Surubim Pintado, Caconete, Cambucu, Moleque, Pintado, Piracajiara oder Piraquera[1], ist der größte Vertreter der Pimelodidae.

Die Gattung Pseudoplatystoma Bleeker besteht den drei Hauptarten: P. fasciatum (Linnaeus), P. tigrinum (Valenciennes) und P. corruscans (Spix & Agassiz). Vor kurzem wurden fünf weitere Spezies entdeckt und beschrieben: P. punctifer (Castelnau), P. reticulatum (Eigenmann & Eigenmann), P. orinocoense n. sp., P. metaense n. sp. und P. magdaleniatum n. sp. Diese acht Arten bilden eine eigene monophylogenetische Gruppe mit zwei Stämmen, die sich in der Anatomie ihres Skelettes unterscheiden. Ein Stamm (P. tigrinum and P. metaense) ist geographisch beschränkt auf das Einzugsgebiet des Orinoco und des Amazonas und der zweite mit sechs Arten sympatrisch im Flussbecken des Amazonas, Orinoco, Guayana und Rio Paraná.

  • Amazonas: Pseudoplatystoma punctifer und P. tigrinum
  • Orinoco: P. metaense und P. orinocoense
  • Paraná: P. corruscans und P. reticulatum
  • Rio Magdalena: Pseudoplatystoma magdaleniatum
  • Guayana: Pseudoplatystoma reticulatum[2]

Platystoma corruscans, Silurus macrocephalus oder Sorubim caparary waren Synonyme für den Pintado, die heute nicht mehr verwendet werden.[1]

Pseudoplatystoma corruscans war ursprünglich nicht im Amazonasbecken beheimatet, sondern stammt aus dem Rio São Francisco in Brasilien und im hydrographischen System des Río de la Plata: Rio Paraná in Brasilien, Paraguay und Argentinien. Dichte Populationen haben sich im Rio Iguaçu, Río Uruguay[1], in den Flüssen Araguaia und Tocantins, sowie im Oberlauf des Rio São Francisco und im Quellgebiet des Rio Paraopeba in Minas Gerais gebildet. Mittlerweile ist er infolge von Besatz durch Menschen in vielen tropischen Flüssen Südamerikas anzutreffen. Aufgrund von Überfischung ist er lokal in einigen natürlichen Gewässern jedoch vom Aussterben bedroht. Über seine genetische Variabilität ist noch wenig bekannt.[3]

Der Pintado besitzt eine lederartige robuste Haut, einen sehr massigen Körper und einen breiteren Kopf, der ihn von anderen Platystoma-Arten unterscheidet. Wichtigstes Merkmal ist seine gepunktete Zeichnung. Die Flossen zeigen häufig eine rötliche Färbung.

Der Pintado ist bei einer Größe von ca. 50 bis 60 Zentimetern geschlechtsreif und kann eine Länge bis 1,60 Metern erreichen.[1] Der Weltrekord eines gefangenen Pintados liegt sogar bei 150 Kilogramm und 2,50 Metern Länge aus dem Rio Paraná in Argentinien.[4] Der große nachtaktive Raubwels ist ein Grundbewohner und zeigt ein potamodromes[5] Wandererhalten. Der Migrationszyklus der Rogner wurde im Rio São Francisco näher untersucht und wissenschaftlich dokumentiert.[6] Die Laichzeit findet vorwiegend in Flussmündungen während der Monate November bis März statt. Zum Ablaichen sucht der Wels gezielt bestimmte Flussregionen auf, in der sich die Jungfische nach dem Schlüpfen entwickeln.[7] Im Ökosystems des Überschwemmungsgebietes des Pantanal spielt er als großer Raubfisch eine wichtige Rolle an der Spitze der Nahrungskette. Sein Habitat sind die tiefen Flussbetten großer Ströme, als auch Flusslagunen, Seen und Überschwemmungsauen während der Regenzeit. Während der Trockenzeit folgt der Wels seinen Beutefischschwärmen, wobei der Barbensalmler[8] (Prochilodus lineatus) zu seiner wichtigsten Nahrung gehört.

Der Pintado gehört mit zu den wichtigsten Süßwasserspeisefischen Südamerikas und wird in Aquakultur gezielt vermehrt. Aufgrund seiner großen wirtschaftlichen Bedeutung werden verstärkt Anstrengungen unternommen, das Produktionsverfahren von der Jungfischaufzucht bis hin zur bedarfsgerechten Fütterung der adulten Tiere zu optimieren.[9] Pintado-Filets sind mittlerweile auch im deutschen Einzelhandel erhältlich.[10] Außerdem spielt er als Sportfisch eine große Rolle.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Pintado (Fisch) auf Fishbase.org (englisch)
  2. http://www.pecescriollos.de/go/pseudoplatystoma-reticulatum
  3. Karyotype divergence among populations of giant catfish Pseudoplatystoma corruscans (Teleostei: Pimelodidae) indicates higher species diversity in Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pfeil-verlag.de
  4. Fishing World Records
  5. Wanderfisch mittlere bis weite Distanzen beschrieben in http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/show/1116403/Fischartencharakterisierung_nach_Gilden.pdf
  6. Migration and spawning of female surubim (Pseudoplatystoma corruscans, Pimelodidae) in the São Francisco river, Brazil in https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10641-006-9141-1
  7. „study indicate a strong tendency for fish of this species to utilise their natal nursery regions for reproduction, which represents the first demonstrated example of homing in a freshwater catfish in South America“ in: Genetic structure of the migratory catfish Pseudoplatystoma corruscans (Siluriformes: Pimelodidae) suggests homing behaviour. In: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1600-0633.2008.00338.x/abstract
  8. port. Curimbatá
  9. O surubim na aquacultura do Brasil in http://www.cbra.org.br/pages/publicacoes/rbra/download/RB141%20Crepaldi%20(O%20surubim%20na%20aquacultura)%20pag%20150-158.pdf
  10. http://www.koestlichkeiten.de/3735.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2206&cHash=1fb6371c7c73aff4a421bf2d2784d36e