Platzsturm bedeutet, dass die Zuschauer eines Sportspieles, zumeist beim Fußball, das Spielfeld massenweise ohne Erlaubnis betreten. Findet ein Platzsturm vor Abpfiff des Spiels statt, kann dies zu einem Spielabbruch führen.
Bei einem Spielabbruch sieht §18, Absatz 4 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB vor, dass das Spiel mit 0:2 gegen den Verein gewertet wird, der das Verschulden an dem Spielabbruch trägt. Hier heißt es:
„Wird ein Bundesspiel ohne Verschulden beider Mannschaften vorzeitig abgebrochen, so ist es an demselben Ort zu wiederholen. Trifft eine Mannschaft oder ihren Verein oder beide Vereine ein Verschulden an dem Spielabbruch, ist das Spiel dem oder den Schuldigen mit 0:2-Toren für verloren, dem Unschuldigen mit 2:0-Toren für gewonnen zu werten. Hat der Unschuldige im Zeitpunkt des Abbruchs ein günstigeres Ergebnis erzielt, so wird dieses Ergebnis gewertet. Dies gilt entsprechend, wenn eine Tochtergesellschaft beteiligt ist.“
Ein Platzsturm ist nach erfolgreichen, finalen Spielen allerdings nicht unüblich. So liefen die Anhänger von Borussia Dortmund nach dem letzten Meisterschaftsspiel 2012 auf den Rasen, um den Titelgewinn zu feiern.[1]
In der Fußball-Bundesliga der 2010er Jahre sind darüber einige Platzerstürmungen bekannt geworden, die zum Teil in der Folge in den Medien zu „Skandalen“ erhoben wurden:
Zum Saisonende 2011/12 in der englischen Premier League erstürmten Fans von Manchester City den Spielplatz, um den Meistertitel zu feiern.
Bei der Schande von Basel am 13. Mai 2006, am letzten Spieltag der Schweizer Fussballmeisterschaft bei der Begegnung zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich, kam es zu einem Platzsturm von Basler Hooligans, die unter anderem auch Spieler des FCZ attackierten.