Der Name in der gascognischen Sprache lautet Pontiac-Vielapinta.[1] Der Ursprung des ersten Teils des Namens der Gemeinde setzt sich aus dem lateinischen Namen Pontius und dem Suffix-acum zusammen, das zusammen „Landgut des Pontius“ bedeutet. Der zweite Namensteil stammt aus den lateinischen Wörtern villa und pinctea. Nach Hubert Dutech weist der Namen auf eine Herberge auf dem Weg zwischen Beneharnum (Lescar) und Vic-en-Bigorre hin, die nach keltischer Art rot angestrichen war.[2]
Die Bewohner werden Pontiacquais und Pontiacquaises genannt.[3]
Pontiacq-Viellepinte liegt ca. 35 km östlich von Pau in der historischen Provinz Béarn am östlichen Rand des Départements und grenzt im Westen an eine Enklave des benachbarten Départements Hautes-Pyrénées.
Umgeben wird Pontiacq-Viellepinte von den Nachbargemeinden:
Am 25. Juni 1844 haben sich die Gemeinden Pontiacq und Viellepinte zur Gemeinde Pontiacq-Viellepinte zusammengeschlossen.[5]
Zwei Hügelgräber auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Viellepinte zeigen eine frühe Besiedelung des Landstrichs. Im Mittelalter gab es in Viellepinte eine Motte, die von breiten Gräben umsäumt war. Bei der Volkszählung im Jahre 1385 wurden in Pontiacq zehn und in Viellepinte vierzehn Haushalte gezählt. Pontiacq gehörte zur Bailliage von Montaner, Viellepinte von Morlaàs. Die Grundherrschaft von Pontiacq wurde seit dem 14. Jahrhundert in den Aufzeichnungen erwähnt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gehörte sie Jacques de Puyoo. Die Grundherrschaft von Viellepinte besaß im Mittelalter die Familie de Lons. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mehrfach vererbt, bis sie in die Hände von François de Lasserre, einem Bürger aus Pau, gelangte. Im 19. Jahrhundert war die Hauptaktivität der Pontiacquais die Herstellung von Holzkohle. Bezeichnend ist der Name des Baches, der durch Pontiacq fließt, denn Carbouère bedeutet auf Deutsch „Köhlerin“.[2][5]
Nach dem Zusammenschluss der beiden ehemaligen Gemeinden wurde auch gleich ein Höchststand der Einwohnerzahl von rund 390 erreicht. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zur Jahrtausendwende auf 110. In jüngster Zeit ist ein moderates Wachstum zu verzeichnen.
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2009
2021
Einwohner
152
140
127
116
131
110
117
131
181
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Bis 1836 nur Einwohner von Pontiacq, ab 1841 von Pontiacq-Viellepinte Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[7]INSEE ab 2006[9][10]
Pfarrkirche in Pontiacq, gewidmet dem ApostelPetrus. Im Mittelalter gab es bereits eine Pfarrkirche, die vermutlich aus der Romanik datierte. In den Hugenottenkriegen wurde sie im Jahre 1569 von protestantischen Truppen unter Führung von Gabriel de Lorges, Graf von Montgomery, vollständig zerstört. Nach dem Ende der Kriege wurde die heutige Kirche im 17. Jahrhundert neu gebaut. Ihr einschiffigesLanghaus schien ausreichend für die Größe der damaligen Pfarrgemeinde zu sein. 1744 wurde die Kirche restauriert, wie die entsprechende Jahreszahl, eingraviert auf dem Schlussstein über der Eingangstür, belegt. Oberhalb des Eingangsportals wird der Glockengiebel durch Arkaden unterbrochen, die eine kleine Glocke beinhalten. Das Kircheninnere ist ausgestattet mit einer kleinen Empore und mit einer Täfelung, die im Zuge einer Restaurierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingearbeitet wurde. Viele Ausstattungsgegenstände stammen aus dem 18. Jahrhundert und sind als nationale Kulturgüter registriert.[11][12]
Pfarrkirche von Viellepinte, gewidmet Paulus von Tarsus. Sie wurde im 16. Jahrhundert errichtet und gehörte in dieser Zeit der Komturei des Malteserordens von Caubin und Morlaàs. Ihr Baustil spiegelt den Übergang von der Gotik zur Renaissance wider. Das einschiffige Langhaus zeigt bereits Einflüsse der Renaissance, während die Spitzbögen des Chors Ausdrücke des traditionellen gotischen Stils zeigen. Drei Strebewerke an der Außenseite der Apsis leiten den Schub ab. Im Inneren lassen sich einige Malereien als „naiv“ bezeichnen, vor allem weil die aus der Spätperiode der Gotik stammenden Werke noch nicht den in der Renaissance eingeführten Regeln von Körperproportionen befolgen. Viele Ausstattungsgegenstände stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und sind als nationale Kulturgüter registriert.[13][14]
Schloss Minvielle. Es wurde im 18. Jahrhundert auf Fundamenten einer früheren Burg im Ortsteil Pontiacq errichtet. Das Gebäude befindet sich vermutlich genau an der Stelle des Donjons der Motte. Ihre Gräben bestehen noch heute und umsäumen das Schloss. Der heutige Wohntrakt besitzt zwei Stockwerke und ein Dachgeschoss und ist mit Schiefer gedeckt. Er öffnet sich auf einen Innenhof, an dessen Ende der Blick auf einen viereckigen Turm fällt. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.[16]
↑Conseil régional d’Aquitaine: Château de Minvielle. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 8. November 2017; abgerufen am 7. November 2017 (französisch).