Preitenegg
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Wolfsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | WO | |
Fläche: | 68,34 km² | |
Koordinaten: | 46° 56′ N, 14° 55′ O | |
Höhe: | 1078 m ü. A. | |
Einwohner: | 895 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 13 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9451 | |
Vorwahl: | 04354 | |
Gemeindekennziffer: | 2 09 11 | |
NUTS-Region | AT213 | |
UN/LOCODE | AT PRT | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Preitenegg 5 9451 Preitenegg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Thomas Seelaus (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (11 Mitglieder) |
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Lage von Preitenegg im Bezirk Wolfsberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Preitenegg ist eine Gemeinde mit 895 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wolfsberg in Kärnten.
Das Gemeindegebiet liegt im oberen Lavanttal an den Hängen der Packalpe und Koralpe in überwiegend gebirgigem Gelände. Der Packsattel (1169 m), die Hebalm und die See Eben markieren auch die Grenze zur Steiermark.
Alle sechs Ortschaften der Gemeinde sind zugleich Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Preitenegg
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Die erste urkundliche Erwähnung betraf 1288 die Kirche Hl. Nikolaus. Das Patronat hatte das Bistum Lavant. Die Vogtei wurde von der Herrschaft Waldenstein ausgeübt. Eine eigene Pfarre erhielt Preitenegg erst im 15. Jahrhundert.[2]
Kärnten war in der Zeit von 1473 bis 1529 sechsmal von Türkeneinfällen betroffen, dreimal wurde auch das Lavanttal geplündert. Als im Frühjahr 1532 Sultan Süleyman zum zweiten Mal gegen Wien zog, hatte der Kärntner Landeshauptmann Veit Welzer Vorkehrungen getroffen: Jeder zehnte Kärntner stand unter Waffen und die Koralpe war stark besetzt. Es kam zu mehreren kleinen Kämpfen, die Türken konnten aber zurückgedrängt werden. Am Packsattel jedoch brach eine Schar von 600 Türken ein und erreichte über Auerling reitend St. Leonhard und kam bis knapp vor Hüttenberg, bevor sie von Veit Welzer gestellt und zur Flucht gezwungen wurden.[3]
Anfang 1680, als die Pest in Hirschegg und Edelschrott wütete, wurden Sicherheitsvorkehrungen in Kärnten getroffen. Dennoch wurde im Mai 1680 die Seuche vom Bauer Lipp, vulgo Pötzl, in Preitenegg eingeschleppt. Da die Bevölkerung versuchte, die Krankheit zu verheimlichen, waren bereits drei Häuser betroffen und sieben Personen gestorben, als der Pestkommissär davon erfuhr. Am 2. Juni wurden die Gottesdienste in Preitenegg aufgehoben und alle Zusammenkünfte von Menschen verboten. Ein Arzt wurde bestellt, der gegen Bezahlung eine Keusche in Auerling bezog und mit mehreren Pflegerinnen die Pestkranken betreute. Die betroffenen Häuser wurden niedergebrannt, das Haus des Pötzl in ein Lazarett verwandelt und von Militärwachen umstellt. Dennoch starben in Preitenegg 77 von insgesamt 188 Einwohnern, in Auerling starben 34 Menschen.[4]
Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Preitenegg 1.129 Einwohner, davon waren 99,1 % österreichische Staatsbürger. 96,9 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen und 1,6 % zur evangelischen Kirche. 1,3 % der Bevölkerung war ohne religiöses Bekenntnis. Die Anzahl der Einwohner nimmt seit 1951 kontinuierlich ab. Die Gründe dafür sind eine leicht negative Geburtenbilanz und eine starke Abwanderung.
Von wirtschaftlicher Bedeutung sind insbesondere Forstwirtschaft, Holzverarbeitung und Sommertourismus.
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Betriebsanzahl und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[5][6][7]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||||
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2021[8] | 2011 | 2001 | 2021[8] | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 74 | 112 | 122 | 74 | 100 | 76 |
Produktion | 146 | 10 | 19 | 146 | 100 | 54 |
Dienstleistung | 127 | 29 | 16 | 127 | 134 | 126 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Im Jahr 2011 lebten 477 Erwerbstätige in Preitenegg. Davon arbeiteten 188 in der Gemeinde, 60 Prozent pendelten aus.[9]
Die Gemeinde war immer durch den Verkehr geprägt, da sie an einem wichtigen Alpenübergang, dem Packsattel, liegt. Diese Verbindung zwischen Klagenfurt und Graz bzw. Italien und Wien/Ostmitteleuropa war bis ins 18. Jahrhundert nur ein Saumweg, dann eine einfache Fahrstraße und wurde schließlich zwischen 1930 und 1936 zur Packer Bundesstraße ausgebaut. Seit der Fertigstellung der weiter nördlich verlaufenden Süd Autobahn (A 2) in den 1980er Jahren ist der Ort Preitenegg weitgehend vom mehrspurigen Verkehr entlastet.
Der Gemeinderat besteht seit 2015 aufgrund der gesunkenen Einwohnerzahl nur mehr aus 11 Mitgliedern (zuvor 15).
Die Bürgermeisterwahl am 1. März 2015 brachte keine Entscheidung, sodass am 15. März 2015 eine Stichwahl stattfand, bei der sowohl Bürgermeister Franz Kogler, als auch der Herausforderer Rochus Münzer (SPÖ) gleich viele (365) Stimmen erhielten (Wahlbeteiligung: 88,88 %), wodurch am 29. März 2015 eine zweite Stichwahl erforderlich war.[12] Bei dieser konnte sich bei einer Wahlbeteiligung von knapp 95 % Franz Kogler mit 407 Stimmen gegen Rochus Münzer (372 Stimmen) durchsetzen.[13]
Bei der Bürgermeisterwahl am 28. Februar 2021 gewann Thomas Seelaus (SPÖ) bereits im ersten Wahlgang mit 401 Stimmen klar gegen Johann Penz (ÖVP) mit 291 Stimmen und Johann Joham (NLJJ) mit 22 Stimmen. (Wahlbeteiligung: 91,48 %).[14][15]
Im Wappen von Preitenegg spiegelt der grüne Schildgrund den land- und forstwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde wider, der mit drei schwarzen Fäden belegte goldenen Linkspfahl symbolisiert in stilisierter Form die Autobahn, Bischofsstab und die drei Kugeln verweisen auf den Pfarrpatron St. Nikolaus.
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet:
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 2. März 2004 verliehen. Die Fahne ist Gold-Grün mit eingearbeitetem Wappen.
Im November 2015 wurde ein Softwarefehler in Navigationssystemen des Herstellers Garmin bekannt, der im Forum schon im April 2015 angemerkt worden ist.[17] Er führte dazu, dass den Autofahrern europaweit bei allen Verkehrsstörungen eine Ausweichroute über Preitenegg angezeigt wurde.[18] Die Anwender des Navi mussten auf die Beseitigung dieses Fehlers bis Anfang 2016 warten.[19]